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Tesla: Hat der E-Autobauer das Ziel von 20 Millionen Elektroautos pro Jahr aufgegeben?

Der Elektroautobauer nennt in seinem neuesten Umweltbericht nicht mehr das Ziel, pro Jahr 20 Millionen Elektroautos zu produzieren. Stattdessen bleibt Tesla-Chef Musk vage. Für 2024 hat er bislang keine Prognose abgegeben.

tesla: hat der e-autobauer das ziel von 20 millionen elektroautos pro jahr aufgegeben?

Tesla erwähnt im aktuellen Umweltbericht nicht mehr das Ziel, pro Jahr 20 Millionen Elektroautos zu bauen. Nun heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Dokument nur noch, man wolle fossile Brennstoffe dadurch verdrängen, dass möglichst viele Tesla-Produkte verkauft würden. In den beiden Berichten davor stand noch, Tesla werde bis Ende des Jahrzehnts viele weitere Fabriken bauen müssen, um am Ende 20 Millionen Fahrzeuge jährlich zu produzieren.

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Der Autobauer reagierte zunächst nicht auf die Frage, ob das Ziel damit offiziell aufgegeben worden sei. Im vergangenen Jahr steigerte Tesla die Auslieferungen um fast 38 Prozent auf gut 1,8 Millionen Fahrzeuge. Für 2024 gibt es bisher allerdings keine Prognose. Tesla stellte lediglich ein niedrigeres Wachstumstempo in Aussicht. Früher hatte Firmenchef Elon Musk (52) davon gesprochen, die Auslieferungen jährlich um 50 Prozent zu steigern.

Nach einem Absatz-Rückgang zu Jahresbeginn kündigte Musk im April an, schneller als geplant günstigere Modelle auf den Markt zu bringen. Sie sollen nun schon vor dem ursprünglich angepeilten Termin im zweiten Halbjahr 2025 in die Produktion gehen. Allerdings sollen dafür die Produktionsverfahren nicht so radikal wie ursprünglich angekündigt erneuert werden. Zudem will Musk Anfang August ein Robotaxi enthüllen.

Der Elektroauto-Vorreiter geriet zuletzt unter Druck durch billigere Konkurrenz aus China sowie das Interesse der Käufer an Hybrid-Modellen im Heimatmarkt USA. Tesla hatte im ersten Quartal mit rund 387.000 Fahrzeugen deutlich weniger ausgeliefert als erwartet. Es waren 8,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum – und ein Einbruch von 20 Prozent im Vergleich zum letzten Vierteljahr 2023. Tesla verwies bei der Vorlage der Quartalszahlen unter anderem auf den generellen Nachfragerückgang nach Elektroautos, aber auch auf die Produktionsausfälle im Werk Grünheide bei Berlin, nachdem dort ein Anschlag auf die Stromversorgung verübt worden war.

Mit massiven Rabatten hatte Tesla zuletzt versucht, den Absatz anzukurbeln. Musk verkündete zudem kürzlich das größte Entlassungsprogramm der Tesla-Geschichte: Rund 14.000 Stellen sollen gestrichen werden, 400 davon auch in Grünheide.

Kehrtwende von Musk bei US-Zöllen auf chinesische E-Autos

In der Frage von US-Importzöllen auf chinesische Elektroautos machte der Tesla-Chef jetzt eine Kehrtwende. „Weder Tesla noch ich haben um diese Zölle gebeten, ich war sogar überrascht, als sie angekündigt wurden“, sagte Musk per Video-Konferenz am Donnerstag auf der Viva Technology-Schalte in Paris. „Dinge, die den freien (Waren-) Austausch behindern oder den Markt verzerren, sind nicht gut“, fügte er hinzu.

Vergangene Woche hatte US-Präsident Joe Biden (81) die Zölle für chinesische E-Autos vervierfacht. Er begründete dies mit unfairen Handelspraktiken Chinas, die die US-Wirtschaft bedrohten. Auch andere Waren aus China sind von den neuen Zöllen betroffen. Nach Angaben der US-Regierung betreffen die Maßnahmen Güter im Wert von 18 Milliarden Dollar.

„Tesla behauptet sich auf dem chinesischen Markt ganz gut ohne Zölle und ohne Unterstützung“, sagte Musk. „Ich bin dafür, keine Zölle zu erheben.“ Im Januar hatte er allerdings gewarnt, ohne Handelsschranken würden die chinesischen Autohersteller ihre Konkurrenten „demolieren“.

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