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Hyundai Ioniq 6 im Test: 7 persönliche Stichpunkte

hyundai ioniq 6 im test: 7 persönliche stichpunkte

Hyundai schickt mit dem Ioniq 6 das zweite Elektroauto der E-GMP-Plattform für Elektroautos in Rennen und fällt damit, wie schon beim Ioniq 5, auf. Nicht nur, weil es eine 800 Volt-Technologie in dieser Preisklasse gibt, was sonst keiner bietet, es gibt auch ein sehr auffälliges Design, welches sich sehr nah am Konzept orientiert.

Nach einem großen und kantigen SUV gibt es jetzt außerdem auch endlich eine dynamische Limousine und diese konnte ich zwei Wochen im Alltag testen. Es ist nicht alles perfekt, aber der Ioniq 6 ist eines der besten Elektroautos in diesem Jahr.

Hyundai Ioniq 6: Meine 7 Stichpunkte

  • Design: Optisch habe ich unterschiedliche Meinungen zum Ioniq 6 gehört und mein Fazit fällt im Alltag auch gemischt aus. Grundsätzlich mag ich das Design und es ist schön, dass die Serienversion recht nah am Prophecy-Konzept ist, aber das Heck ist für mich ein bisschen „too much“ geworden. Bei der Verarbeitung und Anmutung gibt es aber nichts zu meckern, nur Innenraum könnte hier und da noch hochwertiger sein und wirkt stellenweise etwas billig. Außerdem ist es nicht schön, dass die Erhöhung der digitalen Seitenspiegel auch dann vorhanden ist, wenn es normale Seitenspiegel gibt, das hat auch jeder Mitfahrer direkt angesprochen.
  • Fahrdynamik: Ich konnte die Version mit 168 kW (229 PS, 350 Nm, Heckantrieb) testen, es gibt auch eine stärkere Version und ein N-Modell folgt sicher auch 2024. Reicht am Ende natürlich aus und macht auch Spaß im Alltag, eine Limousine fährt sich dann doch angenehmer (für mich) als ein SUV und Hyundai hat hier ein gutes Fahrwerk verbaut, was sportlich, aber auch komfortabel ist. Der Benchmark bei Limousinen in dieser Klasse ist ja immer das Tesla Model 3, da es sich am besten verkauft, aber der Ioniq 6 fährt sich besser und ist auch besser im Innenraum isoliert, wenn es um Geräusche auf der Autobahn geht. Wobei ich nicht weiß, wie das beim neuen Tesla Model 3 ist, welches hier einen großen Sprung gemacht haben soll.

hyundai ioniq 6 im test: 7 persönliche stichpunkte

  • Software: Da darf Hyundai gerne mal nachlegen, denn das Menü wirkt mittlerweile doch etwas veraltet, ist nicht besonders flott und Extras wie Spotify oder YouTube fehlen komplett. Hinzu kommt, dass Apple CarPlay und Android Auto weiterhin nur via Kabel gehen und Hyundai auf USB A setzt, was im Jahr 2023 gar nicht mehr geht. Es gibt sogar USB C-Ports, aber nur zum Laden, und auch kabelloses Laden, was hat dann da bitte noch USB A zu suchen? Die App ist gut und bietet alles, was ich möchte, und das Head-up-Display ist auch okay, aber auch hier gibt es schon bessere Lösungen mit mehr AR-Funktionen. Es ist eine gute Elektro-Plattform, aber bei der Software ist bei der Hyundai Motor Group noch Luft nach oben.
  • Reichweite: Über 400 km sind bei dieser Version ganz locker drin und auch über 500 km kann man mit dem richtigen Wetter erreichen. Der Hyundai Ioniq 6 ist sehr sparsam und ich war oft unter 15 kWh pro 100 km, selbst mit Autobahn. Das ist wirklich gut und Tesla-Niveau und zeigt, mit Blick auf den Ioniq 5, der ebenfalls einen Akku mit 77,4 kWh besitzt, dass SUVs eigentlich nicht die kluge Version der Fortbewegung mit Blick auf den Wandel sind.

