Livan, ein Joint Venture zwischen dem chinesischen Autohersteller Geely and Lifan, stellt ein neues Gemeinschaftsmodell in Moskau vor.
China flutet Russland mit Autos
Notiert in: Moskau
Von Eduard Steiner
Der Marktanteil zeigt freilich noch nicht das ganze Bild davon, wie sehr Newcomer in einem Land angekommen sind. Dachte sich zumindest die russische Brancheninformationsplattform Autonews.ru. Und machte sich daher dieser Tage auf den Weg zu Versicherern, um zu erfahren, wie sehr chinesische Autos denn auch schon gestohlen werden. Bei den Fahrern nämlich würden allmählich Ängste hochkommen, dass zunehmend auch chinesische Marken entweder zum Weiterverkauf oder zur Kannibalisierung wegen des Mangels an Ersatzteilen Ziel organisierten Diebstahls würden.
Diebe haben es auf koreanische Autos abgesehen
Und was hat Autonews.ru herausgefunden? Bei den meisten der großen Versicherungsgesellschaften wusste man für den Zeitraum seit Jahresbeginn noch von keinem einzigen Fall zu berichten. Man erklärt sich das damit, dass noch nicht genug populäre Modelle aus China vorhanden seien, weshalb immer noch andere Modelle – auch russische, aber besondere koreanische – am meisten geklaut würden. Und da China vor allem den Markt für Neuwagen flute und ein chinesischer Gebrauchtwagenmarkt fehle, fehle die Nachfrage nach Bestandteilen für eine private Reparatur abseits vom Händler: Stehlen, um sie zu kannibalisieren, mache bislang ganz einfach keinen Sinn, erklärte ein Versicherungsvertreter.
Das würde dann auch bei chinesischen Autos die bislang niedrigen Kosten für Diebstahlversicherungen erhöhen. Und die Zahl solcher Versicherungen auch, denn bislang schließen viele Besitzer chinesischer Autos wegen ihres niedrigen Preises gar keine ab. Insofern ist auch die Diebstahlstatistik der Versicherer mangelhaft, weil sie nur Autos mit Vollkaskoversicherung umfasst. Aber die Tendenz geht in die Richtung.