Ford-Deutschland-Chef wechselt überraschend zu VW
Sander wechselt nach Wolfsburg, wo er bei der Kernmarke Volkswagen Vertriebsvorstand wird. Man gewinne einen erfahrenen Vertriebsexperten und eine ausgewiesene Führungspersönlichkeit, hieß es von VW. Ford bedankte sich bei Sander kurz und knapp „für seinen Beitrag zur Entwicklung von Ford in Europa“. Zu einem möglichen Nachfolger oder einer möglichen Nachfolgerin machte der US-Konzern keine Angaben.
Ford lässt Verbrenner-Geschäft auslaufen
Ford ist im Umbruch, sein altes Geschäft mit Verbrennermotoren-Fahrzeugen lässt der Konzern schrittweise auslaufen. Bei seinen Elektroanstrengungen ist das Unternehmen spät dran, erst am Dienstag hatte in Köln die Serienproduktion des ersten Stromer-Autos begonnen, das Ford im großen Stil in Europa produziert. An einem Pressegespräch zum Produktionsstart hatte Sander „aus persönlichen Gründen“ nicht teilgenommen.
Verunsicherung in der Ford-Belegschaft
In der Belegschaft kam die Nachricht schlecht an. „Nach diesem plötzlichen Wechsel ist die Verunsicherung in der Belegschaft groß“, sagte Betriebsrat Benjamin Gruschka der Deutschen Presse-Agentur. „Der Zeitpunkt ist für Ford und die Belegschaft total falsch.“ Gerade erst habe man mit der Serienproduktion des neuen Elektroautos begonnen, daher wäre Kontinuität in der Chefetage wichtig gewesen. „Er verantwortet das Elektrogeschäft.“
In Wolfsburg nimmt Sander den Platz von Imelda Labbé ein, die kommende Woche 57 Jahre alt wird. Sie verlässt VW den Angaben zufolge auf eigenen Wunsch im Rahmen einer Altersregelung. Labbé selbst nannte auf der Online-Plattform LinkedIn persönliche Gründe. Sie war erst vor zwei Jahren Vertriebschefin der Kernmarke geworden. (APA/dpa)