Der Lithium-Förderer Vulcan Energy Resources hat im rheinland-pfälzischen Landau mit der Inbetriebnahme einer Anlage zur Optimierung der Lithiumextraktion, kurz LEOP, begonnen. Der Prozess soll voraussichtlich im Oktober abgeschlossen werden. Dann soll die LEOP das erste Lithiumchlorid in Landau hervorbringen.
Die nun im Fokus stehende LEOP („Lithiumextraktionsoptimierungsanlage“) in Landau wird im Maßstab 1:50 im Vergleich zur geplanten kommerziellen Lithiumextraktionsanlage (LEP) ausfallen, verfügt jedoch über fast dieselbe Ausrüstung wie die kommerzielle Einheit. Sie diene zur Produktqualifizierung, Optimierung sowie zur Schulung des Betriebsteams mit Blick auf die geplante kommerzielle Produktion ab Ende 2025, teilt Vulcan Energy mit.
Die LEOP folgt auf die Pilotanlagen von Vulcan in Insheim, die über die vergangenen zweieinhalb Jahre hinweg Lithiumchlorid aus Vulcan Energys fördernden Bohrstellen gewonnen haben. Im Oktober soll erstmals Sole in die neue Anlage in Landau eingeleitet und damit der eigentliche Extraktionsprozess in Regie des Unternehmens begonnen werden.
Die LEOP wird die Kapazität zur Produktion von rund 100 Tonnen Lithiumchlorid-Lösung jährlich haben. Das Lithiumchlorid geht dann in die nachgeschaltete CLEOP („Zentrale Lithiumelektrolyseoptimierungsanlage“) des Unternehmens in Frankfurt-Höchst, wo es in Lithiumhydroxid umgewandelt wird. Anschließend erhalten es die Abnahmepartner von Vulcan Energy – Stellantis, Volkswagen, Renault, Umicore und LG Energy Solution – zu Testzwecken.
Wir erinnern uns: Vulcan Energy hatte sich rund um den Jahreswechsel 2021/2022 fünf Explorationslizenzen im Oberrheingraben gesichert und sein bisheriges Aufsuchungsgebiet für die geothermische Energiegewinnung und Lithium um 325 Quadratkilometer erweitert – auf über 1.000 Quadratkilometer in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen.
Zu den Ergebnissen der oben genannten Machbarkeitsstudie veröffentlichte Vulcan Energy jüngst eine weitere, wichtige Zahl: So sollen die Investitionen für die erste Phase bei 1,496 Milliarden Euro liegen, um die Standorte zu erschließen und die Produktion zu starten. Der für die Entwicklung der CLEOP erforderliche Investitionsaufwand soll sich auf 322 Millionen Euro belaufen. Beim Betrieb der Anlage in Frankfurt-Höchst will Vulcan Energy Resources den Chemie-Spezialisten Nobian mit an Bord holen. Im April unterzeichneten beide Seiten eine sogenannte Konditionenvereinbarung für eine geplante strategische Partnerschaft.
v-er.eu, investi.com.au (PDF)