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Kleinunternehmen als potenzielle Beschleuniger für mehr E-Mobilität: Erkenntnisse aus der Ford Pro CEBR-Studie

Die Ford Pro CEBR-Studie verdeutlicht, dass kleine Unternehmen potenzielle Beschleuniger des Wandels zur E-Mobilität sein können. Doch noch lässt die Ladethematik viele zögern. Dabei trugen auf Transporter angewiesene Betriebe im vergangenen Jahr 860 Milliarden Euro zum EU-Bruttoinlandsprodukt bei.

kleinunternehmen als potenzielle beschleuniger für mehr e-mobilität: erkenntnisse aus der ford pro cebr-studie

(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

Die Elektrifizierung ihrer Firmenfahrzeuge bietet kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) so große betriebswirtschaftliche Vorteile, dass sie den Wandel zur E-Mobilität beschleunigen und die Produktivität dieser Betriebe und der gesamten europäischen Wirtschaft signifikant steigern kann: Zu diesem Schluss kommt die von Ford Pro in Auftrag gegebene Studie “The Economics of Commercial Van Usage Across Europe 2024”. Sie wurde vom Centre for Economics and Business Research herausgegeben.

Die Untersuchung des CEBR zeigt allerdings auch: Die vielschichtige Thematik rund um das Aufladen der Batterie lässt viele Unternehmer auch weiterhin zögern. Laut der CEBR-Studie haben die mit Transportern operierenden Unternehmen in Europa und dem Vereinigten Königreich im vergangenen Jahr rund eine Billion Euro zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Kontinents beigetragen. Dies entspricht einer Steigerung von 6,5 Prozent gegenüber 2021 und ein Plus von 27,4 Prozent seit 2017. Als Land würden diese Betriebe damit das sechstgrößte BIP aller EU-Mitgliedsstaaten aufweisen. Laut Schätzungen trugen elektrisch angetriebene Transporter 1,6 Prozent oder 14,1 Milliarden Euro dazu bei.

Höchst relevant: 23 Millionen KMU

Ford Pro hat diese Untersuchung als führende Marke im Nutzfahrzeug-Segment in Auftrag gegeben, um einen besseren Überblick über die europäische Transporter-Landschaft zu gewinnen. Zu dieser zählen rund 23 Millionen KMU. Sie machen 99 Prozent der Unternehmen in Europa aus. Ursprünglich lautete die Annahme, dass größere Unternehmen mit eigenen Flotten-Managern und kommunizierten Nachhaltigkeitszielen den Wandel zur Elektromobilität im Transporter-Bereich anführen würden.

Vorteile der E-Mobilität zunehmend erkannt

Aktuell erkennen aber insbesondere kleine und mittlere Unternehmen immer stärker die betriebswirtschaftlichen Vorteile, die ihnen elektrisch angetriebene Fahrzeuge bieten. Eine Umfrage unter mehr als 1.000 gewerblichen Transporter-Kunden ergab: Betriebe mit E-Fahrzeugen verzeichnen bereits jetzt deutliche Einsparungen bei den Energiekosten. Hinzu kommt eine Steigerung der Produktivität und eine Verbesserung der Arbeitsabläufe durch die E-Mobilität begleitende Technologien. Dies lässt auch viele, die bislang noch nicht auf Elektromobilität setzen, einen Wechsel in den kommenden fünf Jahren erwägen. Das Thema Laden bereitet allerdings vielfach noch Sorgen.

“In den vergangenen fast 60 Jahren haben wir kleinen Unternehmen in ganz Europa dabei geholfen, ihren Teil zur Wirtschaft ihrer Länder beizutragen – die beste Gelegenheit zur Steigerung ihrer Arbeitszeit und Produktivität liegt aber erst noch vor ihnen”, erklärt Hans Schep, Geschäftsführer Ford Pro Europa.

Elektrische Transporter fahren auf der Überholspur

Die Studie “The Economics of Commercial Van Usage Across Europe 2024” skizziert gegenüber einer entsprechenden, 2019 veröffentlichten Untersuchung ein deutlich verändertes Szenario. Trotz der Pandemie, den allgemein gestiegenen Lebenshaltungskosten und dem Krieg in der Ukraine stieg die Bedeutung von Transportern für die Wirtschaft stark an. Der Report beinhaltet ein Update zum Elektrifizierungsindex. Einem Mittel zur Darstellung des aktuellen Status quo der E-Mobilität und deren Zukunftspotenzials in den fünf bedeutendsten Transporter-Märkten: Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und das Vereinigte Königreich.

