Auto-News

Schräges Autodesign

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Fiat Multipla

Den Anfang macht ein Klassiker, der es aufgrund seines eigenwilligen Designs sogar bis ins New Yorker Museum of Modern Art geschafft hat: der Fiat Multipla, hier abgebildet in einer netzhautreizenden Symbiose aus Gold-metallic und Senfgelb. Er darf gemeinhin als Quasimodo in der Klasse der Kompaktvans gelten. 2004 gab es für das verunglückte Vierauge zwar ein Facelift, das auf den Delfin-artigen Absatz zwischen Motorhaube und Windschutzscheibe verzichtete und generell jeglichen Charakter und Witz des Vans eiskalt ausmerzte. Zurück blieb ein gesichtsloses Fahrzeug mit dem Charme eines Papamobils, dessen Produktion 2009 völlig zurecht eingestellt wurde.

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PGO Hemera

New Beetle, Porsche, Mini, Smart Roadster? Dieser Hemera der französischen Autoschmiede PGO scheint sich bei einer Reihe von Vorbildern bedient zu haben, kriegt dabei aber in keiner Kategorie so recht die Kurve. Denn obwohl Frankreich die Wiege der Sterneküche ist, gilt auch hier der alte Spruch von den vielen Köch:innen und dem verdorbenen Brei. PGOs eigenwillige Kreation verwundert vor allem mit seinem kantigen Heck, das so gar nicht zur nostalgisch-geschwungenen Form des Vorderbaus passen möchte. Immerhin ein kleiner Trost: Mit einem Spitzentempo von 225 km/h macht der bereifte Frankenstein auf der Straße gehörig Spaß – wenn gerade niemand zuschaut.

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Commuter Cars Tango T600

Ist das noch ein Auto? Zumindest der Blick auf die Messwerte lässt stutzen: 800 PS (588 kW), 1400 Nm und in vier Sekunden von 0 auf 100 km/h. Dazu ein stolzer Preis von mindestens 100.000 Dollar. Wir gucken auf die nackten Zahlen und dann wieder ungläubig auf die fahrende Kippenschachtel. Gut, bei der Suche von Parkplätzen sollte der T600 von Tango keine Probleme haben, doch die Frage drängt sich trotzdem auf: Wieso sollte man für diesen Preis ein so hässliches Auto erwerben? Dann doch lieber ein Sportwagen, der auch optisch etwas leistet.

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Pontiac Aztek

Der Pontiac Aztek hat eine bewegte Karriere hinter sich: Ehrgeizig angetreten als Vorzeige-Auto einer neuen Generation, bescherte ihm sein Design schnell den unrühmlichen Titel des hässlichsten SUV aller Zeiten. Der Ruf schien zementiert, doch dann tauchte das Fahrzeug plötzlich als fahrender Untersatz in der US-Serie “Breaking Bad” auf und avancierte über Nacht zum Kultobjekt. Die Ehrenrettung des motorisierten Antihelden kam jedoch zu spät: Bis zur Einstellung der Baureihe verkaufte GM gerade mal 30.000 Azteks, und damit gut die Hälfte weniger, als vonseiten des Konzerns erhofft.

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Chrysler PT Cruiser Cabrio

Nur für Fansn: Anfang der 2000er war Retro-Chic groß in Mode und Chrysler sah die Zeit gekommen, mit seinem PT Cruiser auf den Trend aufzuspringen. Herausgekommen ist ein Paradebeispiel dafür, wie man Alt und Neu nicht miteinander kombinieren sollte. Auch der nach Aufmerksamkeit heischende Kühlergrill kann nicht über die Langeweile hinwegtäuschen, die sich kurz darauf von A-Säule bis Heck auftut. Die aufgestellten Kotflügel wirken prollig, das Heck endet abrupt in einer abfallenden Geraden, die sich weigert, mit der organischen Form des Vorderbaus zu harmonieren. Die hier gezeigte Cabrio-Version “begeistert” zudem mit dem klobigsten Überrollbügel der Welt.

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BMW 7er

In den 90er- und 2000er-Jahren prägte Designer Chris Bangle die Formgestaltung von BMW und setzte den ausgefallensten und umstrittensten Modellen, die je eine Doppelniere trugen, seinen Stempel auf. Tragischer Höhepunkt: der BMW 7er von 2001 mit “Tränensäcken” und aufgesetztem Heckbürzel. Waren die Limousinen aus München bis dahin für ihre geradlinige, dynamische Linienführung bekannt, kam die Baureihe E65 eher wie ein Pottwal daher. Die Lage spitzte sich so weit zu, dass BMW-Fans sogar eine Online-Petition für die Kündigung des Designers starteten. Immerhin rettete ein Facelift im Jahr 2005 die Oberklasse-Limousine recht eindrucksvoll.

