Norwegens Wirtschaftsförderagentur Enova hat ein Förderprogramm zum Aufbau von Ladeinfrastruktur für schwere Elektro-Nutzfahrzeuge im Land gestartet. Gefördert wird die Errichtung von Ladestandorten mit mindestens vier Anschlüssen, die jeweils 350 kW Leistung bieten.
Norwegen ist zwar global als Vorreiter bei der Verbreitung von E-Autos und deren Ladeinfrastruktur bekannt, zum Laden schwerer Fahrzeuge gebe es in Norwegen aber eine „kaum entwickelte Infrastruktur“, wie die Enova selbst in ihrer Mitteilung festhält. Aufnahmen elektrischer Sattelzugmaschinen, die (notgedrungen) ihren Trailer abkoppeln und dann an der HPC-Infrastruktur für die E-Autos laden, sind aus dem Internet bekannt. Der Mangel an Lkw-Ladeinfrastruktur liegt laut der Enova aber auch am Markt, der bisher nur in geringem Umfang auf E-Lkw setzt – weil Diesel-Lkw oftmals noch die geringeren Gesamtbetriebskosten haben.
Mit dem nun gestarteten Förderprogramm soll der Einsatz und damit indirekt der Kauf schwerer Elektrofahrzeuge gefördert werden. „Das Programm wird zum Einsatz von Elektrofahrzeugen auf längeren Transportstrecken und in Fällen beitragen, in denen die tägliche Kilometerleistung der Fahrzeuge über der erwarteten Reichweite liegt“, sagt Marie Tranaas Skjærvik, Marketingmanagerin bei Enova.
Erst im April hatte die Enova zwei Programme aufgelegt, die zu reduzierten Emissionen in der Bauindustrie beitragen sollen. Damit soll der Einsatz emissionsfreier Baumaschinen und von mobilen Ladestationen für deren Betrieb unterstützt werden.
ntb.no, enova.no (beide auf Norwegisch)