Beim Berliner Carsharer Miles verfügten Ende 2023 nur noch knapp 17 Prozent aller Leihwagen über einen Elektroantrieb.
„Im direkten Vergleich zwischen Verbrennerfahrzeugen und E-Autos im Carsharing zeigt sich, dass ein E-Auto noch immer einen Kostennachteil gegenüber Verbrennern aufweist“, teilt Miles zur Begründung mit. „Bedingt durch die höheren Anschaffungskosten, die aufwändigeren und teureren Reparaturen und den höheren Aufwand im Betrieb.“
Aufgrund der geringeren Reichweite müssten E-Autos häufiger aufgeladen werden als Verbrenner betankt. Kundinnen und Kunden würden zudem bei geringem Batteriestand eher ein Auto mit konventionellem Antrieb ausleihen, insbesondere, wenn längere Fahrten oder Ausflüge geplant sind. „E-Autos werden ein fester Bestandteil unserer Flotte bleiben, nur erfolgt der Umstieg nicht ganz so schnell wie ursprünglich geplant“, teilte Miles weiter mit.
„Hohes Maß an Flexibilität“ gefordert
Sixt hat deshalb eigenen Angaben zufolge damit angefangen, E-Autos aus der Flotte zu entfernen, für die keine Rückkauf- oder Leasing-Vereinbarungen bestehen. Ende Februar 2024 war der Anteil solcher Fahrzeuge an der elektrischen Sixt-Flotte nur noch rund halb so groß wie noch zum 31. März 2023, hieß es.
Beim Autoverleiher Europcar liegt der Anteil von E-Autos an der gesamten Flotte Angaben des Unternehmens zufolge international bei rund zwölf Prozent, in Deutschland höher. „Wir liegen damit im Rahmen unserer Ziele und sehen derzeit keinen Anlass, diese zu reduzieren“, teilte eine Sprecherin mit.
Nachfrage brach nach Auslaufen der Kaufprämie ein
Die Kaufprämie für gewerblich genutzte E-Autos war zum September vollständig ausgelaufen. Die Nachfrage brach daraufhin deutlich ein. Im Dezember strich die Regierung dann überraschend auch die Kaufprämie für private Kundinnen und Kunden. Seither hat der Elektroantrieb, der jahrelang hohe Wachstumsraten aufwies, deutlich an Momentum eingebüßt. Im gesamten ersten Quartal dieses Jahres ging die Zahl der neu zugelassenen E-Autos dem Verband der Automobilindustrie (VDA) zufolge um 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück.
Ein Schlüssel, um die Nachfrage zumindest im gewerblichen Bereich wieder anzukurbeln, liegt aus Sicht des Unternehmens Miles bei den Kommunen. Ein hilfreicher Ansatz wäre etwa die Befreiung von Parkgebühren für E-Fahrzeuge in den Städten. „Im Hinblick auf die Zukunft ist es aber genauso wichtig, dass die Reichweiten der Fahrzeuge weiter steigen und die Ladeinfrastruktur in den Städten wächst“, betonte das Unternehmen. (dpa)