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Ford Scorpio

Schon die erste Generation des Ford Scorpio stand als träger Nachfolger des beliebten Granada auf verlorenem Posten, als man sich entschied, mit der zweiten Generation ab 1994 fleißig zu verschlimmbessern. So verpasste man der oberen Mittelklasse eine schwülstige, vom US-Markt inspirierte Silhouette, die vorne wie hinten ein paar “Alleinstellungsmerkmale” aufwies. So wirkte der längliche Kühlergrill deplatziert, während die Form der Frontleuchten fast schon Mitleid hervorrief. Der ist aber erst angebracht, wenn man auch das hohe Heck mit der tief angesetzten, durchgängigen Lichtleiste gesehen hat. Auch mehrere Überarbeitungen konnten den Scorpio nicht mehr retten: Schon 1998 war Schluss.

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Nissan Micra CC

Wenn Automobilhersteller versuchen, mit einem Modell vor allem die vermeintlichen Bedürfnisse von Frauen anzusprechen, geht das meistens schief. Der Nissan Micra der dritten Generation bildet da keine Ausnahme. Kompakte Ausmaße und ein rundliches Design klingen in der Theorie niedlich, mutieren im Falle des Micra aber zur Lachnummer. Die Front erinnert an einen traurigen Clown und die ausgestellte Schulterlinie an einen Rettungsring,. Gepaart mit dem stilistisch fragwürdigen Blechdach-Cabrio-Trend der 2000er darf der Micra CC getrost als Lowlight der Modellhistorie gelten.

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Nissan S-Cargo

Gerne lassen sich Automobildesigner:innen von der Tierwelt inspirieren: Schnell und bissig wie gefährliche Raubtiere oder stromlinienförmig wie Rochen oder Fische. Und dann gibt es noch den Nissan S-Cargo, der eine Schnecke inklusive Schneckenhaus auf vier Rädern symbolisiert. Dass man aus dem französischen “Escargot” für Schnecke einen cleveren Transporternamen kreiert hat, ist beachtlich – das von 1989 bis 1992 produzierte Fahrzeug allerdings nicht. Nomen est omen, so rollt der Nissan mit lediglich 73 PS (54 kW) auch ausgesprochen langsam vom Fleck. Zum Glück entstanden nur etwa 12.000 Exemplare, die ausschließlich für den Heimatmarkt bestimmt waren. Die Wahrscheinlichkeit, der schaurigen Schnecke hierzulande zu begegnen, dürfte also gen null tendieren.

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SsangYong Rodius

Neben dem SsangYong Rodius sieht die ebenfalls zweifelhafte Mercedes R-Klasse wie ein Ferrari aus. Jedes Blech am Van sieht wahllos zusammengedengelt aus und selbst nach längerer Betrachtung lassen sich keine klaren Linien erkennen. Und als wäre das noch nicht genug, setzen die Koreaner:innen ein Abteil auf die schräg abfallende D-Säule, der seinesgleichen sucht. Es wirkt fast so, als hätte man die Kofferraumklappe geöffnet und um die Öffnung herum alles verglast, was nicht auf drei verschwunden war. Dazu gesellen sich ein deformierter Grill irgendwo zwischen Daewoo und Lancia sowie übergroße Leuchteinheiten, die scheinbar einem Omnibus entwendet wurden.

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Subaru Casa Blanca

Ob man es glaubt oder nicht – der Subaru Casa Blanca entstand aufgrund von äußerst positiver Resonanz auf einer Automesse. Sonst hätten sich die Japaner:innen wohl nie getraut, die Studie in einer Sonderserie von 5000 Exemplaren zu fertigen. Wer auch immer damals die “ahhs” und “ohhs” durch die Messehallen rief, hatte zweifelsohne eine finstere Ader. Denn wie Subaru den Impreza entstellte, sucht seinesgleichen. Weder der barocke Kühlergrill, noch die übertrieben glupschigen Lampen passen sich auch nur ansatzweise in das sachliche Styling ein. Und damit auch allen Umstehenden genug Zeit blieb, den Casa Blanca zu “würdigen”, rüstete man ihn mit morbidem 95 PS (70 kW) aus, deren asthmatische Leistungsentfaltung auch noch von einer Automatik gegängelt wurde.

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