Wie früher: Das Frachtsegelschiff von Bockermann produziert null Emissionen.
Die moderne Schifffahrtindustrie steht unter Druck. Heutzutage lassen sich mit riesigen Containerschiffen Waren in großen Mengen und kurzer Zeit über die Weltmeere transportieren. Allerdings haben diese Frachter einen erheblichen negativen Einfluss auf die Umwelt, da sie mit Schweröl betrieben werden. Der Schwefelgehalt in Schweröl ist um den Faktor 3.500 höher als in Dieselkraftstoff, wodurch mehr Ruß und andere Emissionen entstehen. Deswegen setzt der deutsche Kapitän Cornelius Bockermann ein Zeichen für eine emissionsfreie Seefahrt. Er restaurierte ein altes Frachtsegelschiff aus dem Baujahr 1920 und fährt damit bis nach Süd- und Mittelamerika. Im Interview mit Deutschlandfunk Kultur erklärt er, ob sich das lohnt.
Das Frachtsegelschiff trägt bis zu 114 Tonnen
Von Europa fährt Bockermann zweimal im Jahr nach Südamerika, Mittelamerika, in die Karibik und zurück. Dabei bringt er Kaffee, Kakao, Gewürze, Rum und Tee nach Europa. Das Segelschiff kann bis zu 114 Tonnen transportieren. Die Umweltbilanz ist brillant.
Ausschlaggebender Punkt für das Projekt war der Anblick des Korallensterbens am australischen Great Barrier Reef. Früher wurden die Waren ausschließlich mit Frachtsegelschiffen transportiert. Das inspirierte Bockermann. Er möchte mit seinem Segelschiff Menschen dazu anregen, ihren Konsum zu hinterfragen. Sie sollen erkennen, wie stark sie mit ihrem Verhalten zum Klimawandel beitragen.
Moderne Frachtsegelschiffe in der Entwicklung
Rein wirtschaftlich macht er damit kein großes Geschäft, wie er im Interview erzählt. Segelschiffe sind weniger effizient als reguläre Frachter. Das liegt daran, dass sie langsamer und in der Größe beschränkt sind. Sein Projekt soll ein Denkanstoß zur Entwicklung größerer und moderner Segelschiffe sein. Derzeit sind bereits einige solche Modelle in der Planungsphase. Auch Bockermann selbst arbeitet an der Entwicklung eines modernen Frachtseglers, der größere Warenmengen transportieren kann.
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