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Sprintrennen vielleicht, Nachtrennen nein: Was Miami für 2024 plant

Miami plant schon intensiv für 2024: Mehr Gummi, weniger Elektroschocks, vielleicht ein Sprint, aber kein Nachtrennen, dafür bleibt der falsche Yachthafen

sprintrennen vielleicht, nachtrennen nein: was miami für 2024 plant

Miami soll 2024 ein noch besserer Event werden

Die Organisatoren des Formel-1-Rennens in Miami suchen nach Wegen, um den Grand Prix 2024 noch aufregender und besser zu machen – für Fahrer, Teams und Fans. Zweimal fand der Event rund um das Hard Rock Stadium jetzt schon statt, doch die Veranstalter wissen, dass das Rennen noch einiges an Verbesserungspotenzial hat.

Ein zentrales Thema war in beiden Jahren der Asphalt. 2022 brach die Strecke teilweise auf und mangelte an Grip, weswegen für 2023 ein neuer Asphalt gelegt wurde, der allerdings keine große Verbesserung brachte: Erneut beklagten sich die Fahrer über mangelnden Grip, vor allem neben der Ideallinie.

Für 2024 erhofft man sich einerseits Besserung durch einen gesetzteren Belag, andererseits prüft man, ob man ein besseres Paket an Rahmenrennen bieten könnte, die noch einmal zusätzlichen Gummi auf den Asphalt legen könnten.

¿pbshowheroespb¿”Wir haben mit der FIA und der Formel 1 darüber gesprochen, wie wir mehr Gummi auf die Strecke bringen können, bevor die Formel-1-Autos auf die Strecke gehen”, sagt Tyler Epp, der Präsident des Miami-Grand-Prix. “Das ist etwas, das wir für nächstes Jahr in Betracht ziehen. Wir werden versuchen, die bestmöglichen Bedingungen zu schaffen.”

Allerdings betont er auch, dass die Strecke schon 2023 zwei Sekunden schneller war. “Und es gab mehr Überholmanöver – auch ein Manöver um die Führung.”

Epp hält es für “sehr, sehr realistisch”, im kommenden Jahr zwei Rahmenrennen zu haben. “Welche das sein werden, daran arbeiten wir noch”, sagt er. Fest steht aber: Die Formel 2 und die Formel 3 werden nicht dabei sein, denn deren Kalender für 2024 wurde in der vergangenen Woche publik – ohne Miami.

“Aber ich kann Ihnen sagen, dass es darum geht, sicherzustellen, dass die Formel-1-Rennen und -Trainings so gut wie möglich ablaufen, und nicht unbedingt darum, den Zeitplan zu füllen.”

Elektroschocks nerven Teammitglieder

Eine der großen Änderungen, die Miami für die diesjährige Veranstaltung vorgenommen hat, war die Verlegung des Fahrerlagers der Teams in das Hard Rock Stadium selbst. Nachdem es bei der ersten Veranstaltung etwas eng geworden war, erwies sich die Verlegung ins Stadion als großer Erfolg, da sie die Atmosphäre verbesserte und das Leben der Teammitglieder erleichterte.

Allerdings gab es auch einen spürbaren Nachteil: Der Kunstrasen, der zum Schutz des Spielfelds verlegt worden war, erzeugte eine gewisse statische Elektrizität, sodass jeder, der etwas oder jemanden berührte, einen Stromschlag bekam.

Epp sagt, dass dieses Problem für 2024 gelöst werden soll, da er der Meinung ist, dass der Standort auch für die Fans besser ist – sie können die Fahrer und Teammitglieder während des Rennwochenendes kommen und gehen sehen.

“Wir waren vor allem aus zwei Gründen zufrieden: Erstens wurde die Erfahrung der wichtigsten Stakeholder anerkannt”, sagt er. “Ich denke, wir haben von den Teams, den Fahrern und auch den Medien fast durchweg positives Feedback bekommen, und alle haben gesagt, dass es eine gute Veränderung ist.”

“Wir haben sehr wenig negatives Feedback bekommen und es gab ein paar Dinge – wie die Elektroschocks – aber wir können einige Dinge anpassen und diese Probleme sind alle behebbar”.

