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Kompakter Allrad-Kastenwagen auf Transit - Sunlight Cliff 590 4x4 im Test

kompakter allrad-kastenwagen auf transit - sunlight cliff 590 4x4 im test

Sunlights Campingbus Cliff gibt’s jetzt auch in einer Allradversion auf Ford-Transit-Basis.

Der Name Cliff steht bei Sunlight für die Campingbus-Linie, die Adventure Edition für Fahrzeuge in markantem Schwarz. Bislang gab es den sportlich-schwarzen Cliff Adventure Edition lediglich auf dem frontgetriebenen Fiat Ducato, jetzt ist er auch als Allrad-Cliff auf Basis des Ford Transit erhältlich.

Während es vom Cliff auf Fiat vier verschiedene Grundrisse gibt – wahlweise auch mit Aufstelldach –, ist der Cliff 4×4 zunächst nur in einer Variante erhältlich. Die ist knapp sechs Meter lang und besitzt ein Querbett im Heck. Einen ersten Rundgang durch den Cliff 4×4 können Sie sich im Video anschauen.

Sunlight Cliff 690 4×4

  • Grundpreis: ab 68.664 Euro
  • Länge/Breite/Höhe: 5,98/2,02/2,84 m
  • Zul. Gesamtgewicht: 3,5 t
  • Gurte/Schlafplätze: 4/2

Bett und Wohnraum

Mit seiner Matratzenlänge von 1,89 Metern ist das Bett für normal gewachsene Personen lang genug, größere stoßen allerdings an den beiden Seitenwänden an. Zum Heck hin wird die Matratze zudem schmaler, sodass die Person, die im hinteren Teil des Bettes schläft, nicht die komplette Liegelänge zur Verfügung hat. Auch die Breite des Doppelbettes ist dadurch nicht durchgehend gleich, sie erreicht zwischen komfortablen 1,50 und recht schmalen 1,19 Metern. Die Matratze ist elf Zentimeter dick und bietet einen guten Schlafkomfort.

Gefallen kann auch die große Anzahl an Ablagemöglichkeiten im Bereich des Heckbettes. Neben vier Hängeschränken gibt es über der Hecktüre ein großes Ablagebord plus zwei Netze etwa für Zeitschriften.

An der Schiebetür steht wie üblich die Küchenzeile, die sich optisch ansprechend in einem mittelhellen Grauton präsentiert. Der Küchenblock wird zum Bug hin schmaler. Das verschafft dem Gang mehr Durchgangsbreite, hat aber gleichzeitig den Nachteil, dass es in der Küche an Arbeitsfläche fehlt – zumal die Küchenzeile nicht über eine ausklappbare Erweiterungsplatte verfügt.

Kochen und Abspülen erfolgt im Cliff auf zwei Ebenen: Der 2-Flammherd mit Piezozünder sitzt etwas tiefer als das relativ große Spülbecken rechts daneben. Unterhalb des Spülbeckens befindet sich der Kühlschrank. Mit 70 Litern Fassungsvermögen und einem integrierten Gefrierfach ist er für zwei Personen ausreichend groß. Die Tür kann auf zwei Seiten geöffnet werden, dadurch hat man sogar aus dem Bett Zugriff auf kühle Getränke. Mit zwei Unterschränken, einem Hängeschrank und einer Schublade stehen in der Küche ausreichend Staumöglichkeiten zur Verfügung.

Wie groß ist Bad und Dusche im Cliff 4×4?

Das Bad wirkt auf den ersten Blick für einen Campingbus großzügig. Der Zugang erfolgt über eine Falttüre. Sie hat den Vorteil, dass sie in geöffnetem Zustand nicht den Gang versperrt. Beim Blick in den Sanitärbereich findet sich rechts das Waschbecken und links die Toilette. Gut: Es gibt zahlreiche Verstaumöglichkeiten in Form von zwei Hängeschränken, einem Unterschrank unterm Waschbecken sowie mehreren offenen Ablagen. Ein großer Spiegel ist an der linken Innenwand angebracht.

