Mission 1.000: Klasse für Fahrzeuge mit experimentellem Antrieb bei der Dakar
Bei der Rallye Dakar 2024 gibt es in Saudi-Arabien eine neue Kategorie, um alternative Antriebe zu testen. Es handelt sich dabei um die “Mission 1.000”. Prinzipiell ist es kein sportlicher Wettbewerb, sondern die Intention ist es, Tests unter realen Wettbewerbsbedingungen durchzuführen.
Schaft man die kompletten 100 Kilometer, so erhält der Teilnehmer 100 Punkte. Gelingt nur die Hälfte, dann kommen nur 50 Zähler auf das Konto. Bonuspunkte gibt es für die Fahrweise. Ist man zehn Prozent schneller als die Referenzzeit, gibt es zehn Punkte.
Dazu gibt es Beschleunigungsrennen über 100 Meter von einem stehenden Start. Das schnellste Fahrzeug bei den Motorrädern und Autos erhält dafür zehn Bonuspunkte. Zweimal können auch Fans über Social Media für ihren Favoriten abstimmen. Dafür gibt es fünf Bonuspunkte.
Im Feld der Motorräder sind drei Marken vertreten: Tacita, Arctic Leopard und Zero. Die italienische Firma Tacita arbeitet bereits seit 2012 an dem Elektromotorrad. Es soll eine nominale Reichweite von rund 200 Kilometern haben.
Bei den Autos liegt der Fokus auf SSV-Fahrzeugen. Jean-Michel Paulhe hat ein Can-Am mit einem Hybridmotor ausgestattet. Der Verbrennermotor wird mit Bioethanol betrieben. Mit dem Elektromotor soll der CO2-Fußabruck um bis zu 90 Prozent sinken.
Interessant ist ein SSV-Projekt mit dem Codenamen HySE-X1. Dabei handelt es sich um ein Fahrzeug mit Wasserstoffantrieb. Es ist ein gemeinsames Forschungsprojekt der japanischen Marken Toyota, Honda, Kawasaki, Suzuki und Yamaha.
Für die mechanischen Teile dieses Side-by-Side ist das Overdrive-Team von Jean-Marc Fortin zuständig. Der Fahrer ist Jamie Campbell. Ein weiteres SSV mit Wasserstoffantrieb fährt Camelia Liparoti. Dieses Projekt ist in den USA von George La Monte entstanden.
Und dann gibt es noch den LKW von Jordi Juvanteny und Jose Luis Criado. Juvanteny hat seit 1991 nur eine einzige Dakar verpasst. Criado steht vor seiner 32. Teilnahme. Niemand hat mehr Dakars bestritten wie der Katalane, der im täglichen Beruf Notar ist.
Das zweite Jahr in Folge treten sie mit einem Epsilon MAN 6×6 an. Dieser LKW verfügt über ein Wasserstoff-Diesel-Antriebssystem. Im Vorjahr bewältigten Juvanteny, Criado und Mechaniker Jordi Ballbe die komplette Distanz. Sie mussten aber außerhalb der LKW-Wertung fahren.
Diesmal fungiert Xavier Ribas als Mechaniker. Er sammelt für die Entwicklungsfirma EVARM Daten und überwacht den Antrieb. Obwohl der Motor des LKW sechs Zylinder umfasst und rund 800 PS leistet, können mit dem speziellen System bis zu 80 Prozent Diesel gespart werden.
Mit Bildmaterial von Toyota.