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Polestar

Freitag Special: Polestar 4 – die „Executive-Class“ der Elektromarke ist bestellbar, genauso wie das „erste bezahlbare Elektroauto“ von Citroën, der ë-C3.

Polestar: der „Vierer“ visiert die Executive-Klasse an

Im Mittelstand waren im letzten Jahrhundert die 200er-Klasse von Mercedes-Benz oder der 5er von BMW die beliebtesten Fahrzeuge. Sie waren für viele Aufsteiger noch bezahlbar, hatten viel Platz und zeigten je nach Motorisierung, wo der Fahrer gesellschaftlich zu verorten war. Ein 230E (das „E“ stand für Einspritzer) war bereits ein recht tolles Auto, wer einen 6 Zylinder fuhr, hatte es geschafft.

Dann setzte eine Preis- und Größenentwicklung ein, die die ehemalige Mittelklasse ad absurdum führte. Sie landete bereits in der Oberklasse, da wo früher die günstigen Ausführungen der S-Klasse und des 7ers lokalisiert waren. Die Preise kannten seit dem keine Grenze mehr nach oben. Für die elektrische E-Klasse, den EQE ist die 100.000er-Grenze mit optionalen Ausstattungen kaum ein Hindernis und wer das Top-Modell des 5er will, der überschreitet mit ein paar Extras diese Grenze mühelos.

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Der Polestar 4: Auftritt wie eine Limousine, tatsächlich spricht der Hersteller von einem „SUV-Coupé“. Auffällig: das Nichtvorhandensein der Heckscheibe.

Auftritt Polestar 4

Der „Vierer“ ist witzigerweise nicht über dem ebenfalls dieses Jahr kommenden Polestar 3 eSUV eingeordnet. Er läge, so der Hersteller, zwischen Polestar 2 und Polestar 3. Egal. Der „Dreier“ ist eine ausgewachsene Elektrolimousine (Polestar klassifiziert ihn als „SUV-Coupé), die dank des Elektro-Antriebs bessere Platzverhältnisse hat, als man vermuten würde. Wer Desingelemente des legendären „Precept“ erkennt, liegt richtig. Neu für ein in Europa erhältliches Elektroauto ist der Wegfall der Heckscheibe. Dafür verlässt man sich auf eine HD-Kamera, die das Bild auf den Rückspiegel, der ein Monitor ist, überträgt.

Platzverhältnisse

Das hat einen Grund: durch den Verzicht auf die Heckscheibe will man die Platzverhältnisse im Fond optimieren. Die Kopffreiheit sei einfach dadurch besser. Der große Radstand von fast 3 Metern tut sein Übriges. Mit einer Gesamtlänge von 4.840 mm ist der Polestar 4 damit etwas kleiner als der Wettbewerb der mit dem BMW i5 die 5-Meter-Grenze bereits überschritten hat.

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Das Interieur ist nordisch schlicht und äußerst aufgeräumt. Die Platzverhältnisse hinten sind üppig. Die Breite des Stromers ist mit über 2 Metern (ohne Spiegel!) allerdings rekordverdächtig.

Performance und Technologie

Der Polestar 4 „Long range Dual Motor“ ist derzeit das „schnellste“ Fahrzeug der Marke und basiert auf Geelys SEA-Architektur. Mit bis zu 544 PS (Dual Motor) will der Spurt von 0 auf 100 km/h in nur 3,8 Sekunden gelingen. Beim Antrieb handelt es sich um Permanent-Magnet-Motoren. Um eine angemessene Reichweite zu bekommen, stattete man das Auto mit einer 100-kWh-Batterie aus, die nach WLTP-Standard für bis zu 580 km gut sein soll. Um Reichweite und Effizienz zu maximieren ermöglicht eine Trennkupplung die Abkopplung des vorderen Elektromotors, wenn der nicht benötigt wird. Funfact: mit der Dual-Motor-Variante bietet man erstmals zwei Fahrmodi „Reichweiten-“ oder „Performance-Modus“ an. Bislang machte man diese Unterscheidung bei den Fahrzeugen nicht.

