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Hyundai Ioniq

Hyundai IONIQ 6: Test, Eindrücke & Erfahrungen aus dem Alltag

Der Hyundai IONIQ 6 Heckantrieb mit 77,4 kWh und dem UNIQ-Austattungspaket war in der Tat eines der E-Autos, welches ich schon länger als Testkandidat für Elektroauto-News herbeigesehnt habe. Insbesondere, da er wohl in puncto Optik alle Betrachter in zwei Lager spaltet, aber in Bezug auf Effizienz keine zwei Meinungen zulässt. Dies gilt es natürlich selbst entsprechend zu betrachten. Das habe ich getan.

Bevor wir in den Test des Elektroautos von Hyundai eintauchen sei noch erwähnt, meine Eindrücke sind vollkommen subjektiv und spiegeln demnach nur meine eigene Meinung wider. Ich denke aber, dass die Informationen, Eindrücke und Fotos in diesem Artikel ihren Teil dazu beitragen können, um sich ein erstes Bild des vollelektrischen Hyundai IONIQ 6 zu verschaffen.

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Wie immer gilt, somit auch bei diesem Test- und Erfahrungsbericht, sollten nach dem Lesen des Test- und Fahrberichts der Elektro-Limousine von deiner Seite noch Fragen offenstehen, einfach melden und ich versuche diese zu beantworten. Falls du deine Meinung zum IONIQ 6 mit anderen Leser:innen teilen magst, macht dir gerne die Kommentarfunktion unter dem Review zunutze.

Hyundai IONIQ 6: Aerodynamik-Flunder mit Stil

Eingangs bereits erwähnt, scheint es nur zwei Meinungen zur Optik des IONIQ 6 von Hyundai zu geben. Gefällt oder gefällt nicht. Dies hat sich auch bewahrheitet, als der Stromer für zwei Wochen bei uns vorbeigeschaut hat. Feedback gab es einiges, aber eben immer in diese zwei Lager einzuordnen. Scheint sich zu einem Merkmal der IONIQ-Familie von Hyundai zu entwickeln. Denn auch schon beim kantigeren IONIQ 5 war dies der Fall.

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Glücklicherweise ist Optik immer Geschmackssache und hier darf und soll jeder seine eigene Meinung dazu haben. Ob und wie diese kundgetan werden muss, darüber darf man natürlich auch diskutieren. Aber wo es keine zwei Meinungen gibt ist die Effizenz eines E-Autos. Denn hier sprechen Zahlen, Daten und Fakten für sich. Und das haben diese beim Hyundai IONIQ 6 mit Heckradantrieb getan. Dazu später im Detail mehr. So viel sei verraten, ich war mehr als positiv überrascht.

Wie man bereits in meinem Podcast-Gespräch mit Dr. Fabio Dohr, von der ZF Group, erfahren konnte, kommt es nicht immer nur auf die größte Batterie an, um mehr Reichweite auf die Straße zu bringen. Effizienz lautet ein weiteres Zauberwort und hier setzt der IONIQ 6 an.

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Die Aerodynamik in Kombination mit einer vernünftigen technischen Basis soll es richten. Geringerer Verbrauch, mehr Reichweite und dies ergänzt um eine überzeugende Ladetechnologie steht im Fokus des IONIQ 6. Dabei geht diese bessere Aerodynamik mit einem etwas anderen Design daher. Weniger kantig, eckig und klobbig. Dafür runder, flacher und windschnittiger. Dabei gilt es als Fahrer:in daran zu denken, es geht weniger um das Aussehen als um die Effizienz. Sollte einem also gefallen, die runden Formen, wenn man mehr Strecke machen möchte.

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Dies ermöglicht es dem E-Auto von Hyundai einen Cw-Wert von 0,21 zu erreichen. Nicht ganz der Wert des Mercedes EQS (0,20), der eine ähnliche Formgebung besitzt, unterbietet aber den des EQE um 0,01 Punkte. Hyundai ist es vor allem durch mehrere technische Ansätze gelungen, den Cw-Wert so zu senken:  spezielle Felgen, einer strömungsgünstigen Führung der Luft durch die Radkästen (Air Curtain) kombiniert mit Blenden an den Radläufen, die die Lücke zwischen Reifen und Karosserie verringern, scheinen das Mittel zum Erfolg zu sein. Ergänzt um den Spoiler am Heck, welcher beim ersten Blick auf eben dieses an alte Porsche-Modelle zu erinnern vermag.

