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E-Highway für Lkw: Versuch an der A1 endet​ planmäßig

e-highway für lkw: versuch an der a1 endet​ planmäßig

Bild: Siemens

Die finanzielle Förderung der E-Highway-Teststrecke auf der A1 zwischen Reinfeld und Lübeck, wo Lastwagen über Oberleitungen mit Strom versorgt werden, wird voraussichtlich Ende 2024 auslaufen und nicht verlängert. Das hat das schleswig-holsteinische Verkehrsministerium bekannt gegeben.

Der Versuch soll wie geplant am 31. Dezember 2024 enden. Die Lkw werden dann zurück an den Hersteller gehen und die Masten entlang der Autobahn zurückgebaut. „Die finanzielle Förderung des Projektes läuft ganz regulär Ende des Jahres aus“, erklärte ein Sprecher des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) laut Medien. „Es handelt sich um einen Testbetrieb und eine Forschungsleistung, deshalb ist eine weitere Finanzierung durch das Ministerium nicht vorgesehen.“

Erst vor gut einer Woche hatte Schleswig-Holsteins Verkehrs-Staatssekretär Tobias von der Heide (CDU) eine Fortführung des Projektes gefordert. Als Land der grünen Energie biete sich Schleswig-Holstein geradezu als Musterbeispiel für die Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs an. „Ein Rückbau der Teststrecken wäre sachlich nicht zu rechtfertigen und ein Risiko für die bis hierhin erarbeitete Technologieführung“, so von der Heide.

Kritik gab es im letzten Jahr vom Bund der Steuerzahler. Technisch sei das machbar, dies habe der Versuch gezeigt. Es gebe jedoch erhebliche Zweifel an der Wirtschaftlichkeit, sagte der Geschäftsführer des Bundes der Steuerzahler Schleswig-Holstein, Rainer Kersten. „Angesichts der europaweiten Transportströme müssten sonst große Teile des europäischen Autobahnnetzes mit Oberleitungen versehen werden.“

Die gut fünf Kilometer lange Teststrecke zwischen Reinfeld im Kreis Stormarn und Lübeck besteht seit etwa viereinhalb Jahren. Sie wird von mittlerweile fünf Fahrzeugen der Spedition Bode in Reinfeld sowie einem vollelektrischen 29-Tonner genutzt. Die Lastwagen der Spedition pendeln täglich zwischen dem Firmensitz in Reinfeld und dem Lübecker Hafen hin und her. „Dort schlagen wir vor allem gekühlte Lebensmittel für Skandinavien um“, erläuterte der geschäftsführende Gesellschafter der Spedition, Marc-Philipp Bode. Die Erfahrungen seien gut.

Das Projekt in Schleswig-Holstein eines von drei Teststrecken für Hybrid-Oberleitungs-Lastwagen. Während der Fahrt werden der E-Motor mit Strom versorgt und die Batterien über Stromabnehmer aus der Oberleitung aufgeladen. Damit können die Lkw auch abseits des Oberleitungsnetzes batterieelektrisch fahren. Darüber hinaus sind die Fahrzeuge mit Verbrennertechnik unterwegs.

„Ziel des Feldversuches war es unter anderem, zu erproben, ob das dynamische Laden von schweren Lastwagen unter realen Einsatzbedingungen funktioniert und ob die Technologie die Anforderungen moderner Logistikbetriebe erfüllt“, teilte der Ministeriumssprecher mit. Wenn das geschehen sei, werde der Feldversuch beendet. Ob die Oberleitungen in Baden-Württemberg und Hessen ebenfalls zurückgebaut werden, ist noch nicht entschieden.

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