Auch an einen Halter fürs Klopapier ist gedacht, ebenso wie an eine Stange zum Trocknen der Handtücher. Durch ein Seitenfenster und eine Dachluke ist eine gute Belüftung gegeben. Spätestens beim Duschen merkt man aber, dass der Raum doch recht beengt ist, vor allem wegen des vorstehenden Waschbeckens. Bei zugezogenem Duschvorhang hat man kaum Platz, sich einzuseifen und abzuduschen.

So sitzt es sich in der Sitzgruppe im Sunlight-Campervan

Eher beengt erscheint auch die Sitzgruppe. Der Tisch ist mit 38 Zentimetern schmal und reicht so eben für zwei Gedecke. Der Mechanismus zum Herausdrehen der Tischerweiterung läuft hakelig. Beim Hinsetzen und Aufstehen ist zudem das Tischbein im Weg. Kritik erntet auch das Sitzpolster der Rückbank: Ohne Fixierung am Unterbau rutscht es beim Aufstehen regelmäßig weg.

An geschlossenen Fächern gibt es im Bereich der Sitzgruppe lediglich einen kleinen Hängeschrank, offene Ablagen sind dagegen einige vorhanden, vor allem über dem Fahrerhaus. Der Übergang vom Cockpit in den Wohnbereich verläuft ohne Stufe am Boden, so gibt es auch keine Stolperfalle – allerdings auch kein Bodenpodest an der Sitzgruppe wie bei vielen Ducato-Ausbauten und damit auch kein integriertes Fach etwa für Schuhe.

Der Möbelbau ist optisch ansprechend. Bei genauerem Hinschauen sind an der einen oder anderen Stellen allerdings große Spaltmaße zu entdecken. Da es sich beim Sunlight-Testfahrzeug um ein Vorserienmodell des Cliff 590 4×4 handelt, bleibt zu hoffen, dass hier bei der Serienfertigung noch nachgebessert wird.

Gibt es genug Stauraum im Allrad-Cliff?

Einen Kleiderschrank sucht man im Cliff vergebens. Unter dem Heckbett ist ein größeres Staufach vorhanden, das man auch für gefaltete Kleidung nutzen kann. Allerdings muss man, um an dieses Fach zu gelangen, zunächst die Matratze abnehmen – wenig komfortabel. Auch das Entfernen des Lattenrosts zum Vergrößern des Heckstauraums gestaltete sich umständlich. Der Rost lässt sich nicht wie in anderen Modellen seitlich hochklappen und befestigen, sondern muss komplett entnommen werden.

Die Zuladung des Cliffs beträgt beim Testwagen mit gefüllten Tanks knapp 500 Kilogramm und ist damit für zwei Personen gut dimensioniert. Eine Markise gehört beim Cliff 4×4 Adventure Edition eigentlich schon zur Serienausstattung, war am Testwagen allerdings noch nicht angebaut.

Serienmäßig ist eine Truma-Combi-4-Heizung, die von zwei 11-kg-Gasflaschen versorgt wird. Die insgesamt fünf Heizungsausströmer sind sinnvoll über den Innenraum verteilt, auch der Heckstauraum wird per Ausströmer erwärmt.

Die Blei-AGM-Bordbatterie hat eine angemessene Kapazität von 95 Amperestunden, ebenso wie der 100-Liter-Frischwassertank, der hinten rechts unter dem Bett seinen Platz findet. Der 90 Liter fassende Abwassertank ist dagegen unterflur angebracht und serienmäßig weder isoliert noch beheizt. Wer mit dem Sunlight Cliff 4×4 auch im Winter unterwegs sein will, sollte deshalb besser noch 539 Euro in die optionale Beheizung und Isolierung investieren.

Wie fährt sich der Allrad-Cliff auf Ford-Transit-Basis?

Bleibt abschließend die Frage: Wie fährt sich der Allrad-Cliff auf Ford-Transit-Basis? Mit dem kräftigen 170-PS-Motor herrscht kein Leistungsmangel. Das intelligente Allradsystem des Transit 4×4 leitet bei Bedarf bis zu 50 Prozent des Drehmoments von der Hinter- an die Vorderachse und sorgt so für guten Grip auf Schotter, nassen Straßen oder Campingplatzwiesen.