Wer davon ablenken möchte, der entscheidet sich für die optionalen Seitenspiegel-Kameras gegenüber den konventionellen Spiegeln. Muss man aber nicht. Reichweiten technisch wären hierdurch ohnehin nur drei Kilometer mehr drin.

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Was man bereits hier sieht, die Summe aller Dinge macht den Unterschied. In Kombination mit der 77,4 Kilowattstundenbatterie, den 18-Zoll-Reifen und dem Hinterradantrieb mit 168 kW / 229 PS kommt das E-Auto bis zu 614 WLTP-Kilometer weit und übertrifft den IONIQ 5 (cW-Wert 0,29) um 107 Kilometer. Wählt man die kleinere Akku-Variante mit den 53 kWh-Akkus und 111 kW / 151 PS, soll er beim Verbrauch sogar die 14,0 kWh/100 unterbieten. Dazu in einem der späteren Abschnitte mehr. Wer direkt mehr dazu lesen möchte, sollte sich diesen Roadtrip mit dem IONIQ 6 AWD zu Gemüte führen.

Geladen wird wahlweise 400-Volt- als auch 800-Volt-Ladeinfrastrukturen, wobei das 800-Volt-Laden zur Standardausstattung gehört. 400-Volt-Laden ist möglich, ohne dass zusätzliche Komponenten oder Adapter erforderlich sind. Wie schon der IONIQ 5 verfügt auch der IONIQ 6 über die Vehicle-to-Load-Funktion (V2L), mit der beliebige elektrische Geräte aufgeladen werden können. Dafür stehen insgesamt zwei Steckdosen zur Verfügung, eine davon außen am Fahrzeug in der Ladeklappe (Adapter als Zubehör) und eine im Interieur unterhalb der Rückbank.

Erster Eindruck: Elektro-Limousine mit Charme

Genug der einleitenden Worte zur Aerodynamik des E-Autos von Hyundai. Blicken wir noch schnell auf einige technische Daten und Informationen, bevor wir tiefer ins Review einsteigen. Der IONIQ 6 baut auf Basis der „Electric Global Modular Platform“ (E-GMP) auf. Wurde somit von Beginn an konsequent als E-Auto gedacht.Wie bereits der Erstlingsstromer auf der E-GMP nutzt auch der IONIQ 6 die Vorteile eines verlängerten Radstand und dadurch großzügige Platzverhältnisse für sich.

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Die stromlinienförmige Elektro-Limousine bringt es auf eine Gesamtlänge von 4.855 mm, bei einer Breite von 1.880 mm und einer Höhe von 1.495 mm. Hierdurch bietet das E-Auto ein unverwechselbar schlankes und elegantes Erscheinungsbild, das zusätzlich durch 20- oder 18-Zoll-Räder unterstrichen wird, wie der Hersteller ausführt. Der Radstand von 2.995 mm schafft die Voraussetzungen für einen großzügigen Innenraum.

Bedingt durch die aerodynamische Form fordert das E-Auto von Hyundai durchaus ein kleines Opfer, trotz des kühnen Abschwungs zum Heck hin, gibt es genügend Platz in der zweiten Reihe. Der Einstieg allerdings fordert ein wenig Flexibilität. Klappt dann aber auch, wenn man weiß wie. Es gilt eben: Die Form folgt der Funktion und mündet in eine akzeptabel tiefe Ladekante. Sollte man also merklich größer als 1,80 Meter sein, dann eventuell doch lieber vorn sitzen. Denn für die Füße gibt es zwar genügend Platz, beim Kopf ist diese Freiheit allerdings nicht unbedingt gegeben.

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Die durchdachte Form offenbart sich eben auch beim Stauraum im IONIQ 6. Denn statt Heckklappe wie beim IONIQ 5 gibt es Limousinen-üblich eine feste Scheibe samt klassischem Deckel über dem 401 Liter fassenden Kofferraum. Klappt man die Rücksitze um und belädt den Kofferraum bis zur Fensterunterkante, lassen sich bis 760 Liter in diesem verstauen. Zusätzlichen Stauraum gibt es unter dem Kofferraumboden, 15 Liter Volumen stehen hier zur Verfügung. Im Frunk können bis zu 40 Liter Volumen Stauraum genutzt werden. Empfiehlt sich vor allem fürs Ladekabel und den damit einfacheren Zugang zu diesem. Reicht das weiterhin nicht, dann kann ein Anhänger mit einem Gewicht von bis zu 1500 Kilogramm an den Stromer gehängt werden.

