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Ferrari über Entwicklungsziele: Das soll der SF-24 besser machen

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Ferrari über Entwicklungsziele: Das soll der SF-24 besser machen

Am Dienstag hat die Scuderia Ferrari mit dem SF-24 ihr neues Auto für die bevorstehende Formel-1-Saison 2024 vorgestellt. “95 Prozent” der Komponenten sind neu, wie Teamchef Frederic Vasseur angekündigt hat, doch reicht das, um Red Bull und Max Verstappen über eine komplette Saison schlagen zu können?

“Ob es ausreicht oder nicht, das wird nur die Zeit zeigen”, so die Einschätzung von Ferrari-Pilot Carlos Sainz. “Ich denke, wenn wir in diesem Jahr wirklich um den Weltmeistertitel kämpfen wollen, müssen wir uns in jedem einzelnen Bereich des Autos verbessern. Und genau das haben wir den ganzen Winter und die vergangene Saison über versucht.”

Sein Teamkollege Charles Leclerc will sich ebenfalls nicht aus dem Fenster lehnen: “Es ist immer unmöglich vorherzusagen, ob wir näher an unseren Hauptkonkurrenten dran sein werden oder nicht”, sagt er. “Die Formel 1 ist natürlich ein relativer Sport, aber gleichzeitig konzentrieren wir uns auf uns selbst.”

“Von einem Jahr zum anderen versuchen wir immer zu schauen, was wir als Team besser machen können, ohne uns zu sehr auf die anderen zu konzentrieren. Wir wissen nicht, wo die anderen in Bezug auf die Entwicklung stehen, also müssen wir die ersten Runden abwarten, bevor wir beurteilen können, wo genau wir stehen.”

Aerodynamikchef: Das waren unsere Entwicklungsziele

Das Hauptziel der Änderungen am neuen Ferrari-Boliden ist, das neue Auto fahrbarer zu machen als sein Vorgänger, der SF-23, wie Aerodynamik- und Chassischef Enrico Cardile am Rande der Präsentation des neuen Autos erklärt: “Bei der Entwicklung des SF-24 haben wir uns keinerlei Beschränkungen auferlegt”, sagt er.

“Es war wichtig, die gesamte verfügbare Leistung abzurufen, und aus diesem Grund wurden alle Bereiche des Autos komplett überarbeitet. Die Hauptziele, die wir uns bei der Entwicklung gesetzt haben, waren die Verbesserung der Fahrbarkeit unseres Autos, damit unsere Fahrer das gesamte Potenzial ausschöpfen können.”

“Ein weiteres Ziel war es, eine robuste Plattform für die Umsetzung auf der Rennstrecke zu haben, um sicherzustellen, dass die im Windkanal entwickelte Leistung auch auf der Rennstrecke zur Verfügung steht”, erklärt der Italiener.

Die Schwächen aus dem Vorjahr waren zahlreich: Schnelle Kurven, Windanfälligkeit oder der hohe Reifenverschleiß sind nur einige der Problemstellen des SF-23 gewesen, die mit dem neuen Auto ausgemerzt werden sollen. Die aufstrebende Form zu Jahresende macht jedoch Mut, dass Ferrari den positiven Trend in 2024 mitnehmen konnte und bei der Entwicklung auf dem richtigen Weg ist.

“Das Ziel, dass wir uns für die Entwicklung des SF-24 gesetzt haben, war dasselbe, dass wir mit der Entwicklung des SF-23 während der Saison hatten”, sagt Cardile. “In Bezug auf ein allgemeines Ziel steht der SF-24 also in Kontinuität zu dem, was wir mit dem SF-23 während der Saison zu erreichen versuchten. Es ist aber eine große Abweichung im Vergleich zu dem, was wir in den Jahren davor gemacht haben.”

Leclerc nach Simulatorsession: Auto “definitiv Schritt nach vorne”

Leclerc, der seinen Vertrag bei der Scuderia vor der Saison langfristig verlängert hat, hofft, dass sich die harte Arbeit des Teams über den Winter auszahlen wird: “Wir haben sehr gut gearbeitet und es war sehr klar, in welche Richtung wir arbeiten mussten, um in diesem Jahr bessere Ergebnisse zu erzielen”, sagt er.

“Und ich bin mir sicher, dass das Team einen großartigen Job gemacht hat. Ich bin zuversichtlich, dass die Schwierigkeiten, die wir 2023 hatten, 2024 nicht mehr auftreten werden, und das sollte ein gutes Zeichen sein. Der Hauptbereich, an dem wir arbeiten mussten, war die Sensibilität für wechselnde Bedingungen. Letztes Jahr hatten wir nur dann ein sehr starkes Auto, wenn wir die perfekten Bedingungen hatten.”

“Jeder dieser Faktoren, sei es die Temperatur, die Windempfindlichkeit, die Windgeschwindigkeit oder die Windrichtung, hatte einen großen Einfluss auf unser Auto”, fügt der Monegasse hinzu. “Und das wollten wir für dieses Auto ändern, damit es besser und einfacher zu fahren ist, denn es war sehr schwierig, wenn es windig war.”

Laut Leclerc seien die ersten Eindrücke aus dem Simulator positiv, da “das Auto definitiv ein Schritt nach vorne im Vergleich zum letzten Jahr ist”. Erst 2021 hat Ferrari den Bau eines neuen Hightech-Simulators abgeschlossen, der seit Anfang 2022 zu 100 Prozent in Betrieb ist. Somit ist das 2024er-Auto wohl das erste, was vollständig mit dem neuen Simulator entworfen wurde, wobei er auch auf das 2023er-Auto einen starken Einfluss gehabt haben sollte.

Sainz: “Wir lassen nichts unangetastet”

Leclercs Ferrari-Teamkollege Carlos Sainz, der nach der Bekanntgabe der Verpflichtung von Lewis Hamilton für 2025 in seine letzte Saison in Rot gehen wird, wünscht sich ebenfalls ein größeres Arbeitsfenster für sein neues Fahrzeug.

“Das Ziel ist es, dass sich das Auto anders anfühlt, den Fahrern mehr Vertrauen gibt und wir mehr Rundenzeit aus ihm herausholen können”, so der Spanier. “Letztes Jahr war es in dieser Hinsicht nicht einfach, aber dieses Jahr bin ich mir ziemlich sicher, dass wir Schritte in die richtige Richtung gemacht haben.”

“Wir lassen nichts unangetastet, und wir versuchen immer noch, uns in jedem Bereich weiter zu verbessern. Ich will einfach, dass das Auto ein bisschen besser zu fahren ist durch ein breiteres Leistungsfenster bei der Fahrbarkeit. Letztes Jahr hatten wir unter bestimmten Bedingungen, auf bestimmten Strecken, wirklich zu kämpfen.”

Eine erste Testprobe, ob man mit dem SF-24 die erwarteten Verbesserungen erzielt hat, haben die Ferrari-Piloten am Dienstag beim Debüt des Autos in Fiorano bekommen. Neben dem Shakedown wird allen voran jedoch der Test vom 21. bis zum. 23. Februar in Bahrain der erste wirkliche Härtetest sein, da die Strecke in Sachir mit dem extrem rauen Asphalt die Reifen schnell verschleißt. Zudem sind heftigere Windstöße auf der offenen Strecke auch keine Seltenheit.

Mit Bildmaterial von Ferrari.

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