Wer Klimaziele vor Kundenwünsche stellt, kommt zwar in der Politik gut an, hat aber Absatzprobleme. Nach BMW und Mercedes macht nun auch Skoda klar: Man werde parallel zu neuen Elektro-Modellen weiter Benzin-, Diesel- und Hybridantriebe bereitstellen.
Das von der EU verordnete Verbot für alle Verbrenner – inklusive sämtlicher Hybridantriebe – führt ab 2035 zum Elektro-Zwang für alle Neuwagen. Einige Hersteller wollen Käuferinnen und Käufern von Verbrennern schon viel früher loswerden; Opel etwa spätestens 2028. Doch immer mehr Hersteller scheren nun aus und machen klar, dass sie zumindest bis zum Verbot 2035 noch die Wünsche der Kunden bedienen werden, die bis dahin nicht auf ein reines Elektroauto umgestiegen sind. Zurzeit sind das bei den monatlichen Neuzulassungen noch knapp 90 Prozent der Autokäuferinnen und -käufer.
Skoda baut Verbrenner, „solange Kunden sie haben wollen“
Viehmann Skoda Enyaq iV80 im FOCUS Online-Praxistest
Zellmer weiter: „Es gibt Nutzungsprofile, da macht ein E-Fahrzeug zu 100 Prozent Sinn, aber für andere Profile ist der Plug-in-Hybrid extrem attraktiv. Das ist schon die richtige Technologie, auf die wir da gesetzt haben.“ Durch die Abschaffung der staatlichen Kaufprämie in Deutschland sei eine „gewisse Ernüchterung“ eingetreten. „Damit bin ich wieder bei meinem Punkt: Der Kunde entscheidet.“
BMW war schon immer technologieoffen
Auch Mercedes musste bei seiner harten Elektro-Linie kürzlich zurückrudern, weil zumindest derzeit noch nicht genügend Kunden dafür bereit sind. Während der Pressekonferenz zum 2023er-Jahresergebnis sagte der schwäbische Premium-Hersteller, dass man den 50-Prozent-Anteil für Plug-in-Hybride und reine E-Autos nun erst für 2030 anstrebe. Verglichen mit dem ursprünglichen Plan ist das ein Aufschub von fünf Jahren. Im Juli 2021 schätzte der Autobauer noch, dass PHEVs (Plug-In-Hybride) und BEVs (Batterieelektroautos) bereits 2025 für die Hälfte aller Mercedes-Verkäufe verantwortlich sein würden.
sv