Aufgeladen wird mit bis zu 22 kW (AC) und 200 kW (DC). Dass der Ladedeckel motorisiert ist, ist zwar nett, viel wichtiger ist aber die V2L-Funktionalität (Vehicle-to-Load). Eine Wärmepumpe ist serienmäßig an Bord.

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Die direkten Wettbewerber des Polestar 4 sind bei den deutschen Premiummarken zu verorten. Das Preis-/Leistungsgefüge des „Vierers“ scheint exzellent gewählt zu sein. Klick aufs Bild öffnet PDF.

Infotainment und Technologie

Vom Hochformat-Touchscreen hat man sich verabschiedet und bietet nun ein Querformat an. Hinter dem Lenkrad befindet sich weiterhin ein Display auf Wunsch sogar ein HUD. Das Betriebssystem baut weiterhin auf Google auf und bietet auch Connectivity zur Apple-Welt mit CarPlay. Harman-Kardon bleibt der Haus- und Hoflieferant für das Audioystem mit 12 Lautsprechern und bis zu 1.400 Watt. Sogar zwei weitere Lautsprecher in den Kopfstützen sind optional erhältlich.

Ausstattungen und Preise

Im Gegensatz zu den deutschen Mitbewerbern kommen die Polestar-Fahrzeuge in der Regel gut ausgestattet. Trotzdem gibt es Raum für weitere Pakete, die die Fahrzeuge verteuern können und den „Fahrspaß erhöhen sollen“. Das Pilot-Paket für 1.500 € beispielsweise lässt den „Vierer“ selbständig die Spur wechseln, und unterstützt beim Spurhalten.

Das „Plus-Paket“ für 5.500 Euro hingegen liefert Premium Sound mit Harman Kardon, ein HUD, beleuchtete Dekoreinsätze, Pixel-LED-Scheinwerfer, elektrisch betätigte Klappe mit Fußsensor, sowie automatisch abblendende  Außenspiegel und mehr Elektrik in den Sitzen auch hinten, sowie einen Bildschirm im Fondbereich. Lenkrad- und Rücksitzheizung ebenfalls, und die Möglichkeit mit 22 kW AC zu laden.

Das „Performance -Paket“ für 4.500 Euro tuned das Fahrwerk, liefert 22″-Räder, Brembo-Bremsen und Akzente in „Schwedengold“, sprich Applikationen. Das Modell mit der Top-Motorisierung bleibt mit allen Paketen dann immer noch deutlich unter der 90.000-Euro-Grenze.

e-engine meint: Viele „Extras“ liefern andere serienmäßig. Andererseits hat die Marke den Anspruch, in der Ober- und Luxusklasse heimisch zu werden. Die Aufpreisliste bleibt im Gegensatz zu den deutschen Premiummarken im Rahmen. Das Design ist markentypisch. Die Verarbeitung dürfte, sieht man sich den Polestar 2 an, ohne Zweifel hochwertig sein, die Materialien ebenfalls.

Nachhaltigkeit

Der Polestar 4 soll gemäß der zukünftigen Ziele des Unternehmens den niedrigsten CO2-Fußabdruck aller Polestar-Fahrzeuge aufweisen. Im Werk von Geely im chinesischen Hangzhou verwendet man Grünen Strom in Form von Wasserkraft und Solar, beim Aluminium bevorzugt man die kohlenstoffarme Variante. Alles in allem weist die Dual Motor-Variante einen Fußabdruck von 21,4 Tonnen CO2e und die Single Motor Variante 19,9 Tonnen CO2e auf.

Apropos Leder. Der Wagen wird unter anderem mit Lederausstattung angeboten. Das führte schon bei BMW zu einem  Raunen in der Ökocommunity. Polestar verwendet die rohen Häute, die als Nebenprodukte aus der Lebensmittelindustrie stammen, von „schottischen Bauernhöfen“. Halten wir übrigens für eine bessere Lösung als das „vegane Leder“, das eigentlich schöde aus Plastik besteht.

Maximilian Missoni, der Polestar Chefdesigner, stellt den Polestar 4 vor

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Citroën ë-C3 ab sofort ab 23.300 Euro bestellbar. Die teuerste Variante (MAX!)  kostet ab 27.800 Euro.