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Im Inneren des Stromers soll der Fahrer:in und seine Begleiter die Möglichkeit haben zu entspannen. Dies soll unter anderem durch eine zweifarbigen Ambientebeleuchtung gestützt werden. Der Speed-Sync-Beleuchtungsmodus verändert die Helligkeit der Innenraumbeleuchtung in der vorderen Sitzreihe in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Fahrzeugs und sorgt so für ein emotionales Fahrerlebnis. Auch beim Wechsel der Fahrmodi von Eco über Normal bis hin zu Sport findet eine Signalisierung des Wechsels mit Farben statt. Teils direkt auf dem Lenkrad durch farbig pulsierende LEDs.

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Aber nicht nur optisch wird das Geschwindigkeitsgefühl des IONIQ 6 in Szene gesetzt. Durch das “EV Performance Tune-up System“ kann der Fahrer Lenkkraft, Motorleistung, Empfindlichkeit des Gaspedals und einen manuell zuschaltbaren Allradantrieb nach seinen Wünschen mit nur wenigen Klicks konfigurieren und mit verschiedenen Kombinationen auf sich abstimmen.

Dies nimmt man besonders gut wahr, wenn man direkt auf dem Fahrersitz Platz nimmt. Welcher wie der Beifahrersitz als sehr komfortabel zu bezeichnen ist. Besonders bequeme Sitze mit Relax-Funktion (optional) in der ersten Reihe fördern die Entspannung. Ferner sind alle Sitze speziell für vollelektrische Fahrzeuge entwickelt und etwa 30 Prozent schmaler als in herkömmlichen Modellen, was den Passagieren mehr Platz bietet.

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Pluspunkt, gerade im Sommer, die Kühlfunktion der Sitze. Wobei auch die Kombi aus Sitz- und Lenkradheizung ihren Charme besitzt. Für mich mittlerweile einfache ein Muss. Insbesondere dann, wenn man die Klimaanlage nicht immer zu stark fordern möchte.

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Eine ergonomisch gestaltete und zentral angeordnete Bedieneinheit reduziert Ablenkungen des Fahrers. Auch setzt Hyundai nicht auf einen „Touch only“-Ansatz, sondern bringt entsprechende Tasten und Schalter unter, um beispielsweise Klimaanlage, Navi und Media-Landschaft zu steuern. Der modulare Armaturenträger integriert neben dem 12,25-Zoll-Infotainment-Display ein ebenso großes digitales Cockpit. Ein Head-Up-Display spielt dann noch entsprechende Informationen während der Fahrt ein, was insbesondere beim Navigieren für den notwendigen Durchblick sorgt.

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Bemängelt wurde in einigen Tests, auch von unserem Redakteur Daniel Krenzer, die hakelige, leicht verwirrende Infotainment-Steuerung. Da man nicht alles immer direkt dort findet, wo man es vermutet oder sich eben zunächst entsprechender Untermenüs bedienen muss. Es ist natürlich nicht gänzlich ideal. Mit einer gewissen Eingewöhnungsphase klappt es dann schon. Mich hat er das ab und an „hängende“ System gestört, welches langsam auf entsprechende Eingaben reagiert hat. Geht sicher besser.

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In puncto Software war es aber vor allem ein Punkt, der mich stark gestört hat. Auch, wenn man den durchaus ernst zu nehmenden Hintergrund kennt, war die Tempolimit-Warnung. Begründet ist diese in der Tatsache, dass die Europäische Union möchte, dass neue Fahrzeuge künftig ihre Fahrer darauf hinweisen, wenn sie zu schnell fahren. Beim IONIQ 6 wird dies durch Warntöne signalisiert, die zu hören sind, wenn man 2 km/h schneller als die vom Fahrzeug erkannte Höchstgeschwindigkeit fährt. Ein Abschalten ist möglich, muss aber nach jedem Start des Fahrzeugs erfolgen. Über das Infotainment, aber leider auch nicht mit zweimal Schalten zu erreichen. Könnte man sicher verbessern.

