Bild: Northvolt
Northvolt-Mitgründer und -CEO Peter Carlsson hat in einem Interview mit der schwedischen Wirtschaftszeitung Dagens Industri gesagt: „Wir waren mit unserem Expansionsplan etwas zu aggressiv, und das überprüfen wir jetzt.“ Ein Northvolt-Sprecher bestätigte anschließend: „Northvolt evaluiert momentan die zeitliche Planung zum weiteren Produktionshochlauf seiner Fabriken. Der Fokus liegt dabei auf der Belieferung von Kunden aus dem ersten Northvolt Gigafactory-Standort in Skellefteå.“
Das Unternehmen fertigt in Skellefteå seit Ende 2022 Akkus für Elektroautos, der Produktionsausschuss ist aber noch zu hoch. Das hatte schon zur Folge, dass Northvolt-Anteilseigner BMW kürzlich einen Milliarden-Auftrag stornierte – Northvolt kann nicht die vereinbarten Mengen liefern. Neben BMW setzen weitere Kunden und Anteilseigner, vor allem der Volkswagen-Konzern, auf das schwedische Akku-Start-up.
Mit Blick auf die im Bau befindliche Fabrik im schleswig-holsteinischen Heide hieß es, das Unternehmen stehe hinter der Expansion in Deutschland. Überprüft wird laut dem Portal Electrive offenbar der Zeitplan des Produktionshochlaufs. Ursprünglich sollten ab 2026 erste Zellen in Heide gefertigt werden. Noch keine Aussage gibt es zu der Fabrik in Göteborg, die in Zusammenarbeit mit Volvo entstehen soll.
2023 hatte Northvolt seine Verluste auf rund 1,2 Milliarden Dollar verdreifacht. Das Unternehmen investiert weiter viel Geld in seinen Hochlauf, während es sich gegen die immer günstiger werdende Akku-Konkurrenz aus Asien wehren muss. In Medien wird auch ein Zusammenhang mit den aktuell in einigen Ländern schwächelnden Zulassungszahlen von Elektroautos hergestellt.
CEO Carlsson sagte gegenüber Dagens Industri, man müsse sich verstärkt auf das Kerngeschäft konzentrieren. „Wir sehen die Notwendigkeit, unsere Pläne anzupassen, um sicherzustellen, dass wir jede Phase gut durchführen., wird er zitiert. Northvolt strebt bis zum Ende des Jahrzehnts einen Marktanteil von 25 Prozent in Europa an.