“Der andere Punkt ist, dass wir in diesem Fußballstadion nichts auf dem Spielfeld machen konnten, ohne sicherzustellen, dass wir die Fans mit einbeziehen. Ich glaube, das war der stille Vorteil, über den wir nicht so viel gesprochen haben”, so Epp.

“Wenn man den Punkt erreicht, an dem die Fahrer durch das Paddock zu den Teamgebäuden laufen und die Leute rufen, dann ist das authentisch, und wenn sich das in der Formel-1-Gemeinde herumspricht, können wir anfangen, etwas aufzubauen.”

Kein Nachtrennen, aber Interesse am Sprint

Geschäftsführer Tom Garfinkel verriet bei der diesjährigen Veranstaltung, dass es Gespräche mit der Formel 1 gegeben habe, den Miami-Grand-Prix als Nachtrennen zu veranstalten. Doch obwohl die Organisatoren in Miami inzwischen andere Veranstalter von Nachtrennen kontaktiert haben, wurde der Vorschlag vorerst auf Eis gelegt.

“Einige Veranstalter waren sehr hilfsbereit: Singapur und vor allem Las Vegas, und wir haben darüber gesprochen, ob wir das machen können”, verrät Epp. “Aber wir sind nicht zu tief in die Analyse eingestiegen, denn irgendwann kommt die Frage, warum man es macht. Wir müssen sicher sein, dass es einen vernünftigen Grund dafür gibt.”

Für 2024 sei die Austragung eines Nachtrennens “sehr unwahrscheinlich”, dennoch werde man die Idee weiter evaluieren. “Wir suchen immer nach Möglichkeiten, das Erlebnis zu verbessern, und wenn wir an den Punkt kommen, an dem die Formel 1 sagt, dass es für uns aus Übertragungssicht wirklich funktioniert, dann macht es sehr viel Sinn. Wir werden uns das auf jeden Fall anschauen.”

Allerdings könnte Miami einer der sechs Austragungsorte sein, die in der kommenden Saison einen Sprint abhalten.

“Wir sind immer an einem Sprintrennen interessiert”, sagt Epp. “Aber ich sage auch, dass das Qualifying für uns sehr wertvoll ist. Wir sehen einen großen Wert in der Qualifying-Erfahrung in der Formel 1. Ich glaube, viele unserer Fans haben uns tolles Feedback zum traditionellen Qualifying gegeben”, sieht er nicht unbedingt die Notwendigkeit eines Sprints in Miami.

“Aber wir sind hier, um die Formel 1 zu unterstützen, und wenn sich irgendwann die Gelegenheit ergibt, ein Sprintrennen auszurichten, dann würden wir das begrüßen”, unterstreicht er. “Aber das ist nichts, was wir aktiv anstreben.”

Der Fake-Yachthafen

Miami plant auch, einige seiner Markenzeichen wie den Hard Rock Beach Club und den künstlichen Yachthafen 2024 beizubehalten. Epp räumt ein, dass irgendwann eine Auffrischung nötig sein könnte, damit die Fans nicht denken, dass die Veranstaltung langweilig wird, aber im Moment werden beide Elemente als Erfolg angesehen.

“Früher oder später müssen sich die Dinge weiterentwickeln, aber das bedeutet nicht, dass wir uns komplett verabschieden”, sagt er. “Es bedeutet nicht, dass es plötzlich keinen Strand mehr gibt, aber es bedeutet, dass sich der Strand wahrscheinlich irgendwann in andere Dinge verwandeln oder andere Aktivitäten beinhalten wird.”

Aber diese Entscheidungen würden hauptsächlich aufgrund der demografischen Situation und der Erfahrungen der Menschen in diesen Abschnitten getroffen. “Wenn wir also immer wieder das Feedback bekommen, dass es hier schön ist, werden wir es beibehalten.”

“Und die Marina hat viel Spaß gemacht. Wir werden sie weiterentwickeln und irgendwann wird sie auch wieder verschwinden, aber das ist in Ordnung.”

Miami plant in der kommenden Saison mit zusätzlichen Kapazitäten. So sollen unter anderem zusätzliche Tribünen auf der Start- und Zielgerade in Richtung Kurve 1 entstehen. Tribünen- und Hospitality-Tickets für den Grand Prix 2024, der vom 3. bis 5. Mai stattfinden wird, sind seit vergangener Woche erhältlich.

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