Jaguar

New Jaguar: Rennsport-Technik für die Straße

Vor gut einem Jahr wurde der voll elektrischen I-TYPE 6 von Jaguar TCS Racing enthüllt. Bereits zum damaligen Zeitpunkt konnten wir exklusiv über deren „Race to Road“-Transfer berichten. Ein Transfer-Ansatz, welcher allerdings auch in die andere Richtung funktioniert. Quasi „Road to Race“. Ziel ist es voneinander zu lernen, um sowohl in der Formel E, als auch auf der Straße mit Elektroautos zu überzeugen.

new jaguar: rennsport-technik für die straße

Jaguar TCS Racing

Ein Jahr später, Ende November 2023 also, gibt es ein Update aus dem Haus Jaguar TCS Racing, welches schon einen Blick darauf zulässt, was wir von den New Jaguar-Modellen erwarten dürfen, die ab Mitte 2024 vorgestellt werden. Denn wie zuvor erwähnt, kommt der „Race-to-Road“-Transfer voll zum Tragen. Aber auch darüber hinaus, bei weiteren Jaguar Land Rover (JLR)-Modellen.

Jaguar TCS Racing bezieht technisches Headquarter in Kidlington, Oxfordshire

Ermöglicht wurde dieser Ausblick im Rahmen der Eröffnung des neuen technischen Headquarters in Kidlington, Oxfordshire von Jaguar TCS Racing. Sechs Wochen vor Saisonstart der neuen Formel E-Saison hat man das Gebäude bezogen, welches die Bezeichnung Headquarter mehr als verdient. Der Fokus liegt dort zunächst auf der Weiterentwicklung und Montage der Jaguar Antriebstechnologie für Jaguar TCS Racing und das Kundenteam Envision Racing. Aber nicht nur die Formel-E-Boliden profitieren von der neuen Niederlassung. Durch die hauseigene Entwicklung des elektrischen Antriebsstrangs und von Aggregaten in dessen Peripherie entstehen Forschungs- und Entwicklungsmöglichkeiten, um Jaguar auf dem Weg zur rein elektrischen Luxusmarke ab 2025 zu unterstützen.

new jaguar: rennsport-technik für die straße

Wie Chris Thorp, Chief of Staff JLR, zu verstehen gab, bietet der Standort Kidlington, Oxfordshire, die Möglichkeit unter einem Dach vom ersten virtuellen Konzept, über entsprechende Modelle bis hin zu fahrbereiten Prototypen die Entwicklung der Formel-E-Rennwagen voranzutreiben. Hierdurch behält man die komplette Innovationsstärke in der eigenen Hand, was durch die enge Einbindung von strategischen Partnern entsprechend gestärkt wird.

New Jaguar Modelle werden Mitte 2024 erstmals gezeigt

Bevor wir auf entsprechende technologische Ansätze eingehen, die von der Rennstrecke auf die Straße übertragen werden, möchten wir den Zeitplan aufgreifen, welcher Thorp kommunizierte. So werde man Mitte 2024 einen ersten Blick auf die New Jaguar Modelle erhalten. Derzeit befinde man sich in der fortgeschrittenen Prototypen-Phase. Der Vertrieb entsprechender Modell(e) soll dann im darauffolgenden Jahr starten. Thorp und Kolleg:innen ließen dabei offen, ob es sich um ein einziges New Jaguar oder mehrere Elektromodelle handle. Fest steht allerdings, dass diese den bekannten JLR-Modellen nicht gleichen. Auch bei diesen habe man, analog dem Jaguar I-PACE, mit einem weißen Blatt Papier begonnen. Um die New Jaguar Elektroautos ohne Grenzen in Design und Technik entstehen zu lassen.

„Race-to-Road“-Transfer stärkt Jaguar Land Rover Elektroautos auf der Straße

So viel zum angedachten Zeitplan, nun der Blick auf die technischen Fakten. Hier profitiert sowohl das Jaguar TCS Racing-Team, als auch nachgelagert JLR, von der Tatsache, dass die neue Anlage ein Hochvolt-Labor, in dem das Team MGU (Motor-Gearbox-Unit) und Inverter, zwei Kernkomponenten der Antriebs-Hardware, in-house herstellen kann. Somit habe man nicht nur direkten Einfluss auf wichtige Komponenten der Formel E-Boliden, sondern können auch entsprechende Expertise aufbauen. Ferner ist vor Ort eine moderne Werkstatt mit abgetrennten Arbeitsbuchten, ein Bereich zur Vor-Montage von Hauptbaugruppen, Getrieben, Aufhängungen und Kühlsystemen sowie Räumlichkeiten für Spezialarbeiten vorhanden.