Unter Berücksichtigung von Faktoren wie Verkaufszahlen, Ladepunkte, Förderprogramme und innerstädtischen Umweltzonen zeigt der Index, dass seit 2018 in den meisten Märkten sowohl der Anteil an E-Transportern als auch das Potenzial für eine weitere Steigerung zugenommen haben. Dieses Wachstum lässt sich zum Teil auf die gestiegene Verfügbarkeit von E-Transportern zurückführen. So produziert Ford Pro inzwischen von jedem Modell seiner Transit-Familie eine elektrifizierte Version oder hat eine solche angekündigt.

Deutschland bei Anteil von E-Vans vorn

Die CEBR-Studie zeigt, dass Deutschland beim Anteil elektrischer Antriebe bei Transporter-Neuzulassungen mit einer Quote von 9,5 Prozent im Jahr 2023 vorne liegt. Im Vereinigten Königreich ist das größte Verkaufswachstum seit der Erhebung aus 2018 zu beobachten. Der Anteil elektrischer Transporter stieg seither von 0,3 auf sechs Prozent. Frankreich ist wie bereits 2018 das Land mit dem größten Elektrifizierungspotenzial. Es weist bereits heute eine hohe Zahl an E-Transportern und eine hervorragende Ladeinfrastruktur auf. Insgesamt erzielte Spanien die stärkste Verbesserung im Elektrifizierungsindex.

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Kein Wunder: Kosten als Hauptgrund für Wechsel

In der Umfrage entpuppten sich die reduzierten Betriebskosten mit 46,3 Prozent als der Hauptgrund für den Wechsel zu elektrischen Fahrzeugen: Die durchschnittlichen Ladekosten liegen bei 3.700 Euro pro Jahr, die Kraftstoffkosten für Benzin und oder Diesel bei 12.400 Euro. Die Analyse der Gesamtbetriebskosten ergab, dass sich die höheren Anschaffungspreise für E-Transporter im Vergleich zu konventionell angetriebenen Fahrzeugen innerhalb einer typischen dreijährigen Haltedauer amortisieren lassen. Und es gibt für KMU weitere Gründe für den Wechsel zu Elektrofahrzeugen: Das Befahren von Umweltzonen ist mit ebenfalls 46,3 Prozent das zweite Hauptargument für den Umstieg. Es folgen die Motivation zum Umweltschutz (45 Prozent) und der Ruf der Marke (45 Prozent).

Skepsis in Sachen Ladeinfrastruktur

Von jenen, die noch nicht auf E-Mobilität umgestiegen sind, haben 38,1 Prozent Bedenken wegen des Lademanagements und 37,7 Prozent wegen der höheren Anschaffungskosten. Trotz allem erklären 58,6 Prozent derer, die noch nicht umgestiegen sind, dass sie sich in den nächsten fünf Jahren durchaus für einen E-Transporter entscheiden könnten. Bereits auf die Elektromobilität setzende Unternehmer erkennen zumeist die Bedeutung der Technologien und Dienstleistungen, die das elektrische Nutzfahrzeug begleiten.

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Positive Wirkungen für die Produktivität

Unter den Befragten, die diese Technologien und Softwarelösungen nutzen, berichtete die überwiegende Mehrheit von positiven Auswirkungen auf die Produktivität. Dies gilt vor allem für diejenigen, die entsprechende Maßnahmen zur Fahrzeugsicherheit und -sicherung, Flottenmanagement-Lösungen und Kommunikationssoftware einsetzen. In vergleichbarem Maße schätzt der überwiegende Teil der gewerblichen Softwarenutzer die positiven Einflüsse auf betriebliche Abläufe. Dies gilt vor allem für die Anwender von Compliance- und Reportingsystemen, verschiedenen Telematik-basierten Diensten und Kommunikationssoftware.

“Der Umstieg auf Elektrofahrzeuge könnte zu beachtlichen gesellschaftlichen Vorteilen sowohl auf lokaler wie auf globaler Ebene führen, vor allem durch verminderte Emissionen von Schadstoffen und Treibhausgasen”, erklärt Nina Skero, Geschäftsführerin von CEBR.

Die Analyse zeige, dass Transporter bereits einen beträchtlichen Teil zur Wirtschaftstätigkeit auf den europäischen Märkten beitragen. Tatsächlich steuerten die auf Transporter angewiesenen Unternehmen im vergangenen Jahr 860 Milliarden Euro zur Wirtschaft der Europäischen Union bei, so Skero weiter. Sie erwartet, dass der Beitrag von elektrischen Transportern an diesem Ergebnis steigt, wenn sich deren zunehmende Akzeptanz weiter beschleunigt und mehr Unternehmen die betriebswirtschaftlichen Einsparungen durch Elektrofahrzeuge erkennen und nutzen.

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