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Jaguar C-X75 mit Straßenzulassung

Ian Callum hat es geschafft, einen Jaguar C-X75 für die Straße zuzulassen. Das wertet die Geschichte des Modells auf.

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© Jaguar

Erst ein James-Bond-Stuntauto, ist dieser Jaguar C-X75 jetzt das einzige straßenzugelassene Exemplar dieser nie in Serie gefertigten Baureihe.

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© Amy Shore ©2019 Courtesy of RM Sotheby’s

Das Stuntcar wechselte schon im Dezember 2021 seinen Eigentümer.

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© Amy Shore ©2019 Courtesy of RM Sotheby’s

Der neue Eigentümer ging zu Ian Callum – der Ex-Jaguar-Chefdesigner sollte mit seinem Team den C-X75 straßenzulassungsfähig machen.

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© Amy Shore ©2019 Courtesy of RM Sotheby’s

Mit Scheren-Flügeltüren und Mittelmotor: Der C-X75 ist auch optisch spektakulär.

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© Amy Shore ©2019 Courtesy of RM Sotheby’s

Unter dem Glasfenster der Heckklappe verbirgt sich …

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© Amy Shore ©2019 Courtesy of RM Sotheby’s

… der 550-PS-5,0-Liter-V8 aus dem Jaguar F-Type SVR, den dort Jaguar SVO für die Filmstunts eingebaut hat.

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© Amy Shore ©2019 Courtesy of RM Sotheby’s

Wer diesen C-X75 auf der Straße sieht, hat Glück – es gibt nur einen Einzigen mit Straßenzulassung. Für den Umbau waren hunderte Modifikationen nötig.

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So sollte er vor mehr als zehn Jahren in Serie gehen – jetzt gibt es doch noch ein straßenzugelassenes Exemplar des Jaguar C-X75.

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Leichter, schneller, weiter: Der teure Leichtbau dient nicht nur dem Spurten, sondern auch der E-Reichweite

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Alles Carbon oder was? Das mit dem Bau von 250 Exemplaren eingeplante Modell sollte der erste Jaguar mit Vollcarbon-Chassis werden.

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Das automatisierte Getriebe besaß keinen Rückwärtsgang (geht rein elektrisch) und sollte im Vergleich mit einem Doppelkupplungs-Getriebe 100 Kilogramm sparen.

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Die Elektromotoren sollten durch axialen Verlauf des magnetischen Flusses sehr kompakt bauen.

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1,6-Liter-Vierzylinder: Eine Williams-Entwicklung, ursprünglich für die Formel 1 erdacht, mit einer Spitzenleistung wie ein Fünfliter-V8.

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Turbolader: Er kam erst ab 5.000/min per Bypass zum Zug und ist rein auf Maximalleistung ausgelegt.

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Exzellentes Drehmoment und Ansprechverhalten bei niedrigen Touren sollte ein Kompressor liefern.

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In den Jaguar C-X75 hatten die Entwickler alles an Antriebstechnik verbaut, was derzeit hip war.

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Der Hypersportwagen von der Insel sollte ein direkter Konkurrent für den Ferrari LaFerrari, Porsche 918 und McLaren P1 werden.

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Was als Studie C-X75 begann, wollte Jaguar nun tatsächlich bauen. 2012 ging dann das Geld aus und das Projekt kam zum Stillstand.

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Statt der Gasturbinen sollte später ein Turbo-Kompressor-Hochdrehzahl-Downsizing-Vierzylinder mit Plug-in-Hybrid für Vortrieb sorgen.

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Das auf den Fahrer zugeschnittene Cockpit besteht aus einer Mischung von Aluminium-Elementen und Neopren-Bezügen.

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Der Startknopf des Jaguar C-X75 befand sich unter einer formschönen Sicherheitsabdeckung.

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Das Armaturenbrett des Jaguar C-X75 zierte eine handgefertigte Uhr von Bremont aus der Schweiz.

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© Rossen Gargolov

Auch wenn die Pedale nur im Verborgenen wirken, prägt auch hier edel verarbeitetes Aluminium die Bauteile.

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Zwei Gasturbinen arbeiteten in der Studie noch als Range Extender, indem sie an Bord Strom erzeugten.

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Inspirieren ließ sich der damalige Jaguar-Chefdesigner Ian Callum beim C-X75 von legendären Rennwagen wie den C- und D-Types der 1950er-Jahre.

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Der Grundpreis eines Jaguar C-X75 sollte 2011 zirka eine Million Euro betragen.

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Der Jaguar C-X75 – rundum in Kohlefaser gepackt – er sollte am Ende nicht mehr als 1.500 Kilogramm wiegen.