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Vollelektrisch durch den Alltag mit dem: IONIQ 6 77,4 kWh Heckantrieb

Das äußere Erscheinungsbild des IONIQ 6 sowie erste Eindrücke aus dem Innenraum haben wir nun zur Genüge auf uns wirken lassen. Steigen wir ein und fahren los. Der Elektro-Fünftürer in Biophilic Blue – was ich fairerweise eher als Schwarzton eingeordnet habe – wird von einem Permanentmagnet-Synchronelektromotor (Wechselstrom) mit einer Leistung von 168 kW (229 PS) im Heck angetrieben.

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Mehr Leistung besitzt das E-Auto nur in der Allradantrieb-Variante. Dann sind 239 kW (325 PS) drin. Das Drehoment steigt dann von 350 Nm auf 605 Nm. Das mehr an Leistung geht bei gleicher Batteriegröße zu Lasten der Reichweite. Statt 614 km mit 18-Zoll-Bereifung sind nur noch 583 km mit einer Akkuladung drin. Die Höchstgeschwindigkeit bleibt unverändert bei 185 km/h. Allerdings sprintet die AWD Variante von 0 auf 100 km/h in 5,1 Sekunden, die Variante mit Heckantrieb in 7,4 Sekunden. Immer noch mehr als ausreichend für den Alltag.

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Doch bis man das ausfährt, heißt es erst einmal einsteigen und Motor starten. Denn im Gegensatz zu anderen E-Autos muss der Hyunda IONIQ 6 noch über einen speziellen Druckknopf gestartet werden. Dann geht es allerdings los. Ansonsten muss man sich aber keine Sorgen machen, dass das E-Auto zu wenig Taster, Schalter oder Knöpfe für den Schnellzugriff hat. Im Gegenteil, manchmal erscheint es dann doch ein wenig zu viel des Guten.

Was mir allerdings gut gefallen hat, waren die Rekuperationswippen an der Rückseite des Lenkrads. Diese bekommt man ansonsten nicht so oft zu Gesicht. Machen es im Alltag aber um einiges einfacher, sich auf die jeweilige Situation einzustimmen. Nichts schlimmer als die Rekuperationsleistung in stark verwinkelten Menüverzweigungen zu verstecken.

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Grundsätzlich gilt, dass der IONIQ 6 trotz seinem eher sportlichen Aussehen kein Sportwagen ist. Dies aber auch nicht sein möchte. Er ist eine E-Limousine, mit der man eben auch mal flott fahren kann. Das Fahrwerk ist bestens austariert, ohne gleich den Komfort zu schmälern, die Lenkung indes könnte ein wenig mehr Rückmeldung vertragen. Auch bringt er nicht so viel Vortrieb wie die Allrad-Variante auf die Straße, dafür aber das agilere Handling.

Aktiviert man den Sport-Modus, agiert der Antriebsstrang inklusive Lenkung unmittelbarer und direkter, was den Spaßfaktor noch einmal erhöht. Aber selbst im Eco-Modus muss man keine nennenswerten Einbußen hinnehmen, die das Fahrgefühl beeinträchtigen. So zumindest meine subjektive Meinung.

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Nun doch noch einmal der genaue Blick in den Innenraum: Das Cockpit mit seinen beiden zwölf Zoll Monitoren gleicht dem der anderen Hyundai-Modelle. Was man für Aerodynamik ausgegeben hat, wird spürbar beim Material im Innenraum eingespart. Ein hoher Plastikanteil ist zu verzeichnen. Zu sehen etwa beim Armaturenbrett samt Bedienfeld innerhalb des geschwungenen Winglets links. Dass das Handschuhfach eine Hartplastik-Schublade ist, ist unpraktisch, sobald der Beifahrersitz belegt ist. Die Beladungsluke des Kofferraums ist ziemlich eng, die Ladekante hoch.

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Vier USB-C-Anschlüsse und einer des Typs A stehen zur Verfügung. Wie bei allen modernen Autos üblich kann das eigene Smartphone per Apple CarPlay oder Android Auto in das Infotainment eingebunden werden. Auch drahtlose Over-the-Air-Updates sind beim IONIQ 6 vorgesehen.

