Bild: Ford
In Deutschland betrug der Anteil batterieelektrischer Autos an den Neuzulassungen 2023 18,4 Prozent und im Februar dieses Jahres 12,6 Prozent. Einige sprechen davon, dass die E-Mobilität jetzt doch nicht kommt. „Ich glaube, wir reden uns in Deutschland die Elektromobilität derzeit ein wenig kaputt. Dagegen sehen wir ansonsten überall in der Welt Wachstum“, sagte Sander. „Wir sind fest davon überzeugt, dass das Elektroauto die Zukunft ist.“
Hierzulande brauche es dringen Unterstützung der Politik, um dem Thema Lademöglichkeiten die nötige Breite zu geben. Es geht dabei laut Sander weniger um die Schnellladestationen entlang der Autobahn, da gebe es „eine ganz gute Entwicklung“. Aber in den Innenstädten, in den Gegenden mit Mehrfamilienhäusern brauchten viele Menschen eine Gelegenheit zum Laden – entweder zu Hause oder dort, wo sie oft mit ihrem Auto hinfahren, also am Supermarkt, auf der Arbeit, am Fitnessstudio oder vor dem Kino. Wenn das gewährleistet sei, sei das Elektroauto „eine einzige Freude“. Dazu seien verbesserte Rahmenbedingungen nötig.
Verbrennerverbot „schlichtweg unnötig“
Ein Verbrennerverbot ist nach Meinung von Sander „schlichtweg unnötig“. Es müssten Voraussetzungen geschaffen werden, dass die Nachfrage nach Elektroautos so schnell steigt, damit man sich gar keine Gedanken mehr über die Verbrenner machen muss, weil sie auf mittlere Sicht überflüssig werden. „Pferde wurden ja auch nie verboten, trotzdem bewegen wir uns längst auf andere Weise fort.“
Nach dem Explorer bringt Ford in diesem Jahr ein weiteres Elektroauto auf den Markt – „so groß wie der Explorer, aber sportlicher“, erklärte der Deutschlandchef. Während diese beiden Modellen im Rahmen einer umfassenderen Kooperation auf VWs E-Baukasten MEB fahren, bringt Ford Anfang nächsten Jahres mit eigener Technik eine batterieelektrische Version des kleinen Crossovers Puma. Letzterer solle „deutliche weniger“ als der zunächst in einer gehobenen Version für 49.500 Euro verkaufte Explorer kosten.
Sander glaubt, dass Deutschland noch ein Leitmarkt oder Vorbild für die Elektromobilität werden kann. Es gebe kompetente Unternehmen hier, darunter Ford. Es sehe keinen Grund, warum Deutschland nicht international in einer Führungsposition sein sollte. „Wir müssen uns dem schärferen globalen Wettbewerb stellen, uns mit der nötigen Zuversicht weiterentwickeln, aber aufhören mit dem Jammern und Zweifeln am Elektroauto.“