Seit Freitagmorgen streiken Beschäftigte im Zuliefererpark bei Ford in Saarlouis – Ende offen. Streitpunkt ist der Tarifvertrag. Der Autobauer muss wegen der fehlenden Teile von den Zulieferern seine Produktion stoppen.
Der am Freitag begonnene Streik von Beschäftigten mehrerer Unternehmen im Zuliefererpark bei Ford in Saarlouis wirkt sich bereits auf die Produktion im Ford-Werk aus: „Die Fertigung steht seit heute Morgen“, sagte die Sprecherin des US-Autobauers in Köln. Das hänge mit dem Ausstand zusammen: „Das System ist so, dass wir aus dem Zuliefererpark Teile geliefert bekommen. Und wenn die nicht geliefert werden, können wir nicht produzieren“, sagte sie.
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Die Unternehmensvertreter der fünf Betriebe Magna, Benteler, Tenneco, Rhenus LMS und Lear Corp. hätten der IG Metall keine Alternative gelassen, als in den Ausstand zu treten. Bei Verhandlungen zu einem Sozialtarifvertrag seit Juli 2023 seien „keine einigungsfähigen Angebote, sondern lediglich ein billiges Abspeisen angeboten“ worden, sagte der zweite Bevollmächtigte und Verhandlungsführer der IG Metall Völklingen, Ralf Cavelius. Ein Ultimatum zum 29. Februar sowie ein weiteres zweitägiges Moratorium seien abgelaufen.
Personalabbau möglichst sozialverträglich
Den Vorwurf des „billigen Abspeisens“ wies Benteler zurück. Um einen etwaigen Personalabbau möglichst sozialverträglich zu gestalten, habe es seit Sommer 2023 Verhandlungen mit der IG Metall gegeben. Man habe ein Angebot unterbreitet, bei dem die Eckdaten Sozialplänen entsprochen hätten, denen die IG Metall in vergleichbaren Fällen zugestimmt habe, teilte die Benteler Gruppe mit. In dieser Woche habe man das Angebot noch mal deutlich verbessert. Die IG Metall hat dem Unternehmen zufolge keinerlei Entgegenkommen signalisiert.
Nachdem es bei Ford nun einen klaren Plan gebe, forderten die Beschäftigten im Zulieferpark Klarheit und Sicherheit von ihren Arbeitgebern, teilte die Gewerkschaft mit. Gleichzeitig, so Uwe Zabel von der IG Metall Bezirksleitung Mitte, „signalisiert die IG Metall aber auch jederzeit zu weiteren Verhandlungen bereitzustehen“. Einzige Bedingung: die Vorlage eines Angebotes, das den bislang benannten Eckwerten deutlich näherkommt.