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Besonders stolz sei man jedoch vor allem auf den Energieverbrauch des E-GMP E-Autos. In Kombination mit der 53-kWh-Standardbatterie, 18-Zoll-Rädern und Heckantrieb wird der Verbrauch nach vorläufigen WLTP-Berechnungen bei unter 14 kWh/100 km liegen. Das macht den Hyundai IONIQ 6 zu einem der energieeffizientesten Fahrzeuge auf dem Markt. Wie hat der Testwagen abgeschnitten?

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Reichweite, Verbrauch und Lademöglichkeiten im Blick

In den vorherigen Abschnitten bin ich nun schon auf einige Aspekte des vollelektrischen Fahrens mit dem Hyundai IONIQ 6 eingegangen. Was man anmerken kann, schon zu diesem Zeitpunkt, ist, dass er durchaus zu überzeugen weiß. Jetzt gilt es, dass wir das Thema Laden noch ein wenig genauer unter die Lupe nehmen. Zunächst die Fakten meines Testfahrzeugs.

  • Heckantrieb mit 168 kW/ 229 Leistung, bei max. Drehmoment von 350 Nm
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 7,4 Sekunden
  • Höchstgeschwindigkeit von 185 km/h
  • 77,4 kWh-Lithium Ionen-Akku (brutto)
  • WLTP kombiniert (kWh/100km) [18-Zoll-Felgen] 14,3 kWh/ 100 km
  • WLTP kombiniert (kWh/100km) [20-Zoll-Felgen] 16,0 kWh/ 100 km
  • Reichweite (kombiniert) 614 km nach WLTP
  • 0 g/km CO2-Emissionen, kombiniert

Für zwei Wochen war ich im Hyundai IONIQ 6 mit Heckantrieb und der großen 77,4 kWh-Batterie unterwegs. Eine Reichweite von bis zu 614 Kilometer nach WLTP-Zyklus sei zu erreichen, so der Hersteller im technischen Datenblatt. Und was soll ich sagen, man kann es wohl glauben. Zumindest war dies mein Eindruck nach 14 Tagen mit dem Stromer.

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In Summe sind einige hundert Kilometer auf das Fahrzeug gefahren worden. Mit dabei vor allem größere Strecken über die Landstraße und innerhalb der Stadt, aber auch Autobahn war mit dabei. Somit ein guter Querschnitt, um ein Gefühl für den Verbrauch im Alltag des E-Autos zu erhalten. Ohne groß darum zu schreiben, 12,9 kWh/ 100 km standen auf der Anzeige. Gefahren im Eco-Modus, aber auch nicht gerade zaghaft im Umgang mit dem Strom-Pedal.

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Für mich mehr als überzeugend. Denn dieser doch eher geringe Verbrauch kombiniert mit dem 800-Volt-System des IONIQ 6 verspricht Freude auf der Langstrecke. Denn selbst wenn dort der Akku mal schneller leer gehen sollte, geladen wird er ebenso schnell. Dazu ein Blick auf die Lademöglichkeiten.

Die Werte erscheinen vergleichbar zu den anderen 800-Volt-Stromer aus dem Konzern. Peakladeleistung ist gemäß EV-Database bei 233 kW erreicht – mit vorkonditionierter Batterie. So hoch hatte ich meinen Testwagen nicht bekommen. Bei 205 kW war Ende. Damit recht nah an der durchschnittlichen Ladegeschwindigkeit am 350 kW-Lader. Diese wird mit 200 kW angegeben. Definitiv eine Ansage.

Hierzu noch die Erfahrung von unserem Autor Daniel Krenzer: „Im Test legte der Ioniq 6 bei etwa 30 Prozent Restakku quasi direkt mit mehr als 230 kW Ladeleistung los, hält bis an die 80 Prozent um die 150 kW Ladeleistung – und ruft diese nach der für Hyundai typischen kurzen Erholungspause bis an die 90 Prozent Akkustand weiterhin ab.“

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Wie man es bereits von den „Konzerngeschwister“ Hyundai IONIQ 5 und dem KIA EV6 sowie vor allem dem GV60 von Genesis selbst kennt, ist der Stromer ebenfalls in der Lage Energie aus seinem Lithium-Ionen-Akku wieder abzugeben. Seine integrierte Ladekontrolleinheit (Integrated Charging Control Unit, ICCU) beinhaltet eine „Vehicle-to-Load“-Funktion (V2L). Diese ermöglicht es, Strom mit einer Leistung von bis zu 3,6 kW aus der Fahrzeugbatterie zu entnehmen. Dazu wird der Ladeanschluss durch einen einfachen Adapter in eine Steckdose verwandelt. Über diesen Stromanschluss können sowohl Haushaltsgeräte betrieben als auch andere Elektroautos aufgeladen werden.

