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Weniger Reichweite wegen Klimaanlage? So viele Kilometer gehen im E-Auto drauf

weniger reichweite wegen klimaanlage? so viele kilometer gehen im e-auto drauf

Gerade bei kurzen Stadtfahrten und extremen Außentemperaturen fällt der Verbrauch von Heizung und Klimaanlage merklich ins Gewicht.

Bei extremen Außentemperaturen können die Beheizung und Kühlung des Innenraums einen erheblichen Einfluss auf die Reichweite von Elektroautos haben. Das hat das österreichische Batteriediagnostik-Unternehmen Aviloo laut einer Pressemeldung herausgefunden.

Je nach Fahrverhalten und Nutzung der Heizungs- und Klima-Anlage kann der Energieverbrauch bei durchschnittlichen Stadtfahrten demnach rund 35 Prozent des Gesamtverbrauchs ausmachen. Das entspricht auch einem Verlust von rund einem Drittel der Gesamtreichweite.

Bei kurzen Stadtfahrten frisst die Bordheizung viel Strom

Zur Messung der Heiz- und Kühlenergie am Gesamtverbrauch hat Aviloo14 unterschiedliche Elektrofahrzeuge im Stillstand bei denselben Umweltbedingungen entsprechend vorkonditioniert und auf 0 Grad Celsius abgekühlt. Danach wurden die Innenräume auf eine Solltemperatur von 22 Grad Celsius im Automatikmodus aufgeheizt, und die Heizung wurde für 2 Stunden eingeschaltet gelassen. Mit eigenen Batteriediagnose-Tools hat das Unternehmen dabei alle Batteriedaten aufgezeichnet und ausgewertet.

Nach der ersten Aufwärmstunde betrug die verbrauchte Energie bei den unterschiedlichen E-Modellen zwischen 1,5 kWh und 2,5 kWh – im Durchschnitt lag der Energieverbrauch bei 2,07 kWh. Nach einer

weiteren Stunde stieg der Verbrauch auf 2,7 kWh bis 4,5 kWh an. Je nach Fahrweise könne dies unterschiedliche Auswirkungen auf die Reichweite haben, gibt Aviloo zu bedenken. Insbesondere bei Fahrten in der Stadt mache die Heizenergie nach 60 Minuten im Durchschnitt 35 Prozent des Gesamtverbrauchs aus.

Bei Autobahnfahrten sei der Verbrauch fürs Fahren hingegen generell höher und in 60 Minuten werden deutlich größere Distanzen zurückgelegt. Hier macht die Heizenergie nur noch etwa 10 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs aus.

Auch die Klimaanlage ist energiehungrig – zumindest anfangs

Aviloo hat die Fahrzeuge auch im August und September 2023 an heißen Tagen, an denen die Temperaturen zwischen 28 und 35 Grad Celsius lagen, mit der Klimaanlage auf 22 Grad Celsius heruntergekühlt. Hochgerechnet auf eine durchschnittliche Abkühlung um 10 Grad hat das Unternehmen in diesen Szenarien einen Verbrauch von 1,6 bis 2,2 kWh nach 60 Minuten gemessen.

Nikolaus Mayerhofer, Technik-Chef bei Aviloo, erklärt in der Pressemeldung: „Es wurde gemessen, wie stark sich der Anteil des Energieverbrauchs von Heizung und Klimaanlage auswirkt, je nachdem, ob man in der Stadt oder auf der Autobahn unterwegs ist. Außerdem wurde der Verlauf beim Aufheiz- bzw. Abkühlvorgang genau unter die Lupe genommen. Hier liegt der Verbrauch naturgemäß deutlich höher als beim Halten auf konstanter Temperatur, was zu besonders großen Effizienzverlusten bei Kurzfahrten führt.”

Die Ergebnisse sind dementsprechend relativ zu sehen: Es ist deutlich weniger energieaufwendig, einmal erzielte Innenraumtemperaturen zu halten, als Fahrzeuge aufzuwärmen oder zu kühlen. EFAHRER.com empfiehlt deshalb, den Innenraum nach Möglichkeit schon dann zu heizen oder zu kühlen, wenn das Fahrzeug noch an der heimischen Ladestation hängt.

Wer im Winter bei Minusgraden im Stau feststeckt, muss sich in aller Regel ebenfalls keine Sorgen machen: Auch mit kleineren E-Autos mit entsprechend kleinen Batterien kann man mindestens 15 Stunden lang bei aktivierter Bordheizung, Sitzheizung und mit angeschaltetem Standlicht ausharren, bevor der Akku leer ist. Diese Werte sind freilich abhängig vom Füllstand des Batterie – mehr zum Thema erfahren Sie hier.

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