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Starkregen und Überschwemmung: Wenn das Auto absäuft

23.05.2024 08:44 Uhr | Lesezeit: 2 min starkregen und überschwemmung: wenn das auto absäuft

Bei der Wasserdurchfahrt ist Vorsicht geboten. © Foto: Mercedes-Benz

Echte Geländewagen und Amphibienautos stecken große Wassermassen relativ gut weg. Für die meisten anderen Pkw bedeutet eine Überflutung ernste Gefahr.

von Holger Holzer

Neben überschwemmten Kellern zählen abgesoffene Autos zu den teuersten Schäden von Hochwasser und Starkregen. Wird das Fahrzeug nicht rechtzeitig in Sicherheit gebracht, drohen Schäden an Motor, Elektronik oder im Innenraum. Und die sind häufig teuer.

Hat der Wasserpegel erst einmal das Armaturenbrett erreicht, liegt in der Regel ein wirtschaftlicher Totalschaden vor. Die Kosten für den Ersatz der Airbags und anderer Elektronikkomponenten übersteigt in der Regel den Wert des Fahrzeugs. In anderen Fällen kommt der Fahrer möglicherweise glimpflich davon

Steigt das Wasser nur bis zum Stoßfänger und bleibt der Innenraum trocken, ist das Schadensrisiko gering. Trotzdem sollten in der Werkstatt unter anderem Lenkung, Bremsen, Radlager und Antriebswellen überprüft und gegebenenfalls repariert werden. Schwappt das Wasser über den Türschweller in den Innenraum, wird es schon aufwendiger. Häufig müssen zumindest Bodenbeläge und Dämmmatten gewechselt werden.

Kosten für Reparatur und Trockenlegen steigen schnell auf einen fünfstelligen Betrag

Je nach Fahrzeugkonzept können auch schon elektronische Bauteile betroffen sein. Zudem drohen Schäden an der Abgasanlage. Die Kosten für Reparatur und Trockenlegen steigen dann schnell auf einen fünfstelligen Betrag – nicht bei jedem Auto lohnt sich das. Darüber hinaus sind auch die gründlichsten Reinigungsmaßnahmen oft nur Kosmetik – der Fahrer muss mit künftigen Funktionsstörungen am Auto rechnen.

Egal wie hoch das Wasser gestiegen ist, der Weg zur Werkstatt sollte nicht aus eigener Kraft, sondern auf dem Hänger oder am Abschleppseil, zurückgelegt werden. Denn Wasser im Motor lässt den Ölfilm reißen und kann schon nach ein paar Umdrehungen der Kurbelwelle zu einem kapitalen Motorschaden führen. Ratsam ist es auch, die Batterie abzuklemmen, um einen eventuellen Kurzschluss zu verhindern.

Auch wenn der Wasserstand sinkt, sollten Autofahrer vorsichtig bleiben. Wasserlöcher und überflutete Stellen dürfen nicht durchfahren werden. Denn selbst bei geringer Geschwindigkeit und niedrigem Wasserstand kann durch die Bugwelle ein Wasserschlag entstehen. Dabei tritt Wasser in den Ansaugtrakt des Motors und kann ihn zerstören. Eine Ausnahme stellen echte Geländewagen mit höher gelegter Ansaugöffnung dar; SUV hingegen holen sich den Sauerstoff wie normale Pkw knapp über der Straßenoberfläche. Und damit im Zweifel unter der Wasseroberfläche. Auch Elektroautos sind weniger empfindlich, da sie keine Außenluft ansaugen. Trotzdem ist Vorsicht geboten. Wie tief das Wasser für eine Durchfahrt sein darf, ergibt sich aus der Betriebsanleitung.

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