Ist der Peugeot 508 SW PSE ist eine interessante Alternative zur deutschen Konkurrenz? Genau das wollten wir bei unserem Langzeittest herausfinden.
- Der 508 PSE will Eindruck schinden
- Anhalten für eine Ladesäule? Selten!
- Technische Daten und Preis: Peugeot 508 SW PSE
Das ging aber schnell! Fünf Monate sind vergangen, 30.000 Kilometer abgespult, durch aller Herren Länder, bei Wind und Wetter, bei Hitze und Schnee, die Zeit verging mit dem Peugeot 508 SW PSE wie im Flug! Und ganz ehrlich, wir sind sehr traurig. Nicht weil uns der schicke Franzose etwa oft im Stich gelassen hat oder wir anderweitige Probleme mit ihm hatten.
Nein, gar nichts ist passiert. Tanken, waschen, beladen, fahren – alles ohne einmal aufzumucken. Und Spaß hat das Ganze auch noch gemacht. Obwohl wir vorher etwas skeptisch waren. Ein schwerer Hybrid-Kombi (1,9 Tonnen) im SPORTSCARS-Redaktionsalltag, kann das gut gehen? Anfangs war es dann auch wirklich eine gewisse Umgewöhnung von unseren bisherigen Langzeit-Testwagen wie etwa Cupra Formentor VZ5 und Alpina XD4.
Wie lange halten die Akkus? Ist der Antrieb im Alltag kompatibel? Stehen wir oft an der Tankstelle? Doch fangen wir mal vorn an. Und zwar beim ersten Augenblick, als wir diesen Kombi sehen. Ziemlich lang, ziemlich breit und ziemlich niedrig steht der Franzose da und beeindruckt mit seinem gestreckten Heck, seinen leuchtenden Reißzähnen und den kleinen Winglets vor den 20-Zoll-Rädern.
Der 508 PSE will Eindruck schinden
Während die Reißzähne jeder 508 hat, sind die kleinen Flügelchen spezifisch dem Kraftprotz unter den 508-Modellen vorbehalten: dem PSE – für Peugeot Sport Engineered. Ebenso die diversen Elemente in Kryptonit-Gelb. Ganz klar, der 508 PSE will Eindruck schinden. Schafft er das auch auf der Straße? Na klar, die Leute drehen sich um, keiner denkt an einen Peugeot. (Frische Optik und Technik-Update für den Peugeot 508)
Und vom Cockpit aus begeistert er uns auch. Als Antrieb steht ein Reihenvierzylinder mit nur 1,6 Liter Hubraum und zwei Elektromotoren zur Verfügung. Einer davon sitzt zwischen dem Verbrenner und dem Getriebe, der zweite an der Hinterachse sorgt gleichzeitig für den Allradantrieb. Der elektrische Teil wird aus einer 11,5-kWh-Batterie gespeist.
Bild: AUTO BILD
Damit verfügt der Kombi über ordentliche 360 PS und 520 Nm. Das Getriebe arbeitet immer sauber mit. Die Übergänge zwischen Verbrenner und Elektromotor könnten aber sanfter sein. In 5,2 Sekunden geht es auf 100, Tempo 250 sind kein Marketing, das schafft man ohne viel Anlauf. Vorausgesetzt, der Akku ist voll.
Anhalten für eine Ladesäule? Selten!
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
Das andere “Laden” beherrscht der Franzose besser. 530 Liter gehen rein, umgeklappt sogar 1780 Liter. Für positive Eindrücke sorgte das souveräne Adaptivfahrwerk, das einen großen Teil des Fahrspaßes ausmacht. Der niedrige Schwerpunkt und die breite Spur sorgen für eine wankfreie Fahrdynamik und satte Straßenlage. Die Lenkung könnte mehr Gefühl vertragen, ist manchmal zu leichtgängig. Innen? Leder, Alcantara, Stoffe, Holz und Klavierlack versüßen den Aufenthalt am Lenkrad. Von den sehr komfortablen Sitzen mit Massagefunktion ganz zu schweigen. Die hinteren Plätze sind leider etwas hart (eventuell wegen des Lithium-Ionen-Akkupacks darunter), die Kopffreiheit ist nur durchschnittlich.
Technische Daten und Preis: Peugeot 508 SW PSE
• Motor R4, Turbo (147 kW), plus zwei E-Motoren (81 + 83 kW), vorn quer
• Akkukapazität 11,5 kWh
• Systemleistung 265 kW (360 PS)
• Systemdrehmoment 520 Nm
• Antrieb Allrad/Achtstufenautomatik
• L/B/H 4780/1860/1420 mm
• Leergewicht 1950 kg
• Kofferraum 530- 1780 l
• 0–100 km/h 5,2 s
• Spitze 250 km/h
• Verbrauch 2,03 l S + 16,6 kWh/100 km
• E-Reichweite 42 km (WLTP)
• Preis ab 71.600 Euro