Jan-Hendrik Hülsmann © Foto: Skoda
Einen derart radikalen Eingriff in die Händler-Struktur gab es in der Geschichte von Skoda Deutschland bisher noch nicht: 90 Standorte müssen das Händlernetz bis Herbst 2025 verlassen – rund 17 Prozent des Netzes. “Der deutsche Pkw-Markt wird voraussichtlich nicht mehr das hohe Niveau von 2019 erreichen”, äußerte sich Skoda Deutschland-Geschäftsführer Hülsmann zu den strukturellen Gründen hinter der Entscheidung des Importeurs, von der insbesondere Partner aus dem Norden und Osten der Republik betroffen sind.
Bei der Entscheidungsfindung habe man es sich nicht einfach gemacht. Insbesondere die prognostizierte Entwicklung von Regionen und Kundengruppen spielten dabei eine Rolle, betonte Hülsmann. Während es in den Ballungszentren bereits zu Konsolidierungsprozessen gekommen ist, habe sich bei der Ausdünnung des Händlernetzes für Bereiche entscheiden, bei denen es noch nicht zu diesem Prozess gekommen sei. Kumuliert seien die von der Netzausdünnung betroffenen Handelsbetriebe “zu einem mittleren einstelligen Prozentanteil an den erzielten Fahrzeugverkäufen beteiligt”, so der Manager.
“Wir haben versucht, die Restrukturierung maximal partnerschaftlich umzusetzen”, sagte Hülsmann gegenüber AUTOHAUS. Dabei habe man sich bewusst gegen eine strukturelle Kündigung entschieden. Die zweijährige Kündigungsfrist soll demnach eingehalten werden, wer sich dazu entschließt das Handelsnetz früher zu verlassen, erhält eine höhere Abfindung.
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Keine Reaktion auf Online-Vertrieb
Als einen Schritt hin zum Onlinevertrieb will man die Netzausdünnung bei Skoda indes nicht verstanden wissen. Auch mittelfristig sieht man dieses Vertriebsmodell als Ergänzung. Hülsmann: “Die Mehrzahl der Kunden wird aus unserer Sicht auf absehbare Zeit weiterhin in einen Händlerbetrieb gehen und das Auto nicht ungesehen Online kaufen.”