Räumlichkeiten, in denen man auch eng mit den eingangs erwähnten technologischen Partnern zusammenarbeitet, um gemeinsame Technologien voranzutreiben und neue innovative Ansätze zu verfolgen. Wie James Barclay, Geschäftsführer JLR Motorsport und Teamchef Jaguar TCS Racing, einzuordnen vermag: „Innovationen und Technologien, die wir hier in Kidlington für die Rennstrecke entwickeln werden, folgen unserer „Race to Road“-Philosophie, sodaß unsere neuesten Errungenschaften bei Elektrofahrzeugen mit JLR-Technologie unsere zukünftigen Serienfahrzeuge unterstützen.“

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James Barclay, Geschäftsführer JLR Motorsport und Teamchef Jaguar TCS Racing | Jaguar TCS Racing

Mindestens ebenso relevant, zumindest wenn man Barclays Ansprache zu Beginn Glauben schenken darf, sei die Kultur, die das Rennteam und JLR-Mitarbeiter:innen vereint. Eine Kultur der gegenseitigen Unterstützung und Stärkens. Denn als Rennteam, muss man, wie in jeder anderen Sportart auch, in der Regel mehr Niederlagen hinnehmen, als Siege einfahren. Dann gilt es aus diesen zu lernen, das erlernte zu transferieren, um es künftig in einen Sieg umzumünzen. Eine Analogie, die sowohl auf der Strecke, als auch auf der Straße greift.

New Jaguar Elektroauto mit besserer Software dank Zusammenarbeit mit Tata TCS und OpenText

Hier direkt der Sprung dazu, wie Jaguar TCS Racing dies nicht nur mit wärmenden Worten erläutert, sondern im Alltag lebt. Stichwort: Lernen mit Daten. Und davon hat Jaguar TCS Racing wahrlich reichlich. Das Team sammelt während einer Saison etwa drei Terabyte Daten. Der schnelle Zugriff auf diese Daten ermöglicht eine genaue Analyse und schnelle Entscheidungsfindung, was für die Leistung entscheidend ist. Fahrzeugeinstellungen und Rennstrategien lassen sich auch dank virtueller Simulationen sowie digitaler Zwillinge schneller testen, optimieren und dann auch in die Rennwagen auf der Strecke übertragen.

Möglich wird diese schnelle Übertragung und Auswertung von Daten, durch die Zusammenarbeit von Tata TCS und OpenText. OpenText versorgt das Team mit Software und Dienstleistungen, um genauere Vorhersagen zu treffen und zeitkritische Entscheidungen während der Rennen zu treffen. Da Daten allerdings nur so wertvoll sind wie die Geschwindigkeit des Zugriffs, kommt hier TCS ins Spiel. Diese nutzen Cloud-Technologie, um die bestehende Datenanalyse-Software des Teams zu unterstützen und den Datenfluss zu beschleunigen.

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Im technischen Headquarter wird neben der Hardware vor allem an der Software gefeilt | Jaguar TCS Racing

Bedingt durch die Tatsache, dass der primäre „Kampfplatz“ für die Formel E-Teams nicht die Hard-, sondern die Software ist, ist können überlegte Änderungen und Updates den entscheidenden Unterschied machen. Ein Ansatz, welchen man von Elektroautos in Form von Over-the-Air-Updates kennt. Hier geht es dann wahrlich nicht darum, die letzte kW-Leistung herauszuholen, aber stetige Verbesserungen einzubringen, die eben auch auf Grundlage gewonnener Daten der Pkw-E-Flotte gestützt sind.