Einzige Eingriffsmöglichkeit für den Fahrer ist ein Knopf im Armaturenbrett, über den vom Fahrmodus “Normal” auf “Schlamm/Spur” gewechselt und damit der Kraftfluss auf beide Achsen vorgewählt werden kann. Geräusche aus dem Ausbau sind kaum zu vernehmen, ab Tempo 70 werden jedoch Windgeräusche am Dachfenster deutlich hörbar. Empfehlenswertes Extra ist das Chassis-Komfort-Paket mit einigen Assistenzsystemen einschließlich Rückfahrkamera. Das Basic- und das Chassis-Paket sind beim Adventure Edition dagegen inklusive.

Daten und Messwerte

  • Auf- und Ausbau: Stahlblechkarosserie, innen Kunststoffformteile, Isoliermaterial Wand/Dach/Boden PE/XPS/XPS, Wandstärke Wand/Dach/ Boden 20/21/22 mm, 4 Kunststoff-Isolierfenster mit Alu-Rahmen, 3 Dachhauben, 1 Panoramadachfenster.
  • Bordtechnik: Gas-Gebläseheizung/Boiler Truma Combi 4, 5 Ausströmer (1 x Sitzgruppe, 1 x Einstieg, 1 x Küche, 1 x Bad, 1 x Heckstauraum), Wasseranlage: Frisch- & Abwasserschläuche, Tauchpumpe, 3 x 230-V-Steckdose, 2 x USB-Steckdose.
  • Basisfahrzeug: Ford Transit 2,0 l TDCi, Kastenwagen, Allradantrieb, Vierzylinder-Turbodiesel, Hubraum 1.996 cm3, Leistung 125 kW/170 PS bei 3.500/min, Drehmoment 390 Nm bei 1.750–2.750/min, Sechsgang-Schaltgetriebe.
  • Fahrleistungen: Beschleunigung 0–50/80/100 km/h 6,0/12,7/19,7 s; Elastizität 60–80/100 km/h (4.//5. Gang) 5,5/11,8//9,6/20,5 s; 80–100 km/h 11,0 s; Testverbrauch 10,5 L/100 km

Preise

Grundpreis: 68.664 Euro (Ford Transit, Motor 125 kW/170 PS) mit TÜV und Zulassungsbescheinigung II

Testwagenpreis: 75.380 Euro

  • ✘ Basic-Paket: Panoramadachfenster über Sitzgruppe, Duschausstattung, Fliegengittertüre u.a. (34,4 kg: ) ✔ 0 Euro
  • ✘ Bi-Xenon-Scheinwerfer mit Tagfahrlicht (4 kg): ✔ 699 Euro
  • ✘ Chassis-Paket: Klimaanlage, Nebelscheinwerfer, statisches Abbiegelicht u.a. (13 kg): ✔ 0 Euro
  • ✘ Chassis-Komfort-Paket: Rückfahrkamera, 12″-Display, Notbrems-/Fahrspur-/Park-Assistent u.a. (13,3 kg): ✔ 5.339 Euro
  • Abwassertank isoliert und beheizt (10,5 kg): ✔ 539 Euro

✘im Testwagen enthalten; ✔empfehlenswert

Das fiel uns auf

(+) Reichlich Platz: Im Heck sorgen eine große, offene Ablage und zwei Gepäcknetze für Stauraum.

(+) Unter Strom: Am Küchenblock sind gleich zwei 230-Volt-Steckdosen installiert, plus zwei USB-Buchsen.

(+) Aufgeräumte Optik: Das Cockpit des Transit präsentiert sich übersichtlich und mit vielen Ablagen.

(-) Schlecht eingepasst: Große Spaltmaße beim Möbelbau werden teilweise mit Schaumstoff kaschiert.

(-) Fehlende Befestigung: Das Sitzpolster der Rückbank rutscht beim Aufstehen vom Unterbau.

(-) Keine Arretierung: Die Klappe des Toilettenkassettenschachts muss mit einer Hand gehalten werden.

Wertung

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