Sie können unabhängig voneinander betrieben werden und dadurch sind Front-, Heck- oder Allradantrieb möglich ...
Der Citroën 2CV ist neben dem VW Käfer eines von nur sehr wenigen Kult-Modellen, die Europa einst mobil machten. Aber bei dem Fahrzeug auf dem Titelbild handelt es sich nicht um eine gewöhnliche Version des billigen und fröhlichen “deux chevaux” (französisch für “zwei Pferde”). Es handelt sich um das obskure 4×4-Modell “Sahara”, von dem nur 694 Stück gebaut wurden.
Der Startvorgang ist denkbar einfach, da es zwei Zündschlüssel gibt – einen für jeden Motor. Das Schloss, das sich näher an der Lenkradsäule befindet, schaltet den vorderen Motor ein, während das äußere den hinteren Motor in Gang setzt. Es handelt sich um zwei identische 425-ccm-Boxermotoren, die jeweils 13,5 PS und ein Drehmoment von gut 26 Newtonmetern leisten. Wenn beide Motoren laufen, erreicht das Auto eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 100 km/h.
Da sich die beiden Kraftstofftanks unter den Sitzen befinden, gibt es in den Türen Löcher, durch die die Zapfpistole geführt wird. Mit einem separaten Hebel kann man die beiden Getriebe synchronisieren. Citroën musste einige Änderungen an der Karosserie vornehmen, um die neue Hardware unterzubringen, wodurch der 2CV noch eigenartiger aussieht.
Da es praktisch keine Schalldämmung gibt, während man von zwei Motoren eingerahmt wird, ist das Auto vorhersehbar laut. Auch der Preis war ein Problem, denn er kostete doppelt so viel wie ein normaler 2CV. Daher war er auch kein kommerzieller Erfolg, sondern eher ein Experiment.
Falls Sie sich fragen, wie viel diese Autos heute wert sind: Bonhams versteigerte Ende 2019 eines für 86.250 Euro. Im selben Jahr erzielte ein anderer Wagen bei einer von der Gooding & Company organisierten Auktion in Pebble Beach 106.400 US-Dollar. Ebenfalls im Jahr 2019 versteigerte RM Sotheby’s den heiligen Gral der 2CVs für 74.750 Euro bei einer Auktion in der Villa Erba.