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Hyundais kleinster im Test - der neue i10

hyundais kleinster im test - der neue i10

mid Groß-Gerau – Der i10 in dritter Generation fährt im aktuellen Facelift in der N-Line Variante mit roten Akzenten vor. Mike Neumann / mid

Hyundai ist einer der wenigen Hersteller, die weiterhin Kleinstwagen im A-Segment im Angebot haben. Wir hatten die Möglichkeit das Facelift der dritten Generation des i10 im zweiwöchigen Praxistest zu erproben.

Der i10 ist mit seinen nur 3,67 Metern Länge ein typisches Stadtauto. Die Gattung der Kleinstwagen im A-Segment ist über die letzten Jahre doch recht zusammengeschrumpft. Erwähnenswert sind hier noch das Schwestermodell Kia Picanto, der Toyota Aygo X, Renault Twingo und der Fiat 500 – VW hat die Produktion seines Up in diesem Jahr eingestellt und fällt damit raus.

Von all diesen Modellen stellt der i10, unser Testwagen ist eine “N-Line” Variante, die stärkste Motorisierung: 74 kW/100 PS und 172 Nm maximales Drehmoment leistet der Reihendreizylinder Turbobenziner, in unserem Fall mit 5-Gang Handschaltung. Er beschleunigt in 10,5 Sekunden von 0-100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 185 km/h erreicht. Man darf keinen großen Dynamiker erwarten, ansonsten fährt sich der i10 recht solide, wenn man nicht gerade auf Vmax Jagd ist.

Erwähnenswert: In der höchsten Ausstattungsvariante “Prime” ist dieser Antrieb auch mit Automatikgetriebe erhältlich. Doch zurück zu unserem “N Line” Handschalter. Die fünf Gänge lassen sich gut durchschalten, nur die Schaltwege sind für unseren Geschmack etwas weitläufig ausgeführt, hier wären uns knackigere, kurze Schaltwege lieber. Der WLTP-Verbrauch wird mit 5,4 l/100 km angegeben.

Der Drehzahlmesser als Schaltindikator wird digital im Fahrerbildschirm angezeigt, zeigt seinen Wert aber nur als X.X/1000RPM an, man muss also während der Fahrt rechnen und sieht nicht direkt grafisch dargestellt, mit welcher Drehzahl man denn aktuell unterwegs ist. Lediglich an der linken Seite leuchten zusätzlich als Warnsignal noch einige rote Balken auf. Geht es Richtung Autobahn und man ist etwas zügiger unterwegs, können auch schnell mal über 7 l/100 km Verbrauch anstehen. Mit dem 36 Liter fassenden Tank sind dann doch des Öfteren mal Tankstopps einzulegen.

Im Innenraum geht es Segmentüblich knapp zu, wobei das eher die Ablagen und den Kofferraum betrifft, in zweiter Sitzreihe kann man (zu zweit) sogar noch recht kommod sitzen. Die Sitze vorn und das Lenkrad sind beheizbar. Der 252 Liter fassende Kofferraum hingegen kämpft mit der Aufnahme unseres Flugzeugtauglichen Handgepäckkoffers. Zuerst muss die Hutablage dran glauben, hochkant passt es dann. Den Kamerarucksack dann noch unterzubringen ist ein Ding der Unmöglichkeit.

Zum Glück lässt sich die Rückbank (60/40 teilbar) flott umklappen und verschafft den notwendigen Stauplatz: 1.050 Liter lassen sich nun mit Ladekante verstauen. Für den größeren Einkauf also lieber nicht die Familie einplanen. Die Sitze mit Stoffbezug sind bequem und fügen sich mit roter Kontrastnaht gut in das Gesamtbild des Innenraums ein – die Armablage in der Mitte kann man sich unserer Meinung nach sparen, diese ist zu schmal und lässt den Arm doch öfter mal ungewollt abrutschen – also hochgeklappt das Teil.

Infotainmentseitig ist der i10 von der Bildschirmgröße mit 8 Zoll und Touchfunktion etwas kleiner dimensioniert als man es von Hyundai kennt, die Bedienung und die Übersicht sind dafür wieder Hyundai typisch Top – einfach zu verstehen und man findet sich flott zurecht. Das Mobiltelefon verbindet sich auf Wunsch kabellos, auch das Laden kann über eine Kabellose Ladeschale erfolgen. Hat man ein sehr großes Smartphone muss man wieder auf eine Kabellösung ausweichen, der Platz und so.

Abzüge gibt es außerdem bei der nicht hochauflösenden Rückfahrkamera und dem verbauten Soundsystem, das kann man bei Hyundai in den größeren Modellen besser. Dass der i10 dank aller möglicher Assistenten permanent piept und am Lenkrad zuppelt, dafür kann Hyundai nichts, hier sind die verpflichteten EU-Regularien schuld – kann man zum Glück alles ausstellen, muss man nur bei jedem Fahrtantritt wieder machen.