Stellantis: Der ë-C3 ist nun ab 23.300 Euro bestellbar

Während der Polestar 4 in der Oberklasse zu verorten ist und für viele unerreichbar bleiben wird, tritt die Marke Citroën mit einem Fahrzeug an, das für die Massen gemacht ist – sprich als Stromer bezahlbar ist. Und tatsächlich: der ë-C3 ist nun ab 23.300 Euro in der „YOU“-Ausstattung bestellbar. Wäre der staatliche Umwelbonus noch vorhanden, wäre das Auto deutlich unter 20.000 Euro zu haben. Was bekommt man für diesen Einstiegspreis?

Reichweite und Technische Daten

Der Kleine kommt mit einer nutzbaren Batterie von 44 kWh. Das dürfte laut EV-Database für eine realistische Reichweite von 250 Kilometern sorgen. Den Verbrauch verorten die Spezialisten des Portals bei 17,6 kWh pro 100 Kilometer. Zum Vergleich, der Dacia Spring Electric Extreme startet mit einer vergleichsweise kleinen 25-kWh-Batterie bei 22.500 Euro – unverhandelt. Die Leistung des kleinen Citroën liegt bei 113 PS, lädt bei AC mit 7,4 kW und bei DC mit immerhin 100 kW. Da kann der Dacia übrigens nicht mithalten.

Ausstattung

Der ë-C3 YOU fährt dabei bereits mit umfangreicher Serienausstattung vor, darin enthalten sind u.a.: 16-Zoll-Stahlfelgen mit Radzierkappen Pyrite in Mattschwarz , elektrische Außenspiegel, automatische Fahrlichteinschaltung, Citroën Advanced Comfort Federung, elektrische Fensterheber, Einparkhilfe hinten, LED-Scheinwerfer, Geschwindigkeitsregler und -begrenzer, Klimaanlage, MyCitroën Play Smartphone-Station, Bluetooth®-Freisprecheinrichtung, aktiver Notbremsassistent & Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung, Aufmerksamkeitsassistent und Standheizung mit Vorklimatisierung via MyCitroën App.

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Alles drin und alles dran: sogar mit Smartphone-Konnektivität und App. In der „MAX“-Variante funktioniert CarPlay sogar drahtlos …

Topmodell

Das Topmodell in der MAX-Ausstattung bietet 17-Zoll-Leichtmetallfelgen mit Diamantschliff, Citroën Advanced Comfort Sitze, Dach in Perla-Nera-Schwarz oder Opal-Weiß, Einparkhilfe hinten mit Rückfahrkamera, Farbclips in Weiß, Gelb oder Rot, dunkel getönte Heck- und Seitenscheiben, induktives Laden für Smartphones, Klimaautomatik, MyCitroën Drive mit 10,25“-Touchscreen und kabelloses Android Auto™ und Apple CarPlay™. Die Topversion kostet dann 27.800 Euro.

Und die Extras?

Man kann optional einen 11-kW-Onboard-Lader ordern, sowie ein Winterpaket mit Sitzheizung für Vordersitze, beheizbarem Lenkrad & beheizbarer Frontscheibe. Da dürfte dann die 30.000er-Marke bedrohlich nahe kommen.

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Der Citroën ë-C3 will in der günstigen Klasse um 20.000 Euro ein Zeichen setzen. Gegen den Dacia Spring gelingt ihm das schon mal. Klick aufs Bild öffnet PDF.

e-engine meint: Mit den „Habeckonomics“ und dem Umweltbonus-Desaster im Dezember 2023 dürfte Citroën nicht gerechnet haben. Der Wegfall des Umweltbonus lässt den „günstigsten Stromer“ bislang nicht ganz so revolutionär dastehen, denn bei Dacia gibt es derzeit Sonderboni, die den Wagen auf rund 13.000 Euro drücken. Aber gegenüber dem restlichen Wettbewerb kann der Franzose zweifelsohne punkten. Als City-Stromer mit Mittelstrecken-Ambitionen liegt die Neuerscheinung zweifellos goldrichtig.

Fotos: Polestar (inclusive Youtube-Stills), Citroën

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