Man kann somit festhalten, dass die Konzentration auf den Antriebsstrang und die Softwaresteuerung des Formel-E-Rennwagens es ermöglicht, umfassendes Fachwissen und Daten aus Simulationsfahrten sowie realen Rennen zu sammeln und diese Erkenntnisse auf Serienfahrzeuge zu übertragen. Ein praktisches Beispiel hierfür ist das Aufladen der Fahrzeuge. Ab der neunten Saison der Formel E werden die Rennwagen mit bis zu 600 kW geladen, wobei besonderes Augenmerk auf das Thermomanagement und die Ladetemperaturen gelegt wird. Diese Expertise wird dann in verkleinertem Umfang in die Serien-Elektrofahrzeuge von Jaguar integriert.

Thermomanagement beim Laden und auf der Straße im Griff – dank Dow

Beim Schwerpunkt Temperatur lässt sich dann auch wunderbar Dow als technischer Partner ins Spiel bringen. Das Unternehmen wurde 2020 offizieller Partner des Teams und ist seit der 8. Saison offizieller Partner für Materialwissenschaften. Einfach ausgedrückt hilft Dow Jaguar TCS Racing dabei, Materialien der nächsten Generation in die Elektro-Rennwagen zu integrieren, um deren Leistung und Effizienz zu steigern. Im neuen Headquarter in Kidlington wurde uns eine gemeinsame Entwicklung im Feld des Thermomanagements gezeigt. Man arbeite aber auch bei Haftung, elektromagnetische Interferenz sowie Nachhaltigkeit zusammen.

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Demonstration des Thermomanagements durch Dow | Jaguar TCS Racing

Von Seite Jaguar TCS Racing wurde das Augenmerk darauf gelenkt, dass es immens wichtig ist, dass jede Schlüsselkomponente des Systems innerhalb des eigenen, optimalen Temperaturbereichs arbeitet. Nur so kann Effizienz und Zuverlässigkeit, Robustheit und Langlebigkeit des Antriebsstrangs unter den extremen Anforderungen des Wettbewerbs gewährleistet werden. Bedingt durch die erneute Leistungssteigerung der Renn-Boliden und damit verbundenen Peakleistungen von 350 kW, erzeugen diese noch mehr Wärme als frühere Generation.

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Thermomanagement wird in diesem Fall durch fortschrittliche Materiallösungen von Dow gewährleistet. Diese schaffen es, durch eine gemeinsame Entwicklung mit dem Team, Wärme aus leitfähigen Komponenten im Rennwagen abzuleiten, ohne Wasser oder herkömmliche Kühlmittel zu verwenden. Ebenfalls eine Entwicklung, welche sich in die New Jaguar Modelle transferieren lässt.

Castrol: Elektroauto-Schmierstoffe aus der Kreislaufwirtschaft

Bleiben wir bei Flüssigkeiten, kommen hier allerdings von fortschrittlichen Kühlmitteln fürs Thermomanagement zu Schmierstoffen, welche auch in E-Autos eine wichtige Rolle spielen. Castrol nimmt hier die Rolle des Team-Partners seid 2019 ein, welches bei den Themen EV-Fluids und Schmierstoffe unterstützt. Im Rahmen der „Race to Innovate“-Mission von Jaguar TCS Racing haben die Teams gemeinsam daran gearbeitet, nachhaltigere Lösungen zu testen und in die Praxis zu überführen. In diesem Fall spielt die Kreislaufwirtschaft eine entscheidende Rolle.

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Darstellung der Castrol Schmierstoffe in der Kreislaufwirtschaft | Jaguar TCS Racing

Greifbar wird das Ganze, wenn man es am konkreten Fall, der Wiederaufbereitung des Getriebeöl der Elektro-Rennwagen betrachtet. Dieses wurde aus den Rennwagen nach Test- und Entwicklungsaktivitäten extrahiert. Im Anschluss wurde das Öl raffiniert, um den Hauptbestandteil-Grundöl zurückzugewinnen. Gemischt mit Leistungsadditiven entsteht ein neues Batch Castrol ON EV Getriebeöl.

Erste Tests fanden zunächst abseits der Rennstrecke statt. Nach 12 Monaten wurde das Ganze erstmals beim Berlin E-Prix und später beim ersten Renneinsatz beim Monaco E-Prix 2023 getestet. Bei diesem Rennen erreichte Jaguar TCS Racing-Fahrer Mitch Evans sein drittes Podium der Saison, und sein ehemaliger Teamkollege Sam Bird kletterte sechs Plätze nach oben.