Warum wir unterm Strich für den optisch und kräftemäßig Stärksten, dazu noch schnucklig aussehenden Kleinstwagen keine Empfehlung aussprechen können liegt am Preis: unser i10 in der N Line mit entsprechender Ausstattung kostet neu stolze 22.440 Euro. Wenn man jetzt nicht um die letzten Zentimeter Wagenlänge kämpft ist man dafür mit einem i20 aus dem B-Segment besser beraten. Dieser ist nicht unwesentlich teurer, es gibt ihn mit 48V-Hybridtechnik (dadurch sinkt der Realverbrauch spürbar) und das allgemeine Technikpaket ist wesentlich ausgereifter (viel bessere Rückfahrkamera, gutes Soundsystem, mehr Platz Ablagen/Kofferraumseitig, größerer Tank).

Zugegeben: es gibt den i10 als Basismodell nackig ab 15.990 Euro, dann fehlen einem im Alltag dann aber doch einige liebgewonnene Extras auf die man Komfortseitig ungern verzichten möchte. Was für den i10 spricht: die Wettbewerber im A-Segment leiden unter dem gleichen Problem oder können bei der Leistung des i10 nicht mithalten – muss man in diesem Segment bleiben und hätte gern den stärksten Motor, bleibt keine Alternative.

Mike Neumann / mid

Technische Daten Hyundai i10 FL (MJ 24) 1.0 Benzin Turbo M/T N Line:

– Länge / Breite / Höhe: 3.670 / 1.680 / 1.480 Meter
– Motor: 1,0 Liter Reihendreizylinder Turbobenziner
– Hubraum: 998 ccm
– Leistung: 74 kW/100 PS
– max. Drehmoment: 172 Nm
– Getriebe: Fünfgang Handschalter
– Beschleunigung: 0 bis 100 km/h in 10,5 Sekunden
– Höchstgeschwindigkeit: 185 km/h
– Kraftstoffverbrauch WLTP kombiniert laut Hersteller: 5,4 Liter/100 km
– C02-Emissionen: 123 g CO2/km
– Basispreis: ab 15.990 Euro (Select), Testwagenpreis 22.440 Euro

Der Artikel “Hyundais kleinster im Test – der neue i10” wurde am 06.04.2024 in der Kategorie News von Mike Neumann mit den Stichwörtern Test, Kleinstwagen, A-Segment, Fahrbericht, Praxistest, Facelift, Benziner, Preise, News, veröffentlicht.

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mid Groß-Gerau – LED Tagfahrlicht und LED Rückleuchten sind verbaut, die Projektionsscheinwerfer setzen noch auf Halogen Technik. Mike Neumann / mid

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mid Groß-Gerau – 16 Zoll Alufelgen stehen dem kleinen City-Flitzer, in der Basis sind es 14 Zoll Stahlfelgen. Mike Neumann / mid

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mid Groß-Gerau – Abgedunkelte Scheiben und ein Spoiler in Kontrastfarbe lassen den i10 N-Line sportlich wirken. Mike Neumann / mid

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mid Groß-Gerau – Die “Atlas Weiss” Lackierung ist mit 250 Euro Aufpreis recht günstig, die Standardfarbe ist “Mangrove Green”. Mike Neumann / mid

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mid Groß-Gerau – Viel mehr als in einen zweisitzigen Roadster bekommt man im i10 auch nicht unter. Mike Neumann / mid

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mid Groß-Gerau – Zum Glück lässt sich die Rückbank umklappen, so ist zumindest für den größeren Einkauf (ohne Familie) Sorge getragen. Mike Neumann / mid

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mid Groß-Gerau – Die Ablagemöglichkeiten im i10 sind überschaubar. Mike Neumann / mid

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mid Groß-Gerau – Die Sitze mit roter Kontrastnaht passen gut zum Design, die Armablage lässt man am besten hochgeklappt. Mike Neumann / mid

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mid Groß-Gerau – Die hintere Tür öffnet sich ausreichend weit, für ein A-Segment Fahrzeug ist im Fond großzügig Platz. Mike Neumann / mid

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mid Groß-Gerau – Für Kindersitze stehen zwei Isofix-Halterungen parat, trotz Dreifachsitz wird es ab zwei Personen sehr kuschelig. Mike Neumann / mid

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mid Groß-Gerau – Der i10 ist übersichtlich und gut bedienbar im Innenraum. Mike Neumann / mid

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mid Groß-Gerau – Der 1,0 Liter Reihendreizylinder Turbobenziner leistet 74 kW/100 PS. Mike Neumann / mid

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mid Groß-Gerau – Kleine rote Farbakzente stehen dem i10 gut. Mike Neumann / mid

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mid Groß-Gerau – Sicher unterwegs im Winter mit den Continental WinterContact TS870. Mike Neumann / mid

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mid Groß-Gerau – Der Doppelrohrauspuff markiert die stärkste Motorisierung und das N-Line Paket des i10. Mike Neumann / mid

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