Hyundai IONIQ 6: Preise & Förderung durch Umweltbonus

Sollten dich die bisherigen Eindrücke des Stromers von Hyundai überzeugt haben, dann ist es nun wohl an der Zeit einen Blick auf die Preise zu werfen. Auch ob die Förderung durch den Umweltbonus für das E-Auto eine Option ist, will ich nicht unbeachtet lassen.

Der Umweltbonus E-Auto erfuhr zum 01. Januar 2023 eine Schärfung. Seit dem konzentriert sich die Förderung für elektrische Fahrzeuge nur noch auf Kraftfahrzeuge, die nachweislich einen positiven Klimaschutzeffekt haben. Dies bedeutet konkret, dass nur noch batterie- und brennstoffzellenbetriebene Fahrzeuge mit dem staatlichen Umweltbonus gefördert werden. Hierdurch reduziert sich die Förderung von E-Autos maßgeblich.

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Konkret wird der Kauf von reinen Elektroautos (batterie- oder brennstoffzellenbetrieben) seit Januar 2023, je nach Kaufpreis, mit 3.000 bis 4.500 Euro bezuschusst, so das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Ab dem 1.9.2023 werde der Kreis der Antragsberechtigten zudem auf Privatpersonen begrenzt. Für E-Autos über 45.000 Euro Nettolistenpreis entfällt der Umweltbonus ab dem 1. Januar 2024 vollständig. Die Förderung für Plug-in-Hybride lief Ende 2022 aus.

Ferner kostet es einen Aufpreis, je nachdem, für welches Ausstattungspaket man sich entscheidet. Dies wird zur jeweiligen Variante des IONIQ 6 addiert.

Was bedeutet dies für meinen Testwagen? Der : IONIQ 6 77,4 kWh Batterie wurde mit UNIQ-Paket sowie der aufpreispflichtigen Mineraleffekt-Lackierung (+660,00 Euro) ausgeliefert. Was zu einem Brutto-Listenpreis von 60.860,00 Euro führt.

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Fazit zum Hyundai IONIQ 6

Man könnte meinen, dass der Hyundai IONIQ 6 aus der E-GMP Plattform von Hyundai/ Kia alles herausholt. Über das Design gibt es nichts zu streiten. Denn es gibt sowieso nur zwei Lager: Gefällt oder gefällt eben nicht. Etwas dazwischen kam mir im Testzeitraum nicht unter. Dafür allerdings die Tatsache, dass er in puncto Effizienz neue Maßstäbe setzt.

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Denn trotz der Tatsache, dass ich einige hundert Kilometer mit diesem zurückgelegt habe, fiel der Verbrauch recht gering aus, selbst bei höheren Geschwindigkeiten. Und war der Akku dann doch Mal leer, spielt der IONIQ 6 die Stärke der 800-Volt-Plattform aus. In gerade einmal 18 Minuten geht es dann von 10 auf 80 Prozent Akkukapazität. Und selbst im Bereich bis zu 0 % Ladezustand lädt der Stromer gefühlt schneller als die meisten seiner Marktbegleiter im zuvor erwähnten Korridor bis 80 %.

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Wenn es überhaupt einen größeren Kritikpunkt gibt, dann die Menüführung des E-Autos sowie die Warnhinweise, wenn man mehr als 2 km/h zu schnell fährt. Durchaus verständlich, warum diese vorhanden sind, aber wenn man es selbst auf dem Schirm hat, verstehe ich es nicht, warum es so penetrant sein muss. Wird man aber wohl künftig noch bei dem ein oder anderen E-Auto beobachten dürfen.

Disclaimer

Der Hyundai IONIQ 6 wurde uns für diesen Testbericht kostenfrei, für den Zeitraum von zwei Wochen zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf unsere hier geschriebene ehrliche Meinung.

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