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In drei Sekunden sollte der C-X75 auf Tempo 100 spurten.

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“Leistung durch Innovation war immer schon ein Markenzeichen von Jaguar”, warb der damalige deutsche Jaguar-Chef Ralf Speth.

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2010 hat Jaguar sein Hypercar C-X75 präsentiert – ein ebenfalls von Jaguar gebautes optisch ähnliches Exemplar hat jetzt eine Straßenzulassung bekommen. Der Kopf hinter dem Projekt ist der damalige Jaguar-Chefdesigner Ian Callum, der auch die Form des C-X75 verantwortet hat. Im Kundenauftrag haben er und sein Team einen für Stunts im James-Bond-Film Spectre genutzten C-X75 so umgebaut, dass er eine britische Straßenzulassung (IVA – Individual Vehicle Approval) bekommen hat.

Die Jaguar-Ingenieure hatten als Antrieb für den C-X75 ursprünglich vier elektrische Radnaben-Motoren und zwei dieselbetriebene Mikrogasturbinen vorgesehen. Mit dieser technisch aufsehenerregenden Konstruktion wollten die Briten gegen Hypercars wie den Ferrari LaFerrari, Porsche 918 und den McLaren P1 antreten. Auf dem Weg zur Serienverwirklichung verabschiedeten sich die Ingenieure allerdings von den Gasturbinen und setzten lieber auf einen vom Williams-Formel-1-Team entwickelten 1,6-Liter-Vierzylinder-Motor, der mit einer Kompressor- und einer Turboaufladung arbeitet und 509 PS leistet. An der Vorder- und der Hinterachse hilft jeweils ein 150-Kilowatt-Elektromotor (204 PS).

Kein Serienauto am Ende des Geldes

Während Ferrari, Porsche und McLaren ihre Hypercars auf den Markt brachten, ging Jaguar 2012 das Geld aus. Fachmedien durften zwar auf abgesperrtem Gelände einen Prototyp ausprobieren, aber die 250 angekündigten Serien-Exemplare kamen nie. Damit war die Geschichte des C-X75 eigentlich zu Ende. Doch dann kam 2015 der James-Bond-Film Spectre. Die Filmemacher wollten unbedingt den C-X75 in Verfolgungsjagden sehen. Dafür hat Jaguars Individualisierungs- und Sonderfahrzeug-Abteilung SVO (Special Vehicle Operations) sieben C-X75 auf Basis von Rohrrahmen optisch nachgebaut.

Fünf dieser Stuntcars hatten die Jaguar-Spezialisten mit dem 550 PS leistenden 5,0-Liter-AJ-V8 aus dem Jaguar F-Type SVR ausgerüstet – nur diese fünf Exemplare waren fahrbar. Ihre Fahrwerkskomponenten kamen von der Rallyeversion des Porsche 911 GT3 Cup, das sequentielle Siebengang-Getriebe kam vom McLaren 650S GT3. Ein Auto ging während der Filmaufnahmen in Rom durch Zerstörung verloren. Und dann ging ein Kunde auf Ian Callum zu und bat ihn, eins der vier verbliebenen Exemplare straßenzulassungsfähig zu machen. Callum entschied sich dafür, das Auto mit der Nummer 7 für den Kunden umzubauen.

Hunderte Modifikationen

Auch wenn die britischen Zulassungsvorschriften in Europa zu den am einfachsten erfüllbaren Zulassungsnormen zählen, musste Callums Team viel Arbeit in den Umbau stecken. Hunderte Modifikationen waren nötig – so brauchte das Auto zulassungskonforme Scheiben, eine andere Schaltanlage, einen erheblich leiseren Auspuff und neue Katalysatoren. Da die Filmautos nur Außenspiegel-Attrappen aus Schaumstoff hatten, musste Callums Team diese komplett neu entwickeln.

Abseits aller Zulassungsvorschriften hat sich Callums Team auch um eine Verbesserung des Komforts gekümmert. Das für die Verfolgungsfahrten knüppelhart ausgelegte Fahrwerk haben die Ingenieure etwas weicher abgestimmt. Außerdem sind die an mehreren Stellen an der Karosserie angebrachten Schnellverschlüsse für das Montieren von Kameras verschwunden. Für ein höherwertiges Aussehen hat Callum zudem die Spaltmaße verkleinert und die Kohlefaser-Karosserie neu lackiert.

Bevor der einzige straßenzugelassene Jaguar C-X75 zum Kunden geht, zeigt ihn Ian Callum noch der Öffentlichkeit – am 21. April 2024 nimmt das maximal exklusive Modell am Sunday Scramble des Bicester Heritage teil, das regelmäßig auf dem örtlichen historischen Flugfeld stattfindet.

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