Hyundai Kona Elektro: Der Unterschätzte
Das nächste Positive ist das Fahren. Die Prestige-Line-Version mit der größeren Batterie von 65,4 kWh und 218 PS (gegen die kleinere Motorisierung mit einem 48,8 kWh-Akku und 156 PS) reißt beim Gasgeben (Stromgeben) mit seinen 255 Newtonmetern Drehmoment nicht so massiv an, wie das selbst bei kleinen E-Autos inzwischen unangenehm auffällt. Die Lenkung ist gefühlvoll, die Rekuperation (vier Stufen!) macht ein gutes Bremsgefühl. Die Fahrmodi, von Eco bis Sport und Snow (das konnten wir nicht testen), machen einen merkbaren Unterschied, die Federung ist unauffällig gut. Höchstgeschwindigkeit: 172 km/h.
Verbrauch
Der Verbrauch lässt jubeln, das Laden nicht so: Beim ruhigen Testen zog er nur zwischen 15 und 18 kWh/100 km, Hyundai selbst meint, 14,7 kWh seien sogar schaffbar. Das ergibt Reichweiten deutlich über 400 Kilometern, was für ein kleineres E-Auto ein guter Wert ist. Nur Laden kann er nicht so schnell wie seine großen Geschwister Ioniq 5 und 6 mit bis zu 220 kW, der Kona hat eben nur eine 400-Volt-Elektronik an Bord (nicht 800 Volt wie beim Ioniq). „An einer 350-kW-Ladestation dauert das Aufladen von 10 auf 80 Prozent nur etwa 41 Minuten“, schreibt Hyundai selbst.
Fazit
Unterm Strich hat man mit dem neuen Kona ein solides, gut abgestimmtes, alle Elektrostückerln spielendes, großzügig großes Allroundfahrzeug, das im Vergleich zur Konkurrenz (Niro, ID3, Model 3) eher unterschätzt ist.