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Skoda Octavia Facelift 2024: Kein PHEV in Sicht

Skoda überarbeitet seinen Bestseller. Das Infotainmentsystem stand dabei besonders im Fokus. Die Motoren-Auswahl wird größer, aber eine Lücke bleibt bestehen.

skoda octavia facelift 2024: kein phev in sicht

(Bild: Skoda)

Knapp 170.000 Autos hat Skoda hierzulande im vergangenen Jahr verkauft, und der Octavia war fast 42.000 Neuzulassungen mit deutlichem Abstand der Bestseller im Programm. Nun bekommt er eine Modellpflege, die äußerlich unauffällig bleibt, im Kern aber ein paar Baustellen beseitigen soll. Eine Lücke bleibt erhalten, zumindest vorerst.

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Konstante Linie

Äußerlich wird der Unterschied zwischen neu und alt noch am ehesten an der Front deutlich. Dort wurde ein Element des Tagfahrlichts nach unten verlängert, was zumindest die Vorgabe “es muss irgendwie anders aussehen” erfüllt. Nur das Basismodell hat noch Stahlfelgen mit Radkappen, alle anderen bringen Alufelgen mit mindestens 16 Zoll Durchmesser mit. Neue Stoßfänger vorn und hinten verlängern den Octavia insgesamt um knapp einen Zentimeter, ohne dass daraus ein Mehrwert entsteht. Im Innenraum müssen ein paar neue Bezüge zur optischen Abgrenzung zum bisherigen Modell reichen.

Der Octavia hatte stets den Ruf, im Kern ein Auto für Pragmatiker zu sein. Gemessen daran war der tatsächliche Verkaufsanteil der kräftig motorisierten RS-Version und den teuren Ausstattungslinien recht hoch. Mit dem Start der vierten Generation unter Regie von Volkswagen hat Skodas Bestseller unter ähnlichen Gebrechen gelitten wie der VW Golf. Nachhaltig quälten diese Modelle einige Besitzer mit hartnäckigen Schwächen bei der Software. Ein Testwagen vor zwei Jahren zeigte einige Bugs, von denen ich eine besonders nervtötend fand. Einige Assistenten schalteten sich selbstständig ab und wieder an, jeweils begleitet von einem Gong. Mitunter geschah das viermal in einer halben Minute.

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ChatGPT folgt

Solcherlei und andere Miseren sollen mit der Modellpflege endgültig Vergangenheit sein. Das wäre allerdings zu wenig, stellte es doch nur einen Stand dar, den der Kunde von jedem Auto erwarten darf. Der überarbeitete Octavia soll bei der Software einen riesigen Schritt nach vorn machen. Sein Infotainmentsystem bekommt die neue Oberfläche, die übersichtlicher ist und sich leichter bedienen lässt. Dazu dürfte das System auch hier erheblich flinker und vor allem fehlerarm arbeiten. Das ist jedenfalls der Eindruck, den wir aus einem Enyaq 85x mitgenommen haben – ein Test dazu folgt in der nächsten Woche. In die Sprachsteuerung soll perspektivisch ChatGPT integriert werden, was allerdings zum Verkaufsstart des überarbeiteten Octavia noch nicht der Fall ist. Vermutlich rüstet Skoda das später mit einem Update nach.

Skoda Octavia Facelift 2024 (9 Bilder)

skoda octavia facelift 2024: kein phev in sicht

Der Octavia wird für das Modelljahr 2024 leicht überarbeitet. Optisch fällt das kaum auf. (Bild: Skoda)

Nachgereicht wird auch ein neuer Parkassistent, zu dessen Manövern niemand mehr im Auto sitzen muss. Die Steuerung erfolgt über eine App auf dem Handy, der Steuermann muss nur innerhalb eines Radius von vier Metern bleiben. Dabei bummelt der Octavia offenbar nicht, denn Skoda nennt eine Spitzeneinpark-Geschwindigkeit von 9,5 km/h. Das erhöht vermutlich die Wahrscheinlichkeit, dass so ein System mehr als nur einmal aus Gaudi benutzt wird. Skoda verspricht, auch Verkehrsschild- und Müdigkeitserkennung deutlich verbessert zu haben.

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Motorenauswahl wird wieder größer

Die letzte Preisliste vor der Modellpflege stammt aus dem August 2023 und fällt recht übersichtlich aus. Es gab zuletzt noch vier Motoren und Ausstattungslinien. Die Auswahl wird nun wieder etwas größer:

Leistung in kW Getriebe Anmerkung
Diesel
2.0 TDI 85 6-Gang-Schaltgetriebe
2.0 TDI 110 7-Gang-DSG
Benziner
1.5 TSI 85 6-Gang-Schaltgetriebe
1.5 TSI 85 7-Gang-DSG Mild-Hybrid
1.5 TSI 110 6-Gang-Schaltgetriebe
1.5 TSI 110 7-Gang-DSG Mild-Hybrid
2.0 TSI 150 7-Gang-DSG Kommt 2025
2.0 TSI RS 195 7-Gang-DSG

Verbrauchswerte nennt Skoda vorab noch nicht. Erstaunlich ist, dass nichts zu einer denkbaren Rückkehr der Plug-in-Hybride kommuniziert wird. Im Rahmen der gerade vorgestellten Golf-Modellpflege haben sie einen großen Fortschritt erfahren. Die Batterien wurden mit einem höheren Energiegehalt ausgestattet und lassen sich ungleich schneller laden als bisher. Bislang boten die PHEV-Modell 10,4 kWh (netto) und 3,7 kW Ladeleistung. Nun sind es knapp 20 kWh und eine Ladeleistung von 11 kW an Wechselstrom und 50 kW an Gleichstrom. Wir rechnen damit, dass dieser verbesserte Antriebsstrang seinen Weg auch in den Octavia finden wird. Hierzulande mag die Nachfrage zu einem solchen Duo rückläufig sein, auf anderen Märkten findet der PHEV noch immer reichlich Interessenten. Über die günstige Versteuerung der privaten Nutzung eines Dienstwagens hätte er aber auch in Deutschland seine Berechtigung.

Preise

Die Preisliste startete zuletzt bei 30.960 Euro für die Limousine mit dem 110-kW-Benziner. Da Skoda mit der Modellpflege wieder weniger kräftige Motoren ins Programm nimmt, steigt die Chance darauf, die Marke von 30.000 Euro zu unterschreiten. Der in Deutschland deutlich populärere Kombi kostete 700 Euro mehr als die Limousine, die man bei Wiederverkauf ziemlich sicher wieder vollständig einspielen wird.

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(mfz)

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