Bilder: VW & T&E
Einige Hersteller fordern die EU auf, eine Krisenklausel auszulösen, um ihre CO2-Ziele um zwei Jahre zu verschieben. Sie führen dabei Sorgen bezüglich des schleppenden Absatzes von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEVs) angeführt. Das zentrale Szenario von T&E prognostiziert jedoch, dass E-Autos im Durchschnitt 60 Prozent der CO2-Reduktion beitragen werden, die die Autohersteller im nächsten Jahr für die EU-Flottengrenzwerte erreichen müssen. Diese werden zum Teil durch sieben neue vollelektrische Modelle unter 25.000 Euro erreicht, die 2024 und 2025 auf den Markt kommen.
Sebastian Bock, Geschäftsführer von T&E Deutschland: „2025 wird ein gutes Jahr für alle in Europa, die gerne ein E-Auto fahren würden. Nach aktuellen Prognosen werden E-Autos dank einer Flut neuer, erschwinglicher Modelle fast ein Viertel der verkauften Neuwagen ausmachen. Dass manche Hersteller auf Hybride setzen, um die EU-Ziele zu erreichen, ist eine kurzsichtige Strategie – für das Klima und den Wettbewerb mit chinesischen E-Autos. Hybride stoßen in der Realität meist deutlich mehr CO2 aus, als auf dem Papier.“
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Wenn Autohersteller immer noch Schwierigkeiten haben, können sie sich mit anderen Herstellern zusammenschließen („Pooling“), um ihre durchschnittlichen Emissionen weiter zu senken, so die Analyse. Würde sich VW beispielsweise mit Tesla zusammenschließen, müssten 2025 nur noch 17 Prozent der Verkäufe der Wolfsburger auf E-Autos entfallen (statt 22 %). Wenn sich Ford mit Volvo zusammentäte, wie es 2021 der Fall war, müsste der BEV-Anteil im Verkauf nur 9 statt 21 Prozent betragen.
Im Juli bestätigte die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, dass das Ziel der EU, bis zum Jahr 2035 emissionsfreie Autos zu produzieren, erreicht werden soll. Kürzlich lehnte die Bundesregierung Erleichterungen bei CO₂-Zielen für die Autoindustrie ab. T&E fordert daher die Gesetzgeber auf EU- und nationaler Ebene auf, die Nachfrage nach E-Autos durch Maßnahmen wie Flottenziele für Unternehmen, Masterpläne für Ladestationen und social leasing zu fördern.
Sebastian Bock: „Wir begrüßen, dass Ursula von der Leyen und die Bundesregierung der Unsicherheit über die CO2-Ziele für Autos ein Ende gesetzt haben. Jetzt ist es an der Zeit, dass die EU die Verbreitung von Elektroautos fördert, indem sie Ziele für die Elektrifizierung von Unternehmensflotten festlegt. Dies würde die Nachfrage nach E-Autos enorm steigern und gerade Volkswagen mit einem gewerblichen Anteil von 70 Prozent bei den Neuzulassungen einen sicheren Absatzmarkt für die eigenen E-Autos sichern.“