Wie wir im Headquarter in Kidlington, Oxfordshire, erfahren konnten, können diese Entdeckungen und Erkenntnisse in den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft genutzt werden, um zunehmend nachhaltige Flüssigkeiten für zukünftige Straßenfahrzeuge von JLR zu entwickeln, ohne dabei Kompromisse bei der Leistung einzugehen.

Wolfspeed Siliziumkarbid-Halbleiter für mehr Performance und Effizienz auf der Rennstrecke und Straße

In Hinblick auf Performance- und Effizienzsteigerung der Elektro-Rennwagen von Jaguar TCS Racing arbeitet das Team mit Wolfspeed bereits seit 2017 zusammen. Deren Siliziumkarbid-Technologie kommt im Antriebsstrang der E-Boliden zum Einsatz. Was vereinfacht ausgedrückt einen starken Einfluss auf bei der Beschleunigung, der Effizienz und Leistung auf der Rennstrecke ausübt.

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Aufbau zur Erklärung Wolfspeed Siliziumkarbid-Halbleiter | Jaguar TCS Racing

Einer der Kernkomponenten des von Jaguar TCS Racing für den Jaguar I-TYPE 6 entwickelten Antriebsstrangs ist der Wechselrichter, der für die Umwandlung von Gleichstrom (DC) aus der Batterie in Wechselstrom (AC) verantwortlich ist, der den Elektromotor des Teams antreibt. Durch die Verwendung von Siliziumkarbid-Halbleitern erzielt Jaguar TCS Racing eine erhöhte Effizienz bei dieser Energieumwandlung von der Batterie zum Motor.

Konkret funktioniert dies dadurch, dass die Siliziumkarbid-Anwendung von Wolfspeed den Antriebsstrang des Jaguar I-TYPE 6 unterstützt, indem sie schnellere Schaltgeschwindigkeiten mit reduziertem Wärmeverlust bietet, bei viel höheren Temperaturen arbeitet und eine höhere Stromdichte liefert. Je effizienter das gesamte Antriebssystem ist, desto mehr Energie kann für die Leistung erhalten bleiben.

Um dies zu erreichen, hat man die gemeinsame Zusammenarbeit noch weiter vertieft und Wolfspeed-Mitarbeiter:innen direkt in die Arbeit vor Ort in Kidlington involviert. Hierdurch kann ein gemeinsames, tieferes Verständnis für die Hochleistungsanwendung in einem Motorsportumfeld geschaffen werden, was es ermöglicht, Erkenntnisse von der Rennstrecke auf Straßenfahrzeuge zu übertragen.

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Aufbauend auf der seit 2017 bestehenden Zusammenarbeit mit dem Rennteam ging JLR auch 2022 eine Partnerschaft mit Wolfspeed ein, um die Versorgung mit Siliziumkarbid-Halbleitern für die nächste Generation von Elektrofahrzeugen zu sichern, was zu einer erhöhten Antriebsstrangeffizienz und einer erweiterten Reichweite führt.

Die fortschrittliche Siliziumkarbid-Technologie von Wolfspeed wird speziell im Wechselrichter der Fahrzeuge verwendet, um die Übertragung von Energie von der Batterie auf die Elektromotoren zu verwalten. Die ersten Range-Rover-Fahrzeuge mit dieser fortschrittlichen Technologie werden ab 2024 verfügbar sein, und die neue, rein elektrische Jaguar-Marke im folgenden Jahr.

Bleiben wir noch kurz bei der Leistung. Denn auch in puncto Rekuperationleistung wird sich JLR für die eigenen E-Modelle eine Scheibe vom aktuellen Formel E-Rennwagen abschneiden. Jaguar TCS Racing hat sich entschieden, auf die hydraulischen Hinterradbremsen zu verzichten. Die leistungsstarke Bremsenergierückgewinnung reiche aus. 600 kW (250 kW vorn, 350 kW hinten) Rekuperationsleistung sind eben durchaus auch eine Ansage.

