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Ford E-Transit/Tourneo Custom: Bestellstart für den Strom-Van

Er soll kleinen und mittleren Unternehmen den Einstieg in die E-Mobilität erleichtern: Der E-Van setzt auf ein Package mit 330 km Reichweite, 125-kW-Lader und Rundum-Service. Zudem gibt’s zweijährige Service-Intervalle ohne Begrenzung und bis zu 40 Prozent niedrigere Betriebskosten.

ford e-transit/tourneo custom: bestellstart für den strom-van

(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

Der Nutzfahrzeughersteller Ford Pro hat die Bestellbücher für den neu entwickelten E-Transit Custom sowie die 8/9-Sitzer-Kombivariate Tourneo Custom geöffnet. Die rein elektrische Variante von Europas meistverkaufter Transporter-Baureihe wurde vor kurzem zum “International Van of the Year” gekürt. Ford bietet beide Custom-Versionen zudem mit unterschiedlich starken EcoBlue-Dieselmotorisierungen sowie als Benziner mit Plug-in-Hybridtechnologie an. Der neue E-Van soll spezielle kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) den Einstieg in die Elektromobilität erleichtern. Sie machen laut Hersteller 99 Prozent aller Gewerbeanmeldungen in Europa aus.

“Die hart arbeitenden Gewerbetreibenden und kleineren Unternehmen sind die wahren Helden der europäischen Wirtschaft – sie verdienen beim Wechsel zur Elektromobilität unsere besondere Unterstützung”, wirbt Hans Schep, General Manager Ford Pro Europa.

Antriebsseitig setzt der Hersteller ähnlich wie beim E-Transit auf eine mittelgroße Lithium-Ionen-Batterie mit 64 Kilowattstunden (kWh), was eine praxisnahe Reichweite von bis zu 327 Kilometer ermöglichen soll. Das sei fast die vierfache Distanz, die ein Transporter der 1,0-Tonnen-Nutzlastklasse laut Daten von Ford Pro im Durchschnitt pro Tag zurücklegt. Für Vortrieb sorgt ein an der Hinterachse verbauter Synchronelektromotor, der 100 kW (136 PS) oder 160 kW (218 PS) leistet und ein Drehmoment von 415 Newtonmetern bereitstellt. Der E-Van setzt auch mit einer Anhängelast von 2.300 Kilogramm Maßstäbe in der Klasse.

Ladetechnik: In 40 Minuten bei Kräften

Auch die Ladetechnik ist zeitgemäß: An einer Gleichstrom-Schnell-Ladesäule soll der neue E-Transit Custom seine Batterie bei bis zu 125 kW von zehn auf 80 Prozent in rund 39 Minuten aufladen. Zum Heizen und Kühlen der Kabine setzt der E-Transporter ab Werk auf eine Wärmepumpe, die mit höherer Energie-Effizienz arbeiten soll, was sich wiederum positiv auf die Reichweite auswirkt. Diese soll auch die Bremsenergie-Rückgewinnung erweitern, die auch sogenanntes “One-Pedal-Driving” ermöglicht, also das Beschleunigen und Verzögern des Autos allein über das Fahrpedal. Das “ProPower”-Onboard-System stellt in der Fahrerkabine und im Laderaum Stromanschlüsse für elektrische Werkzeuge, zusätzliche Beleuchtung und andere Geräte mit Stecker und einer Leistungsaufnahme von bis zu 2.300 Watt bereit.

Plug-in-Hybrid als Mittelweg

Neben Elektro- und Dieselversionen (mit Front- oder intelligentem Allradantrieb sowie 6-Gang-Schaltung oder 8-Gang-Automatik) gibt es auch dem Mitttelweg eines Plug-in-Hybrid-Modells. Das kombiniert einen 2,5 Liter großen Benziner mit effizientem Atkinson-Zyklus mit einem E-Antrieb, was sich auf eine Systemleistung von 171 kW (232 PS) summiert. Die Batterie besitzt eine nutzbare Speicherkapazität von 11,8 kWh und ist im reinen Elektromodus für eine Reichweite von bis zu 54 Kilometer gut. Die Kraftübertragung übernimmt ein stufenloses CVT-Automatikgetriebe.

Ökosystem aus Ladenetz, Service und Software

Der Elektrotransporter ist komplett in das eigene Ford Pro Ökosystem eingebunden, das Lade-, Service- und Software-Angeboten die Betriebs- und Einsatzkosten des lokal emissionsfreien Transporters spürbar senken soll. Ford verspricht bis zu 40 Prozent niedrigere Kosten. Die Bandbreite an Ausstattungen reicht vom Mobile-Office-Paket mit Lenkradverstellung, die das Lenkrad in einen praktischen Pausen- und Arbeitstisch verwandelt, bis zu Over-the-Air-Updates, die Werkstattbesuche großteils erübrigen sollen. Diese stehen ohnehin nur alle zwei Jahre ohne Kilometerbegrenzung an. Ebenfalls an Bord: der Spracherkennungs-Assistent “Alexa Built-in, die mit Künstlicher Intelligenz (KI) arbeitet.

Bessere Nutzbarkeit, niedrigerer Ladeboden

Die neue Generation basiert auf einer neu konstruierten, flacher bauenden Fahrzeugarchitektur und wartet mit niedrigerem Frachtraumboden mit größerer Ladekapazität sowie leichterem Zugang auf. Zudem wurde der Fahrkomfort und die Nutzerfreundlichkeit verbessert. Mit Kastenwagen-Karosserie bietet sie je nach Radstand ein Frachtvolumen zwischen 5,8 und 9,0 m³ bei einer Nutzlast von bis 1.330 Kilogramm. Dank der Durchlademöglichkeit unter den Passagiersitzen kommt eine Laderaumlänge von bis zu 3.450 Millimeter hinzu. Alle Modelvarianten stehen in den Außenlängen L1 (5,05 m) und L2 (5,45 m) zur Wahl.

Zweite Produktionswelle der Reihe

Mit den rein elektrischen Modellversionen läutet der Hersteller die zweite Produktionswelle dieser Baureihe ein. Erste Auslieferungen inklusive der neuen Plug-in-Hybridbenziner sind in Europa für Sommer 2024 geplant. Der neue Transit Custom tritt darüber hinaus als Kastenwagen oder Doppelkabinen-Ausführung sowie als Kombi an. Der neue Tourneo Custom bietet als Bus bis zu neun Personen Platz. Der E-Custom Transit wird dann voraussichtlich ab dem vierten Quartal 2024 an Kunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgeliefert.

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