Bild: VW
Es möge sein, dass der hohe Strompreis und ein Rückgang bei der staatlichen Förderung temporär für eine Renaissance der Verbrenner-Antriebsformen sorgten. „Am Ziel des Ausstiegs aus dem Verbrennungsmotor zugunsten der Elektromobilität ändert das aber nichts. Das ist eine grosse Transformation, und die verläuft eben nicht linear“, erklärte der Manager.
Er „finde die Polemik rund um das Verbrenner-Aus nicht hilfreich. Ganz ehrlich: Der eigentliche Punkt ist doch, wie wir die Mobilitätswende schaffen und damit, die CO2-Emissionen im Verkehrssektor deutlich zu reduzieren, auf die wir alle – Politik, Industrie und Gesellschaft – uns verpflichtet haben.“ Zentral sei hier in den nächsten Jahren, was man etwa für die Ladeinfrastruktur, erschwingliche Einstiegsmodelle und einen niedrigen Strompreis unternehmen kann, damit diese Wende gelingen kann.
Großteil der Auslieferungen Ende des Jahrzehnts „in jedem Fall vollelektrisch“
Wesentlich sei, dass man Autos in allen Preisklassen anbieten könne, also besonders Einstiegsmodelle für 25.000 Euro oder weniger. „Ob es dann diese 80 Prozent sind, werden wir sehen. Am Ende des Jahrzehnts wird aber der Grossteil unserer Auslieferungen in jedem Fall vollelektrisch fahren“, sagte der VW-Markenchef.
Mit Blick auf die Ende 2023 abrupt eingestellte staatliche E-Auto-Kaufprämie „Umweltbonus“ meine Schäfer, dass es zum Gelingen der E-Mobilität Verlässlichkeit brauche. „Da muss jeder seinen Beitrag leisten. Dazu gehört auch die Politik – in welcher Form auch immer.“ Zur Erschwinglichkeit von E-Autos sagte der Manager, dass der Kostenanteil für die Batterie bei der Wertschöpfung heute noch sehr hoch sei und rund 40 Prozent eines Fahrzeugs ausmache. Deswegen sei die Herstellung von kleinen E-Autos wirtschaftlich bisher kaum möglich. Mit der Umstellung auf kostengünstigere Batterien und wettbewerbsfähige Kostenstrukturen könne man das verbessern.
Im Bereich Eintrittsmobilität um die 20.000 Euro ein Auto anzubieten, das sicher ist und einen hochwertigen Innenraum und eine vernünftige Reichweite hat: „Das ist die Champions League“, unterstrich der VW-Markenchef. Daran habe man in den letzten zwölf Monaten viel gearbeitet. Für die Wirtschaftlichkeit brauche es große Stückzahlen. Das helfe es, dass der Volkswagen-Konzern starke Volumenmarken habe und mit der Tochter PowerCo künftig selbst effizient Batteriezellen herstellen könne.