Strom aus Sonnenenergie ist nachhaltig. Da könnte man doch auf die Idee kommen, das Elektroauto mit dem Strom aus dem Balkonkraftwerk zu laden, oder?
- Zahlen, Daten, Fakten
- Rechnerisch komplett mit Balkonkraftwerk laden
- Richtig mit Sonne laden
- Fazit: E-Auto am Balkonkraftwerk laden?
- Balkonkraftwerke für Garten & Co. im Vergleich
Das Elektroauto mit Strom vom Balkonkraftwerk laden? Geht das? Foto: COMPUTER BILD / Michael Huch
Zahlen, Daten, Fakten
Die spontane Idee, ein Elektroauto mit Strom von einem Balkonkraftwerk zu laden, ist beim ersten Blick auf die Eckdaten sofort hinfällig. Ein Balkonkraftwerk liefert bei Sonnenschein maximal 600 Watt. (In Zukunft sind es zwar 800 Watt, aber das ändert nur wenig an der Rechnung.) Ein Elektroauto lädt über den sogenannten Ladeziegel an einer Haushaltssteckdese mit 2.300 Watt (10 Ampere x 230 Volt) oder 3.680 Watt (16 A x 230 V). Eine Wallbox liefert 7, 11 oder 22 Kilowatt. Das Balkonkraftwerk sorgt lediglich dafür, dass man bei Sonnenschein während des Ladens bis zu 600 Watt weniger verbraucht. Beim Ladeziegel sind das immerhin 26 Prozent, bei einer Wallbox höchstens acht Prozent.
Rechnerisch komplett mit Balkonkraftwerk laden
Die Akkukapazität eines Elektroautos liegt zwischen 20 und 100 kWh. Wir nehmen exemplarisch den Kia EV6 mit 77,4 kWh. Aufgrund von Ladeverlusten reichen 77,4 kWh eigentlich nicht für eine komplette Ladung, auf der anderen Seite fährt man einen Elektroauto aber auch nie ganz leer. Darum belassen wir es für die Beispielrechnung der Einfachheit halber bei diesem Wert. Im besten Fall dauert das Laden mit einem Balkonkraftwerk also: 77.400 Wh : 600 W = 129 Stunden. Mehr als fünf Tage – und in der Realität würde sich der Vorgang noch viel länger hinziehen, denn kein Balkonkraftwerk liefert 129 Stunden am Stück volle Power.Hätte man eine ausgeklügelte Ladeelektronik, die es erlauben würde, das Auto nur mit dem Strom aus dem Balkonkraftwerk zu laden, also auch mal mit 20 oder 30 Watt, dann bräuchten Sie den Ertrag eines ganzen (sonnigen) Monats. Im schlechtesten Fall entsprechen 77,4 kWh dem Ertrag von einem Modul von September bis einschließlich Februar. Zugespitzt: ein halbes Jahr lang laden. Dem gegenüber steht die Ladezeit an einer kräftigen HPC-Schnellladesäule: Unter optimalen Bedingungen lädt der Kia EV6 in 18 Minuten von 10 auf 80 Prozent. Statt 600 Watt fließen maximal 240.000 Watt. Das entspricht der Leistung von 400 Balkonkraftwerken am Anschlag! Selbst für sieben Kilowatt Ladeleistung bräuchte es 24 Module oder ein Dutzend Balkonkraftwerke.
Richtig mit Sonne laden
Grundsätzlich macht die Kombination aus Photovoltaik und Elektroauto durchaus Sinn. Eine Anlage mit 10 kWp (Kilowatt Peak) liefert pro Jahr etwa 8.000 kWh. Ein Elektroauto verbraucht bei 10.000 Kilometer Fahrleistung pro Jahr rund 2.000 kWh. Rechnerisch wäre das bei einem Haushaltsverbrauch von jährlich 4.000 kWh also “über”. Ein gutes PV-Energiemanagement sorgt dafür, dass der Überschuss, der sonst ins Stromnetz eingespeist werden würde, über die Wallbox in das E-Auto gelangt. Mit jeder kWh, die Sie ins Auto laden, nutzen Sie eigenen Strom im Gegenwert von rund 40 Cent pro kWh, für dessen Einspeisung Sie andernfalls nur wenige Cent bekämen. Das Fahrzeug übernimmt die Rolle eines (teuren) Stromspeichers. In der Praxis klappt das aber erst ab einem merklichen Überschuss von mindestens 6 Ampere (entspricht 1,4 kW). Und natürlich gibt es so ein System nicht zum Tarif eines Balkonkraftwerks.Aber bereits wenn das Auto tagsüber nicht da ist, geht die Solarrechnung nicht auf. Zudem erzeugt eine PV-Anlage im Sommer tendenziell zu viel und im Winter zu wenig Strom. Mit Jahresdurchschnittswerten sollten Sie sich die Sache also nicht schönrechnen, es sei denn, Sie haben einen Tagesablauf wie Dracula und das Auto wird nur nachts gebraucht.
Fazit: E-Auto am Balkonkraftwerk laden?
Balkonkraftwerke sind dazu gedacht, die Grundlast zu senken und kleinere Verbraucher zu versorgen. Ein Elektroauto stellt aber ganz andere Ansprüche an die Leistung. Hier ist ein Balkonkraftwerk der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein und leistet nur einen kleinen Beitrag. Um das Elektroauto mit selbst erzeugter Solarenergie zu laden, bedarf es einer ausgewachsenen Photovoltaikanlage.
Balkonkraftwerke für Garten & Co. im Vergleich
SKW Boden Duo (820 Wp) |
Yuma Flat (800 Wp) |
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PiE Classic (820 Wp) |
To Go vormontiert (370 Wp) |
Solix RS40 (830 Wp) |
Solix Premium RS40P (880 Wp) |
SelfPV Komplettpaket Ost/West (820 Wp) |
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Kosten* |
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*Stand der Preise: 2. Mai 2023