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Sechs Handlungsempfehlungen für die IT-Sicherheit

Fertigung, Unternehmensprozesse, Fahrzeug – die IT-Security ist in der Automobilindustrie ein besonders komplexes Unterfangen. automotiveIT zeigt, wo Security-Entscheider ansetzen können.

sechs handlungsempfehlungen für die it-sicherheit

Damit Cyber-Sicherheit in komplexen Umgebungen gelingen kann, müssen IT-Entscheider an mehreren Stellen zugleich ansetzen. (Bild: Adobe Stock / Song_about_summer)

In der modernen Unternehmenslandschaft ist die Sicherheit nicht nur eine technologische Herausforderung, sondern auch eine organisatorische und kulturelle Aufgabe. Der Schlüssel zu effektiven Sicherheitsmaßnahmen liegt in der harmonischen Integration von Menschen, Technologie und Prozessen. Hierbei ist eine Kultur der Prävention, Erkennung und schnellen Reaktion entscheidend. Eine positive Sicherheitskultur, die Sensibilisierung und Verständnis bei Geschäftsleitung, Mitarbeitern und Kunden fördert, spielt eine zentrale Rolle.

Vor diesem Hintergrund haben automotiveIT und Bechtle in ihrer Workshopreihe „Fahrerlager“ gemeinsam mit Top-Experten aus IT- und Automobilindustrie sechs Handlungsempfehlungen für moderne Cybersecurity-Konzepte im Unternehmen formuliert:

1. Security nicht im Silo belassen

Für eine effektive Stärkung der IT-Sicherheit ist es entscheidend, dass Sicherheitsmaßnahmen über isolierte Bereiche hinaus in der gesamten Organisation verankert werden. Sicherheit muss auf allen Ebenen präsent sein, jede Führungskraft übernimmt eine klare Verantwortung. Diese Verantwortung sollte in den Zielsystemen der Führungskräfte verankert und als Teil der Objectives and Key Results (OKR) jedes Bereichs festgelegt werden. So wird Sicherheitsdenken in den täglichen Arbeitsablauf und in die Unternehmensziele integriert, was eine durchgängige Sicherheitskultur fördert und das Risiko von Sicherheitsvorfällen minimiert.

2. Security muss einfach sein

Effektive Sicherheitsmaßnahmen müssen unkompliziert und leicht umsetzbar sein. Sicherheitssysteme sollten so gestaltet sein, dass sie Mitarbeitern keine Möglichkeit bieten, Fehler zu machen. Dies erleichtert die Einhaltung von Sicherheitsstandards und reduziert die Wahrscheinlichkeit von Sicherheitsverletzungen. Durch den Abbau von Barrieren und die Zugänglichkeit von Sicherheit wird das Sicherheitsnetz des gesamten Unternehmens gestärkt.

3. Security ist Chefsache

In einer Zeit, in der digitale Sicherheit eine entscheidende Rolle spielt, muss das Thema Security auf der höchsten Führungsebene angesiedelt werden. Die Führung muss die notwendigen Ressourcen bereitstellen und sicherstellen, dass alle Beteiligten, insbesondere das Top-Management, aktiv in den Sicherheitsprozess eingebunden sind. Die Schaffung von Awareness und das Sichtbarmachen interner Schwachstellen, etwa durch ein Hackerteam, sind essenziell. Es ist wichtig, klare Melde- und Eskalationswege zu etablieren und die Verantwortlichkeit zentral zu steuern, um eine robuste Sicherheitskultur zu gewährleisten.

4. KI in der Security einsetzen

Künstliche Intelligenz spielt eine transformative Rolle in der Security, indem sie Fähigkeiten in Prävention, Detektion und Reaktion verstärkt. KI-Systeme können proaktiv Bedrohungen identifizieren und komplexe Muster erkennen, die menschlichen Analysten entgehen könnten. Sie ermöglichen schnelle automatisierte Reaktionen auf Sicherheitsvorfälle und verbessern durch Simulationen die Reaktionsfähigkeit und Widerstandskraft von Systemen. Zudem unterstützt KI die Dokumentation und Nachvollziehbarkeit von Sicherheitsereignissen, was die stetige Optimierung von Sicherheitsprotokollen und die Erfüllung regulatorischer Anforderungen erleichtert.

5. Heterogene OT-Infrastrukturen absichern

Die Sicherung heterogener OT-Infrastrukturen erfordert eine umfassende Transparenz über die aktuellen Ist-Zustände der unterschiedlichen Systeme und Maschinen. Durch den Einsatz fortschrittlicher Überwachungs- und Analysetools können potenzielle Schwachstellen identifiziert und die Sicherheitsmechanismen entsprechend angepasst werden. Eine proaktive Sicherheitsverwaltung, die auf die spezifischen Anforderungen jeder einzelnen Komponente zugeschnitten ist, ermöglicht ein höheres Sicherheitsniveau.

6. Security-Trainings neu denken

Security-Trainings müssen situativ und toolspezifisch gestaltet sein, um schnell auf neue Angriffsvektoren reagieren zu können. Sie sollten auf die spezifischen Aufgabenfelder und Verantwortlichkeiten der Mitarbeitenden zugeschnitten sein. Das Gießkannenprinzip der meisten Awareness-Kampagnen erweist sich hingegen als träge und ressourcenintensiv. Durch die Einführung von Konzepten wie 'Fuckup Nights für Security' kann eine Kultur des offenen Umgangs mit Fehlern gefördert werden, was das Bewusstsein und die kontinuierliche Verbesserung in der IT-Sicherheit stärkt.

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