- Ferrari-Fans träumen vom “Leonardo da Vinci der Aerodynamik”
- Red-Bull-Imperium ohne Newey in Gefahr
- Verstappen-Vater um Zukunft besorgt
Im Rennen um die Zukunft setzt Ferrari auf die größten Namen der Formel 1. Nach Lewis Hamilton soll wohl auch Star-Designer Adrian Newey kommen. Das gefällt Max Verstappens Vater gar nicht.
Ein angeblicher Zwischenstopp von Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur auf dem Weg zum Miami-Rennen lässt die PS-Tifosi endgültig von einer goldenen Formel-1-Zukunft träumen. Der gewiefte Rennleiter der Scuderia soll sich zu Vertragsgesprächen mit Technik-Genie Adrian Newey getroffen haben, der mit seiner vorzeitigen Kündigung beim Weltmeister-Team Red Bull für ein Beben vor dem sechsten Saisonlauf am Sonntag (22 Uhr, LIVE! bei kicker) gesorgt hat. Schon mit der Verpflichtung von Rekord-Champion Lewis Hamilton zur nächsten Saison hat Vasseur die Königsklasse überrascht, ein Deal mit Newey wäre die Meisterleistung des Franzosen.
Würde ein solcher Wechsel des wohl besten Rennwagen-Designers in der Geschichte der Formel 1 doch gleich mehrere Ziele erfüllen. Branchenführer Red Bull könnte einen der Garanten seiner Titelserien mit Sebastian Vettel und aktuell Max Verstappen an den schärfsten Verfolger verlieren. Ferrari würde nicht nur einen PR-Coup verbuchen, sondern auch seine Anziehungskraft für weiteres Top-Personal erhöhen. Und sich womöglich auch die Pole Position für die große Regelreform 2026 verschaffen.
Ferrari-Fans träumen vom “Leonardo da Vinci der Aerodynamik”
Entscheidend dabei ist, dass der 65-Jährige Red Bull Anfang 2025 schon deutlich vor seinem eigentlich vereinbarten Vertragsablauf verlassen darf und dann wohl auch keine Sperrzeit mehr einhalten muss. Newey könnte also noch rechtzeitig Einfluss nehmen auf die Entwicklung des komplett neuen Autos für 2026, das Jahr des großen Reglement-Umbruchs mit klimafreundlicheren Motoren und neuen Fahrzeug-Konzepten.
Längst sehnt die Ferrari-nahe “Gazzetta dello Sport” den “Leonardo da Vinci der Aerodynamik” herbei und träumt von Triumphserien wie einst mit Michael Schumacher. Die parallelen Avancen des Aston-Martin-Teams um den milliardenschweren Besitzer Lawrence Stroll habe Newey bereits abgewiesen, heißt es in der Branche.
Red-Bull-Imperium ohne Newey in Gefahr
Weil aber das Verhältnis zwischen Horner und Newey zuletzt wohl stark abgekühlt war, droht das Red-Bull-Imperium ins Wanken zu geraten. “Ich glaube, dass das für Red Bull der Beginn einer neuen Zeitrechnung sein wird und dass er nicht der Letzte ist, der geht”, sagte Sky-Experte Ralf Schumacher der Deutschen Presse-Agentur.
Der frühere Rennfahrer erwartet nun bei Red Bull einen Aderlass weiterer Top-Ingenieure. “Wenn das so käme, glaube ich, dass das Team spätestens mit den neuen Regeln zur Saison 2026 in die Mittelmäßigkeit abrutschen könnte”, sagte der 48-Jährige.
Verstappen-Vater um Zukunft besorgt
Diese Unkenrufe nimmt auch Max Verstappens Vater Jos ernst. “Das Team droht auseinanderzufallen. Davor hatte ich schon Anfang des Jahres Angst”, ließ der frühere Formel-1-Pilot den “Telegraaf” wissen.
Nur für wenige Wochen hatte sich die Lage bei Red Bull nach dem heftigen Sturm um Teamchef Horner beruhigt. Eine Mitarbeiterin hatte ihm unangemessenes Verhalten vorgeworfen, Horner bestritt das und wurde bei einer internen Untersuchung entlastet. Doch der Teamfrieden scheint brüchig, es haben sich Fraktionen gebildet. Dass eine Schlüsselfigur wie Newey geht, ist auch laut Jos Verstappen “für die Zukunft nicht gut”.
Noch gehört Red Bull die sportliche Gegenwart. Dreifach-Weltmeister Max Verstappen dürfte auch das dritte Gastspiel in Miami gewinnen und seine Eilfahrt zum nächsten Titel fortsetzen. Doch ein neues Ferrari-Superteam könnte spätestens 2026 die Verstappen-Ära beenden.