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Elektroauto Citroën ë-Berlingo: Facelift bringt LFP-Batterie​

Citroën überarbeitet den praktischen Hochdachkombi Berlingo. Das Elektroauto bekommt eine Mischung aus alter und neuer Technik.

elektroauto citroën ë-berlingo: facelift bringt lfp-batterie​

(Bild: Citroën)

Stellantis kann im Bereich der Elektromobilität auf vergleichsweise ordentliche Verkaufszahlen verweisen. Der Opel Corsa-e war temporär das meistverkaufte Auto hierzulande. Doch darauf kann der Konzern nicht bauen. Die Kosten für die Batterie müssen sinken, um sich weiteren Spielraum bei den Preisen zu verschaffen. Der ë-C3 weist die Richtung, die Citroën auch beim ë-Berlingo einschlägt.

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LFP statt NMC

Es bleibt im Hochdach-Kombi Berlingo bei einem Energiegehalt von 50 kWh netto, also etwas mehr als im ë-C3. Geändert wird jedoch die Zellchemie. Statt einer Materialmischung aus Nickel, Mangan und Kobalt (NMC) setzt Citroën auf Lithium-Eisenphosphat (LFP). Auf diesem Weg sollen die Kosten deutlich sinken. Für die Kunden soll das keinen Nachteil mit sich bringen. Der Hersteller wirbt mit einer Ladezeit von Null(!) auf 80 Prozent in nur 30 Minuten. Die maximale Ladeleistung liegt weiterhin bei 100 kW. Der Konzern fährt bei den Batterien also mehrgleisig. Autos wie der Peugeot e-308 und der Astra Electric (Test) bekommen eine 54 kWh-NMC-Batterie, die Einstiegsversionen von Opel Corsa und Peugeot 208 die bislang alternativlose 50-kWH-Batterie.

elektroauto citroën ë-berlingo: facelift bringt lfp-batterie​ Die Überarbeitung des Citroën ë-Berlingo bringt keinen Fortschritt beim Laden. An Gleichstrom sind in der Spitze 100 kW möglich.

Stellantis hat im vergangenen Jahr die Effizienzvorteile des neuen 115-kW-Motors gepriesen. Der Corsa Electric soll trotz einer nur minimal vergrößerter Batterie rund 50 km mehr schaffen. Im Berlingo gibt es diesen Motor weiterhin nicht. Es bleibt bei 100 kW und 260 Nm. Einen Verbrauch nennt Citroën noch nicht. Nur zur Reichweite gibt es schon eine Aussage. Bis zu 320 km sollen unter den Bedingungen des WLTP möglich sein, also rund 40 km mehr als bisher. Warum sich aus Batterie und Reichweite nicht einfach der Verbrauch herleiten kann, haben wir in diesem Artikel näher beleuchtet.

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Kein Fortschritt beim Laden

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Enttäuscht dürften einige Kunden sein, dass es beim Laden keinen Fortschritt gibt. Mit Gleichstrom sind 100 kW in der Spitze möglich. An Wechselstrom wird serienmäßig maximal mit 7,4 kW an einer Phase geladen – das ist in der Regel nur an öffentlichen Ladestationen möglich. Gegen Aufpreis offeriert Citroën ein dreiphasiges Ladegerät mit 11 kW. Auf die Möglichkeit, mit 22 kW an den AC-Säulen laden zu können, müssen Stellantis-Kunden weiterhin warten. Eine Wärmepumpe, die den Energiebedarf beim Aufwärmen des Innenraums merklich senkt, kostet ebenfalls Aufpreis.

Zwei neue Infotainmentsysteme

Citroën verspricht mit der Überarbeitung mehr Komfort durch bequemere Sitze. Auf dem umgestalteten Armaturenbrett thront ein Display, über das der Zugang zum aktualisierten Infotainmentsystem erfolgt. Das gibt es in zwei Ausführungen. Beide bringen Android Auto und Apple CarPlay mit, was vermutlich die meisten Ansprüche in diesem Segment abdeckt. Die Basisversion hat ein Kombiinstrument mit weißen Ziffern, in der teuren Variante ist dort ein Farbbildschirm eingesetzt. Sie bietet außerdem auf dem Monitor in der Mitte eine höhere Auflösung, ein Navigationssystem ab Werk sowie Informationen zum Energiefluss und zum Aufladen der Traktionsbatterie.

Citroën ë-Berlingo (3 Bilder)

elektroauto citroën ë-berlingo: facelift bringt lfp-batterie​

Das Armaturenbrett wurde aufgefrischt. Das neue Infotainmentsystem erreiche “eine neue Dimension der On-Board-Konnektivität”, verspricht Citroën. (Bild: Citroën )

Sollte Stellantis hier eine ähnliche Politik fahren wie in anderen Modellen, sollte sich der Kunde in einer Hinsicht keine Illusionen machen: Wer den kompletten Funktionsumfang inklusive Kartenupdates und Online-Verkehrsinformationen für das Navigationssystem haben möchte, zahlt 120 Euro im Jahr. Wir haben das in Tests immer wieder kritisiert und vermuten, dass sich diese Gebühr am Markt nicht durchsetzen lässt. Noch gibt es keine Preise für den ë-Berlingo, vielleicht hat Stellantis die vergangenen Wochen genutzt, um über das Abomodell für Selbstverständlichkeiten noch einmal nachzudenken.

(mfz)

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