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Nissan-Beteiligung an Renaults E-Sparte wird wohl kleiner als gedacht

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Nissan wird laut einem japanischen Medienbericht rund 100 Milliarden Yen (646 Millionen Euro) in Renaults neue E-Auto-Sparte Ampere investieren und damit voraussichtlich eine Beteiligung von weniger als Prozent halten. Das ist deutlich weniger als bisher angenommen.

Im Februar hatte die Hersteller-Allianz offiziell angekündigt, dass sich Nissan mit „bis zu 15 Prozent“ an Ampere, beteiligen will. Mit weniger als einem Prozent würde die Formulierung von „bis zu 15 Prozent“ zwar natürlich erfüllt, dennoch wurde bei dieser Aussage eher von einer zweistelligen Beteiligung ausgegangen.

Laut einem Bericht der japanischen Tageszeitung „Yomiuri Shimbun“ einigten sich Nissan und Renault am 13. Juli auf die Bedingungen für einen Vertrag zur Neugestaltung ihrer Partnerschaft und dabei auch auf Nissans Investitionsbetrag in Ampere. Nissan und Renault schätzen den Wert der neuen E-Auto-Sparte, die voraussichtlich in der zweiten Hälfte dieses Jahres in Frankreich an die Börse gebracht wird, auf 8 bis 10 Milliarden Euro.

Gegenüber Reuters erklärte ein Nissan-Sprecher allerdings, dass die Verhandlungen über den Vertrag mit Renault, einschließlich der Investitionssumme in Ampere, noch nicht abgeschlossen seien. Auch Mitsubishi erwägt eine Beteiligung an Ampere. Hierzu ist aber noch nichts Näheres bekannt.

Die Beteiligung von 15 Prozent gilt in der Hersteller-Allianz als wichtige Hausnummer: Nissan hält seit vielen Jahren 15 Prozent an Renault, die Franzosen hielten jedoch 43 Prozent an den Japanern und hatten bei dem Allianzpartner mehr Macht als es von Nissan bei Renault der Fall war. Daher wurde im Februar ebenfalls vereinbart, dass Renault seine direkte Beteiligung an Nissan auf 15 Prozent senkt. Die 28,4 Prozent der Nissan-Anteile, die Renault abtreten will, sollen an einen französischen Trust übertragen werden. Renault hätte somit aber nur noch 15 Prozent der Stimmrechte. In diesem Zuge wurde aber eben auch vereinbart, dass Nissan nicht mehr als jene 15 Prozent an Ampere übernehmen wird.

Weshalb die Nissan-Beteiligung an Ampere nun so viel geringer ausfallen könnte, geht aus dem Bericht von „Yomiuri Shimbun“ nicht direkt hervor. Allerdings gab es bereits im April Berichte, wonach Nissan seine Bemühungen in der Entwicklung von Software und Elektroautos ohne Renault verstärke. Laut „Yomiuri Shimbun“ gibt es bei Nissan offenbar Befürchtungen, geistiges Eigentum zu verlieren. „Laut einer mit der Angelegenheit vertrauten Person wird Nissan einen Direktor in das neue Unternehmen schicken und neuestes geistiges Eigentum wie Fahrerassistenztechnologie bereitstellen. Im Hinblick auf die Verhinderung von Technologielecks, die Nissan befürchtete, werden bestimmte Einschränkungen beim Umgang mit geistigem Eigentum eingeführt“, heißt es in dem Bericht. Volles Vertrauen in den Partner sieht anders aus.
yomiuri.co.jp, reuters.com

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