- Erster Eindruck im Test
- Was sagen die Mitfahrer im Test über den Genesis GV80?
- Cockpit: Erste Reihe erste Klasse
- Zweite Reihe erste Klasse
- Was sagt der Autotester im Test über den Genesis GV80 3.0D AWD?
- Infotainment: Guter Anschluss unter dieser Nummer
- Fahrverhalten: Topkomfort
- Fahrwerk auf LSD
- Großes SUV, großer Schluck?
- Warum gerade den?
- Weitere Informationen zum Fahrzeug
Gibt der attraktive Genesis GV80 das Thema SUV in perfekt? Test Genesis GV80 3.0 Diesel AWD.
Erster Eindruck im Test
Halt die Klappe und Du begreifst: Wie elegant-leise sich die Schmetterlingsklappe des Mittelkonsolenfachs im Genesis SUV GV80 öffnet, zeugt von großer Klasse. Erster Test bestanden. Stille steht für Perfektion, ein Teil steht fürs Ganze?
Was sagen die Mitfahrer im Test über den Genesis GV80?
Der GV80 ist mit 4,95 Meter Länge, 1,72 Meter Höhe und 1,98 Meter Breite das üppigste SUV des koreanischen Herstellers. Er steht mit fünf, sechs oder sieben Sitzplätzen im Angebot. Im Test fährt der Genesis GV80 als Fünfsitzer mit Dieselmotor vor. Und wie.
Cockpit: Erste Reihe erste Klasse
Schon vorne fängt es hochklassig an. Die elektrisch verstellbaren, belüftbaren „Ergo-Motion“-Vordersitze (enthalten im optionalen Sitzpaket Komfort; Kostenpunkt: 1.810 Euro) verfügen über sieben Luftkammern. Die passen sich in den Modi „Eco“, „Comfort“ und „Sport“ an die Fahrsituation an. Nach dem Moduswechsel spürt man es: In „Sport“ offerieren die Sitzseiten mehr Halt. In „Comfort“ fühlt sich der Seitenhalt weniger ausgeprägt an. Mit der Memoryschaltung lässt sich die Sitzposition des Fahrersitzes speichern und abrufen. Nur im Stand.
Zweite Reihe erste Klasse
Nobel ist, was man hört und nicht hört. Das Akustikglas der Frontscheibe und vorderen Seitenscheiben dämpft die Geräusche. Beschleunigungs-Radsensoren messen Vibrationen und unterstützen dadurch das System, Fremdgeräusche vorbeugend zu eliminieren. Die Fahrgeräuschunterdrückung eliminiert Störfrequenzen über die Lautsprecher durch Gegenfrequenzen.
Das Lexicon Soundsystem des Genesis GV80 (1.120 Euro), das die aktive Fahrgeräuschunterdrückung integriert, eliminiert schlechte Laune mit 18 Lautsprechern samt 8-Zoll-Subwoofern unter den Sitzplätzen.
Hinter den Sitzen tut sich nach dem Öffnen der elektrischen Heckklappe (Stehhöhe darunter: mehr als 1,90 Meter) ein sehr tiefer, breiter, im hinteren Teil nicht sonderlich hoher Gepäckraum auf. Auch der bietet mit 735 Liter üppig Volumen. Und noch einiges mehr.
Eine 12-V-Steckdose sitzt auf links, ein Ablagenetz auf rechts. Verzurrhaken finden sich am Ladeboden und fünf Ablagefächer im Kofferraumboden. Darüber spannt sich eine solide Laderaumabdeckung.
Was sagt der Autotester im Test über den Genesis GV80 3.0D AWD?
Der Diesel hat keine Zukunft? Erstmal keine Gegenwart. Akustisch. Es flüstert beim Anlassen nur aus dem Motorraum. Geht hier ein Selbstzünder zur Arbeit? Wenn sie den Dieselmotor in Zukunft abschaffen, wird man dem nachtrauern.
Erst etwas mehr Drehzahl enttarnt das Verbrennungsprinzip. Es turbodieselt. Hintergründig. Die Kraft des Reihensechszylinders baut sich sahnig und kraftvoll auf. Dank mehr Zylindern, Hubraum als Durchschnitt und Turboaufladung. Auch wenn der Drive Mode-Schalter auf „Eco“ steht, herrscht kein Leistungsmangel.
Der 3,0-Liter-Diesel hat die große Masse des Genesis GV80 mit 272 PS Leistung und 588 Nm Drehmoment bereits bei 1.500 Touren gut im Griff. Mit Reiseschnitten, von denen manche ICE-Passagiere nur träumen können. Im Finale geht es mit einer Geschwindigkeit von 230 km/h voran. In 6,9 Sekunden sind die 2,3 Tonnen feines Korea auf Tempo 100 gewuchtet.
