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Skoda Vision 7S Concept (2022): Studie eines markanten Crossovers

Über fünf Meter lange Studie auf MEB-Basis bekommt größere Batterie mit 89 kWh (Update)

Nachdem Skoda vor einer Woche erste Exterieur-Skizzen gezeigt hatte, wird die Designstudie Vision 7S nun in natura präsentiert. Der Crossover sieht in Wirklichkeit nicht so extrem aus wie auf den Skizzen, aber etwas Coupéhaftes besitzt er. Charakteristisch sind der ein wenig martialische Unterfahrschutz und die neue Lichtsignatur.

Hieß es zunächst, die Studie solle die neue Designsprache namens Modern Solid zeigen, so soll die Studie nun doch ein Modell vorwegnehmen: Bis 2026 will die Marke drei neue reine E-Modelle auf den Markt bringen; der Vision 7S gibt einen konkreten Ausblick auf eines dieser Autos, so Skoda.

Bildergalerie: Skoda Vision 7S

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Die Studie basiert laut Skoda auf dem altbekannten Modularen Elektrobaukasten (MEB). Die Batterie hat mit 89 kWh aber mehr Speicherkapazität als der größte bisherige MEB-Akku, der 77 kWh netto oder 82 kWh brutto aus zwölf Modulen holt. Wenn es sich bei den 89 kWh um den Netto-Wert handelt, könnte die Batterie zwei Module mehr haben, also 14.

Die WLTP-Reichweite soll bei “mehr als 600 km” liegen und damit ebenfalls spürbar über den bisherigen MEB-Modellen. Aufladen lässt sich der Akku auch nicht nur mit 135 kW (wie bei den meisten MEB-Modellen) oder mit 170 kW (wie beim ID. Buzz), sondern gleich mit 200 kW. Diese Ladeleistung hatte eine Managerin des VW-Konzerns kürzlich versprochen. Zum Antrieb macht Skoda nach wie vor keine Angaben.

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Zu den Besonderheiten an der Sitzanlage gehört der zentral eingebaute Kindersitz, der wohl auch die Bezeichnung 7S erklärt: Wenn man den Baby-Platz mitrechnet, hat das Auto sieben Sitze. Die Studie ist mit 5,02 Meter Länge und 3,08 Meter Radstand deutlich größer als der Enyaq. Der große Radstand (der Enyaq liegt bei 2,77 Metern) ermöglicht wohl auch die große Batterie. Mit 1,89 Meter ist die Studie zudem fast 30 Zentimeter höher als der Enyaq.

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Im Cockpit gibt es ein fast rechteckiges Lenkrad, über das man auf ein im Vergleich zum Enyaq recht großes Instrumentendisplay (8,8 Zoll) guckt. Rechts davon gibt es einen sehr großen Touchscreen (14,6 Zoll), der erstmals drehbar ist. Beim Fahren soll er in vertikaler Position stehen, zum Relaxen in horizontaler. In dem per Knopfdruck aktivierbaren Relax-Modus fahren zudem Lenkrad und Instrumententafel zurück und die Lehnen neigen sich weiter nach hinten. Dass nicht alles über den Monitor eingestellt werden muss, zeigen die traditionellen Drehregler darunter.

Der Grill (das “Tech-Deck-Face”) ist flacher und breiter als bisher; er ist geschlossen und besteht aus schwarz getöntem Glas, hinter dem sich Fahrzeug-Sensoren verbergen. Weit davon abgerückt sind die Scheinwerfer. Sie sind paarweise übereinander angeordnet. Mit dem dünnen Tagfahrlichtstreifen darüber ergibt sich eine T-förmige Lichtsignatur.

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Weiter unten gibt es einen schwarzen Stoßfänger und einen silbrig glänzenden Unterfahrschutz (laut Skoda aus Aluminium) mit sieben vertikalen Lufteinlässen. Dieses Detail wird Jeep nicht gefallen, denn zur Markenidentität der US-Marke gehören seit den Zeiten des Willys Jeep sieben Schlitze im Grill. Im Unterschied zu Jeep hebt Skoda allerdings den mittleren Lufteinlass orangefarben hervor.

Die Dachlinie fällt leicht nach hinten ab. Am Heck gibt es die gleichen sieben Schlitze am Unterfahrschutz wie vorne, und die Leuchten sind ebenfalls in T-Form angeordnet. Hinzu kommt noch ein Dachspoiler. Die fehlenden B-Säulen und die gegenläufig öffnenden Türen darf man wohl zu den serienfernen Elementen rechnen. Die sensorbasierten Türgriffe sind bündig integriert und statt Außenspiegeln hat die Studie Kameras.

Die Studie ist der erste Skoda mit matter Lackierung. Außerdem führt Skoda ein minimal verändertes Markenlogo ein, das nun zweidimensional gehalten ist. Allerdings will Skoda künftig öfter die “Wortmarke” verwenden als die “Bildmarke”. Daher prangt an der Studie nur der neue Skoda-Schriftzug (mit integriertem tschechischem Akzent auf dem “S”), aber nicht mehr das Logo mit dem stilisierten Indianer-Kopfschmuck.

skoda vision 7s concept (2022): studie eines markanten crossovers Erster Teaser vom März zu der Studie

Den ersten Teaser zu dem Wagen hatte Skoda im März bei der Jahrespressekonferenz gezeigt, zusammen mit dem Namen der neuen Designsprache: modern solid. Danach zeigte Skoda Skizzen, die bei der Größe der Seitenfenster untertrieben und bei den Rädern übertrieben:

Bildergalerie: Skoda Vision 7S (2022) Teaser

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Bisher hat Skoda mit dem Enyaq und Enyaq Coupé nur zwei Elektroautos auf dem Markt. Für 2025 ist ein Elektro-Kleinwagen angekündigt. Nach der neuen, offiziellen Ankündigung sind drei neue E-Modelle bis 2026 geplant. Dazu gehören der Elektro-Kleinwagen und die Serienversion des Vision 7S, bei dem dritten Modell handelt es sich um ein Kompakt-SUV – möglicherweise also ein kleiner Bruder oder sogar schon ein Nachfolger des 4,65 Meter langen Enyaq.

“Der tschechische Automobilhersteller beschleunigt deutlich seine E-Offensive und bringt bereits bis 2026 drei weitere vollelektrische Modelle auf den Markt. Neben einem Kleinwagen ist auch ein kompaktes SUV sowie ein Siebensitzer für Familien geplant. Einen konkreten Ausblick auf das siebensitzige Elektro-SUV bietet die Konzeptstudie Vision 7S (…)”

Bis 2030 soll der Anteil batterieelektrischer Fahrzeuge an den Skoda-Verkäufen in Europa auf über 70 Prozent steigen. Dafür investiert die Marke in den nächsten fünf Jahren weitere 5,6 Milliarden Euro in die E-Mobilität.

Ein Video von der Präsentation des Vision 7S und der Pressekonferenz sehen Sie hier. Wenn Sie sich für das Marketing-Getöse weniger interessieren, spulen Sie vor bis etwa 40:00, dann erklärt Skoda-Chefdesigner Oliver Stefani das Auto:

Quelle: Skoda (Studie), Skoda (Exterieurskizzen), Skoda (Cockpit), Skoda (Sitzanlage)

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