Ferrari

Sonderausstellung "Ferrari" im Nationalen Automuseum

mid Ewersbach – Wir werden vom Kimi Räikkönen Formel 1 Rennwagen begrüßt, der erste Eindruck sitzt also schon einmal. Mike Neumann / mid

Im beschaulichen Dietzhölztal-Ewersbach im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis wird wohl eine der spektakulärsten Fahrzeugsammlungen der Welt präsentiert. Hier hat Prof. Friedhelm Loh im Juli 2023 das “Nationale Automuseum – the Loh Collection” ins Leben gerufen. Nachdem im letzten Jahr die Sonderausstellung “100 Jahre 24-Stunden-Rennen von Le Mans” präsentiert wurde, geht es in diesem Jahr mit einer nicht weniger imposanten Ferrari Sonderausstellung weiter.

Nach der Autobahnabfahrt Richtung Dietzhölztal-Ewersbach geht es die letzten knapp 20 Kilometer sehr ländlich zu, auch als das Navi uns sagt “das Ziel ist in 300 Metern erreicht” sind wir noch etwas skeptisch? In diesem kleinen “Dörfchen” (2.090 Einwohner, Stand März 2024) soll sich eine “der” Autosammlungen befinden? Ja, wirklich. Zweimal abgebogen und schon stehen wir auf einem großen Parkplatz vor einem von außen recht modern wirkenden Gebäude mit großer Aufschrift “Nationales Automuseum The Loh Collection”.

Schön: wer mit seinem Elektrofahrzeug anreist kann vor Ort auch auf eine kleine Ladeinfrastruktur zugreifen. In einem Glasschaukasten über dem Eingang wird das erste besondere Fahrzeug präsentiert: der 2007er Ferrari Formel 1 Bolide von Kimi Räikkönen, mit dem Ferrari zum letzten Mal die Formel 1 Fahrerkrone für sich gewinnen konnte. Mit genau diesem Fahrzeug wurden fünf Rennen gewonnen und es war das Fahrzeug, dass im letzten Rennen in Brasilien zum WM-Sieg fuhr.

Und wir reden hier erst vom ersten ersichtlichen Fahrzeug der 150+ Exemplare fassenden Sammlung von Herrn Prof. Loh. Nach Betreten des Museums steht man quasi vor dem Museumseigenen Restaurant “New York New York”, für das leibliche Wohl der Besucher ist also auch gesorgt, etwas links davon findet sich ein Bereich in dem man Souvenirs und Kleidung erwerben kann. Folgt man dem Pfad Richtung Ausstellung kommt man an einigen Sondermodellen vorbei, kann am Simracing-Rig ein paar Runden drehen (virtuell, am Computer) und schon geht es die Treppe hinauf zur Sonderausstellung Ferrari.

Das Erste was einem hier direkt ins Auge fällt ist das Quintett der roten “Big 5”: 288 GTO, F40, F50 (einer von zweien mit ab Werk goldenen Felgen!), Enzo und La Ferrari Seite an Seite – da geht dem Auto-Enthusiasten direkt das Herz auf. Ach ja, dass direkt gegenüber der Original 312B3 Ferrari Rennwagen aus dem Jahr 1974 von Niki Lauda mit original Unterschrift steht brauchen wir nicht zu erwähnen, oder?

Ein Stück weiter geht es wieder etwas in die Vergangenheit. Hier sehen wir die zwei Originalfahrzeuge, die 1952 an dem großen Straßenrennen von Italien, der Mille Miglia, teilgenommen haben. Ein 225 S Spyder und ein 250 S Vignale – das S steht natürlich für Sport. Der Wagen mit der Startnummer 611 war seinerzeit auch das Siegerfahrzeug der Mille Miglia.

In der Mitte der Ausstellung dann eines der absoluten Highlights der Sammlung, ein Ferrari 330 P3 / 412 P (ein solches Fahrzeug ist in Versteigerungen schon für 30 Millionen Euro über den Tisch gegangen!) welcher beim Dreifachsieg 1967 in Fords Heimat beim 24 Stunden Rennen von Daytona dabei war. Ferraris Revenge für Fords Dreifachsieg 1966 in Le Mans. Der wunderschöne Ferrari Dino gegenüber verblasst neben der prominenten Konkurrenz quasi, denn das zweite Highlight ist nur wenige Meter entfernt: wir stehen vor “dem” Auto.

Der F2004 Formel 1 Rennwagen, von niemand geringerem als Michael Schumacher gefahren, ist das erfolgreichste Ferrari Chassis, das jemals gebaut wurde. Von elf Renneinsätzen hat es acht Siege eingefahren, und ist damit bis heute der erfolgreichste aller Ferraris. Theoretisch wäre dieses Fahrzeug sogar noch einsatzbereit, Motor und Getriebe sind vorhanden. Damit aber erstmal genug geschwelgt, sonst könnte man wahrscheinlich mehrere Bücher mit den besonderen Modellen füllen.

Natürlich sind neben den ausgestellten Ferraris noch die ein oder andere Besonderheit in der ständigen Ausstellung zu sehen, von den Anfängen des Automobils über Hyper-/Supercars, Einzelstücken und und – ein Besuch im Nationalen Automuseum ist für jeden Automobilfan unbedingt zu empfehlen!

Die Eintrittspreise belaufen sich auf 19 Euro für die Dauerausstellung und 9,50 Euro für die Sonderausstellung, es war unser erster Besuch im Nationalen Automuseum und es wird definitiv nicht der Letzte gewesen sein.

Mike Neumann / mid

Der Artikel “Sonderausstellung “Ferrari” im Nationalen Automuseum” wurde am 04.04.2024 in der Kategorie Neuheiten von Mike Neumann mit den Stichwörtern Museum, Ausstellung, Sportwagen, Rennsport, Luxus, Historie, Vorstellung, veröffentlicht.

mid Ewersbach – Ein kleiner Vorgeschmack auf das, was uns gleich erwartet. Mike Neumann / mid

mid Ewersbach – Das Nationale Automuseum ist von außen ein modernes Gebäude mit AC Ladesäulen für Elektrofahrzeuge. Mike Neumann / mid

mid Ewersbach – Im Museum gibt es das “New York New York” Restaurant, für das leibliche Wohl ist während des Besuches also gesorgt. Mike Neumann / mid