hyundai ioniq 6 im test: 7 persönliche stichpunkte

  • Ladeleistung: Es hat sich gelohnt, dass die Hyundai Motor Group bei der ersten Plattform für Elektroautos direkt auf eine 800 Volt-Technologie gesetzt hat, das ist ein großer Vorteil im Vergleich mit Marken wie Tesla, VW, Stellantis und mehr. Geladen wird also mit bis zu 230 kW und das mit einer guten Ladekurve, bei über 70 Prozent kann man also noch über 100 kW sehen. Hängt natürlich auch immer von der Temperatur und Co. ab, aber eine Sache finde ich mittlerweile echt schade: Die AC-Ladeleistung liegt nur bei 11 kW und man kann auch keine 22 kW kostenpflichtig buchen. Da ich viel an einer öffentlichen Ladesäule lade und es da eine Blockiergebühr gibt, finde ich 22 kW sehr wichtig, vor allem bei über 60.000 Euro.
  • One Pedal Driving: Zu den besten Features in einem Elektroauto gehört für mich das One Pedal Driving, die Rekuperation ist also stark genug, wenn man vom Strompedal geht, dass das Auto selbst „abbremst“. Und im besten Fall so stark, dass es auch zum Stillstand kommt und man im Alltag kein Bremspedal benötigt. Das ist mit dem Hyundai Ioniq 6 möglich und es ist wirklich gut und angenehm umgesetzt. Nur eine Sache stört mich: Das i-Pedal (so nennt sich die Stufe hier) muss immer manuell aktiviert werden und ist nicht nur nach jedem Neustart, sondern auch nach dem Einlegen des Rückwärtsganges deaktiviert. Ich habe es nicht gefunden, hätte aber gerne eine Option, damit das i-Padel immer aktiv ist.
  • Schlüssel: Hyundai setzt mittlerweile auf einen Standard für den digitalen Schlüssel, aber erst mit dem neuen Kona. Schade, aber was ich noch erwähnt haben möchte, am Ende aber natürlich nicht so entscheidend ist, ist der normale Schlüssel. Ich hatte bisher vermutlich noch keinen hässlicheren Autoschlüssel und er ist auch sehr groß und fühlt sich extrem billig an. Die Druckpunkte sind auch nicht angenehm. Den darf Hyundai so langsam wirklich gerne mal überarbeiten.

hyundai ioniq 6 im test: 7 persönliche stichpunkte

Hyundai Ioniq 6: Mein persönliches Fazit

Wer mich verfolgt, der weiß, dass ich Limousinen bevorzuge und der Hyundai Ioniq 6 ist bei Elektroautos derzeit eine der besten Optionen. Außergewöhnliche Optik, gute Verarbeitung, allgemein ein gutes Auto, sehr gute Reichweite und Ladeleistung und das One Pedal Driving ist angenehm. Doch es gibt auch noch Schwächen.

Vor allem bei der Software würde ich bei einer kommenden Modellpflege doch mal ansetzen und dann auch zeigen, dass das nicht nur eine moderne Elektro-Plattform ist. Wieso gibt es nur kabelgebundenes CarPlay über USB A im Jahr 2023? Der Ioniq 6 ist auf der einen Seite modern, wirkt dann aber auch teilweise sehr veraltet.

hyundai ioniq 6 im test: 7 persönliche stichpunkte

Das beginnt auch schon damit, wenn man den Schlüssel das erste Mal in die Hand nimmt. Wir sprechen immerhin über ein Elektroauto, welches mit Dual-Motor und dem ein oder anderen Extra die 65.000 Euro knackt. Der Hyundai Ioniq 6 ist damit zwar eine gute Option bei Elektro-Limousinen, aber auch nicht direkt die beste.

Ich freue mich aber immer wieder, wenn es eine neue Elektro-Limousine in diesen SUV-Zeiten auf den Markt schafft, die nicht die 5 Meter knackt. Der Hyundai Ioniq 6 ist für mich auch durchaus eine gute Wahl als Elektroauto, bei den Vorteilen und Nachteilen muss dann aber jeder selbst wissen, welche Dinge einem wichtig sind.

hyundai ioniq 6 im test: 7 persönliche stichpunkte

Wäre es meine erste Wahl als Elektroauto (Limousine)? Schwer zu sagen, denn vor allem das neue Tesla Model 3 macht es dem Hyundai Ioniq 6 sehr schwer, da es mit einer vergleichbaren Ausstattung deutlich günstiger ist. Es ist aber schön zu sehen, dass immer mehr Alternativen und nicht nur neue SUVs auf den Markt kommen.

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