Das Tempo läuft auf dem 12,3-Zoll-Instrumentendisplay digital auf. Aber klassisch im Rund mit Zeigern und Ziffern. Tacho links, Drehzahlmesser rechts. Brillant und scharf in der Darstellung. Die Klimakonsole auf tiefschwarzem Grund, die erst mit dem Motorstart zum Leben erwacht, erinnert an Range Rover (Test Range Rover Velar).
Für die Bedienung existieren auf dem zentralen 14,5-Zoll-Touchscreen Touchflächen so wie auf der Mittelkonsole fesche Rolltasten und eine Art tiefer gelegtes BMW iDrive vor dem gläsernen Automatikdrehregler.
Infotainment: Guter Anschluss unter dieser Nummer
„80“ – Guter Anschluss unter dieser Nummer: Vier USB-Anschlüsse stehen zur Verfügung. Zwei vorne und zwei hinten. Das Smartphone lässt sich flott ins Infotainment einbinden und kabellos aufladen, um immer kommunikativ zu bleiben. Der Sprachassistent versteht einen, gut mitdenkend. Auch, wenn man sich mal nicht mehr richtig an den Straßennamen erinnert. 20 Spracheingaben im Test. Null Missverständnisse.
Der adaptive ACC-Tempomat und der Autobahnassistent tragen zur hohen Reisequalität des Genesis GV80 Diesel bei. Weitere Assistenzsysteme hat das große Genesis SUV mit dem Spurfolgeassistenten, Frontkollisionsassistenten mit Fußgänger- und Radfahrererkennung sowie dem Abbiege- und Kreuzungsassistenten mit an Bord. All das hinterlässt wie der 4×4-Antrieb und die souveräne Straßenlage ein gutes Gefühl von Sicherheit und Komfort.
Fahrverhalten: Topkomfort
Das Fahrwerk bügelt den Belag sanft auf. Gepaart mit flüsternden Windgeräuschen und meditativer Ruhe. Nur Fugen oder Rillen nimmt man unter den Michelin Pilot Sport 4 im mächtigen 265/40 R 22-Format gelegentlich wahr. Der Wendekreis ist mit knapp 12 Metern nicht kurz. Das Einlenken wird von den zwei Versteifungen im Motorraum verbessert. Die Lenkung liefert einen gefälligen Mix aus präzisem Einlenken und Lenkkomfort.
Fahrwerk auf LSD
Der Allradantrieb sorgt für Fahrstabilität auf glattem Grund. Er sendet die Kraft zu 50:50 auf die Vorder- und Hinterachse oder bis 100 Prozent auf die Hinterräder. Das elektronisch gesteuerte Sperrdifferenzial – „e-LSD“ – verteilt die Kräfte gegen 490 Euro Aufpreis je nach verfügbarer Traktion zwischen linkem und rechtem Hinterrad.
Und der Verbrauch? Bereits im Werksverbrauch taxiert Genesis den GV80 3.0 Diesel, der mit seinem hohen Gewicht von 2.280 kg und einem Cw-wert von 0,27 gegen den Wind antritt, auf 8,8 bis 9,1 Liter Diesel. Das ist nicht wenig, aber zwei Liter weniger als im Benziner GV80 2.5 T AWD.
Großes SUV, großer Schluck?
Und die Realität? Die Verbrauchsanzeige zeigt im Test zwischen 7,5 und 11 Liter. Die Reichweite pendelt zwischen 658 und 829 km. Dabei fällt auf, dass die Tankanzeige nicht sonderlich sensibel reagiert (10 Liter nachgetankt, keine Reaktion). Der Verbrauch landet im Test im Zielkorridor. Bei hohem Langstreckenanteil und mäßigem Tempo fließen alle 100 km durchschnittlich 8,6 Liter Diesel aus dem 80 Liter großen Tank.
Großes SUV, akzeptabler Verbrauch. Und so verhält es sich auch beim Preis. Der macht das attraktive SUV aus Korea wie die fünf Jahre Garantie gegenüber der Konkurrenz aus Süddeutschland noch attraktiver (Test BMW X6, Test BMW X5). Der Genesis GV80 3.0 Diesel Fünfsitzer startet in der Variante Premium zum für den hohen Komfort und Luxus gut gerechtfertigten Preis von 70.480 Euro.
Warum gerade den?
Fullsize-SUV in Perfektion? Perfektion existiert nicht, sonst gebe es keine Verbesserung. Perfektion ist hier aber spür- und erfahrbar das Leitmotiv, ohne dass der Verbrauch, mit dem in diesem Format empfehlenswerten Diesel, aus den Fugen gerät. Der Genesis GV80 zählt in seiner Preisklasse nicht nur optisch zu den eindrucksvollsten SUVs auf dem Markt.
Weitere Informationen zum Fahrzeug
https://www.genesis.com/de