New Jaguar Elektroautos – so könnten sie aussehen

Zum Ende versuchen wir das Design nochmals aufzugreifen, welches wir von kommenden New Jaguar Modellen erwarten können. Hier ist weniger davon auszugehen, dass man solch außergewöhnliche Designs, wie die Kombination aus Karbonschwarz, Satinweiß und subtilen goldenen Akzenten zum Einsatz bringt. Auch bei den Formen wird man sich nicht von den Formel-E-Rennwagen inspirieren lassen. Vielmehr scheint es so, dass Einflüsse aus der Vergangenheit ein Thema sein könnten.

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Zumindest wurde beim Besuch vor Ort darauf hingewiesen, dass JLR immer mal wieder einen Blick auf alte Klassiker riskiert, welche vor allem in Hinblick auf Aerodynamik Maßstäbe gesetzt haben. Hier durften wir vor Ort einen Blick auf Jaguar C-Type, Jaguar E-Type und Jaguar D-Type riskieren, welche auf ihre ganz eigene Art und Weise ihre Zeit geprägt haben.

Die drei neuen Jaguars sind das Ergebnis eines internen Designwettbewerbs, der alle in JLRs Kreativteam über alle Marken hinweg umfasste. Das Kreativteam wurde im Rahmen des Projekts Renaissance in drei Teams aufgeteilt, von denen jedes den gleichen Auftrag erhielt, eine Modellfamilie für Jaguars Zukunft zu schaffen. Insgesamt 18 Autos wurden in nur drei Monaten als vollwertige Modelle entworfen, aber nur drei davon gingen an das Siegerteam.

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Elektroauto-News.net | Skizze eines möglichen New Jaguar Modells – erstellt durch EAN

Verschiedene Medien gehen davon aus, dass das erste Modell mit den Designmaßstäben von Jaguar brechen wird und sich die darauffolgenden Modelle an dem Elektro-GT orientieren. Eine Annahme, die uns in England, ziemlich eindeutig bestätigt wurde.

Black-Box: Elektroauto-Batterie?

In puncto Design, Software, Thermomanagement, Schmierstoffe sowie Performance und Effizienz scheint man somit gut bei JLR aufgestellt. In Hinblick auf die Batterien, dem Herzstück des Elektroautos, sammelt man jedoch nur bedingt direkte Erfahrungen auf der Rennstrecke, da man hier auf das Einheitssystem der Formel E setzen muss. Die Zusammenarbeit mit den anderen Komponenten beherrscht man hierdurch. Nicht jedoch „das Innere“ der Batterie.

Was nicht ist, kann noch werden. Bekanntermaßen hat Tata Sons Limited, die Holdinggesellschaft der indischen Tata-Gruppe, Pläne für den Bau einer großen Batteriezellenfabrik in Großbritannien. Die Fabrik, die eine jährliche Produktionskapazität von 40 Gigawattstunden (GWh) aufweisen soll, ist Teil des Engagements der Tata-Gruppe für Elektromobilität und erneuerbare Energiespeicherlösungen, von denen auch die JLR-Elektroautos profitieren.

Die geplante Fabrik in Somerset im Südwesten Englands wird Batterien für die kommende voll elektrische Modellreihe von Jaguar Land Rover produzieren, die ab 2024 erwartet werden. Klar ist aber bereits, dass die günstigeren Lithium-Eisenphosphat- (LFP) als auch die teureren Nickel-Mangan-Kobalt- (NMC)-Zellen gefertigt werden sollen. Erstere werden vorwiegend in den günstigeren Elektroautos von Tata Motors verbaut, letztere auch in den Premium- und Luxus-Fahrzeugen von Jaguar Land Rover.

Fazit: New Jaguar Elektroautos – wo bleibt ihr?

Denn warten wollen wir wirklich nicht mehr lange. Dafür klingen die Fakten, die man uns beim Besuch des Jaguar TCS Racing Hauptquartiers an die Hand gegeben hat, zu gut. Gegen Sommer 2024 ist damit zu rechnen, dass man mehr von den E-Autos zu Gesicht bekommt. Bis diese dann schlussendlich in Serie vom Band fahren, dauert es noch ein wenig. Aber das Warten könnte sich lohnen. Hoffentlich eben nur nicht zu lange…


Disclaimer: Jaguar TCS Racing hat zum Kennenlernen des technischen Headquarters des Formel E-Teams eingeladen und hierfür die Reisekosten übernommen. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf meine hier geschriebene ehrliche Meinung.

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