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Speedmarathon: Schleichende Fahrzeuge in Lützelwig

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Speedmarathon: Schleichende Fahrzeuge in Lützelwig

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Konzentriert: Martin Tils vom Regionalen Verkehrsdienst kontrolliert mit seiner Kollegin die Geschwindigkeit der Fahrzeuge in Lützelwig.

Der bundesweite Speedmarathon führte zu zahlreichen Geschwindigkeitsmessungen durch die Polizei. In Lützelwig waren die Autos besonders vorsichtig.

Lützelwig – „26 Stundenkilometer“, sagt Polizist Martin Tils während er sich zu seinem Kollegen Uwe Hahn umdreht. Eigentlich steht dieser bereits mit einer Haltekelle am Straßenrand, um Autos herauszuwinken.

Doch die Fahrzeuge schleichen durch den Homberger Ortsteil Lützelwig, in dem 50 Stundenkilometer erlaubt sind.

Schon am Vormittag war der Regionale Verkehrsdienst vor Ort gewesen, um beim Speedmarathon die Geschwindigkeit der Fahrzeuge zu messen und die Fahrer zu belehren.

Doch Steffen Reinbold von der Verkehrsüberwachung sagt, dass es bislang keine Verstöße gegeben habe. Ein ähnliches Bild zeigt sich am Nachmittag: „Da brauchen wir kein Einsatzfahrzeug, die Autos könnten wir zu Fuß verfolgen“, witzelt Martin Tils.

Noch ist die Stimmung gut – trotz strömendem Regen. „Das Wetter spielt auch eine Rolle, bei schönem Wetter fahren die Leute schneller“, sagt Hahn.

Häufig Warnung durch Gegenverkehr

Außerdem warne der Gegenverkehr häufig die Fahrzeuge, dass gemessen werde. „Das ist zwar eine Durchgangsstraße mit überregionalem Verkehr, aber es spricht sich trotzdem herum“, erklärt Steffen Reinbold.

Außerdem seien die Messstellen im Vorhinein veröffentlicht worden. Es gehe nicht darum, den Leuten Geld abzuknöpfen, sondern die Autofahrer zu sensibilisieren und so die Anzahl der Verkehrstoten zu reduzieren.

„Unangepasste Geschwindigkeit ist noch immer die Unfallursache Nummer eins bei Unfällen mit tötlich Verletzten oder Schwerverletzten“, erklärt Reinbold.

In der Durchgangsstraße in Lützelwig wird die Geschwindigkeit mithilfe eines Handlasermessgeräts festgestellt. Eine Person blickt durch das Messgerät und bekommt dabei die Geschwindigkeit des Fahrzeugs angezeigt.

„Im Gegensatz zum stationären Messgerät wird dabei kein Bild gemacht“, sagt Steffen Reinbold. Aus diesem Grund müssen die Fahrzeuge angehalten und die Personalien der Fahrer aufgenommen werden.

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Trotzt dem Regen: Polizist Uwe Hahn.

Direkter Kontakt als erzieherischer Effekt

Der direkte Kontakt habe auch einen erzieherischen Effekt. Dadurch sei diese Maßnahme personalaufwendiger.

Zehn Personen sind am Freitagnachmittag in Lützelwig. Der Regionale Verkehrsdienst hat Unterstützung durch junge Einsatzkräfte des Hessischen Polizeipräsidiums Einsatz Direktion Nord.

Sollten mehrere Fahrzeuge in Lützelwig herausgezogen werden müssen, sollte es keine personellen Probleme geben. Auf diese Weise gibt es immer mindestens eine Person, die weiterhin die Geschwindigkeit der Fahrzeuge messen kann, während andere belehren und verwarnen.

Je nach Höhe der Geschwindigkeitsüberschreitung variiere die Höhe des Verwarngeldes. Dies könne bar oder mit EC-Karte bezahlt werden. „Wir favorisieren die Bezahlung mit EC-Karte und Google oder Apple Pay“, erklärt Reinbold.

Doch in Lützelwig wird das Gerät für die Kartenzahlung nicht gezückt. Aufgrund des strömenden Regens und fehlender Verstöße schlägt Polizist Martin Tils am späten Nachmittag vor: „Wie wäre es, wenn wir zusammenpacken?“

Damit rücken die drei Kastenwägen der Polizei wieder ab.

Polizei zieht Halbzeitbilanz

Die Polizei zog nach acht Stunden Speedmarathon eine positive Halbzeitbilanz. Die Mehrheit der Verkehrsteilnehmer hielt sich an die vorgegebenen Geschwindigkeiten, dennoch mussten die Beamten auch im Schwalm-Eder-Kreis trotz der zuvor in den Medien angekündigten Messstellen einige Fahrer aus dem Verkehr ziehen, die zu schnell unterwegs waren.

„Im Verhältnis wurden allerdings nur sehr wenige Überschreitungen festgestellt“, teilt Jens Breitenbach, Sprecher der Polizeidirektion Schwalm-Eder, mit.

Im Schwalm-Eder-Kreis seien die Fahrzeuge bis maximal 14 Stundenkilometer zu schnell gefahren. Damit liegen die Verstöße noch im Verwarngeldbereich, das seien maximal 40 Euro. Eine abschließende Bilanz wird die Polizei am Montag ziehen.

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