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Smart #3 Brabus: Für etwas Aufsehen sorgen

05.06.2024 16:01 Uhr | Lesezeit: 5 min smart #3 brabus: für etwas aufsehen sorgen

Smart #3 Brabus heißt die Starkversion des Kompaktklasse-SUV-Coupes. © Foto: Michael Blumenstein

Der Smart #3 ist der zweite Smart der Neuzeit – immer elektrisch. Wir sind die “Sportversion” Smart #3 Brabus mit irrwitzigen 428 PS gefahren und waren sehr überrascht.

von Michael Blumenstein

Smart hat mit Smart nichts mehr zu tun. Macht nichts. Oder doch? Denn die Lücke, die der 2,50-Meter-Smart-Fortwo hinterließ, schmerzt nicht nur Parkplatz-Fetischisten.

Smart #3 Brabus

smart #3 brabus: für etwas aufsehen sorgen

SUV-Coupé-Elektro-Gedöns

Denn das „Parkplatz-Privileg“ ist den neuen Smart-Modellen #1 und #3 (# = Hashtag) nicht mehr vergönnt. Der getestete #3 ist mit 4,40 Meter satt in der Kompaktklasse angekommen. Und natürlich ist der #3 ein Vertreter der SUV-Coupé-Klasse. Das Bürzelheck und die aerodynamisch optimierter Dachlinie vollenden das Design des mit einem cw-Wert von 0,27 nicht sonderlich windschlüpfigen #3. Per se scheint der Smart #3 zu gefallen. Leute gucken, drehen sich um und halten an. Selten, dass das bei der Fülle chinesischer Anbieter am Markt noch passiert. Und wer den Smart-Schriftzug liest, wundert sich doppelt.

Apropos Chinesisch. Der Smart wird nun auch im fernen Osten geboren. Geely gehört mittlerweile die eine Hälfte der Marke, die andere hat Mercedes-Benz (noch) behalten. Technisch sind die neuen Smart somit enge Verwandte des Polestar 02, Lynk & Co 01 und Zeekr 001 – alles sehr individuelle Modellbezeichnungen. Der Volvo EX30 ist ebenso einer der nächsten Verwandten.

Der Smart #3 Brabus verkauft sich solala

Die Technik des Smart ist also zigfach bewährt und könnte Vertrauen schenken. Ebenso die Marke an sich. Und dennoch verkauften sich die Modelle #1 (das Steilheckmodell Smart #1 im Test) und #3 im ersten Quartal 2024 mit zusammen knapp 2.600 Zulassungen nicht sonderlich glänzend. Das schaffte sogar noch der Tarraco und der war nie Bestseller bei Seat und ist an seinem Lebensende angekommen – ergo nicht mehr bestellbar. In der Welt der Elektroautos ist die Verkaufszahl wiederum nicht so schlecht. Ein Hyundai Ioniq 5 wurde im selben Zeitraum 2.074 Mal zugelassen und damit sogar 26 Mal weniger als der Smart #1. Der neuere #3 braucht wohl noch etwas Anlaufunterstützung.

Unser Testwagen trägt den prestigeträchtigen Zusatz „Brabus“. Tuningfans kennen die Bottroper-Marke, die sich seit fast 50 Jahren auf die Veredlung von Mercedes-Modellen fokussiert und bereits früh die ersten Smart zu 2,50-Meter-Feuerkugeln pimpte. Die Verbindung besteht nach wie vor und aus den ehemals 100 Brabus-PS werden nun 428 Geely-PS. Denn motorseitig wurde der Smart #3 Brabus nicht verändert. Ein Volvo EX30 und Polestar 2 besitzen auf Wunsch den identischen Antrieb.

smart #3 brabus: für etwas aufsehen sorgen

Große Räder, große Bremsen. 428 PS wollen gezähmt werden. © Foto: Michael Blumenstein

Wenig Maskerade im und am Smart#3 Brabus

Zu erkennen gibt sich der Brabus im Smart lediglich an Details wie roten Bremssätteln, Spoilerlippchen und Schwellern. Innen spendiert man diesem #3 ein Alcantara-Lenkrad und Zusatzeinblendungen im Infotainmentsystem. Die Sitze mit ihrem Stoff-Mix fühlen sich gut an und taugen auch für lange Strecken. Ein dickes B prangt auf den Kopfstützen des zu hoch montierten Gestühls. Ansonsten herrscht innen Mainstream-Tristesse mit hoher Mittelkonsole, vielen Ablagen und einem kühlbaren Fach unter der Mittelarmlehne. Das Beats-Soundsystem ist nicht nur bassstark, es impliziert auch den Blinkerton. Blinkt man rechts, kommt das Geräusch aus dem rechten Hochtöner, beim Linksblinken aus dem linken und beim Warnblinken aus beiden. Spielerei.

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