Die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) hat 25 Wasserstoffbusse bei Solaris bestellt. Der polnische Hersteller soll dem frisch unterzeichneten Vertrag zufolge elf Solobusse des Typs Urbino 12 hydrogen bis Ende 2024 und 14 Gelenkbusse des Typs Urbino 18 hydrogen bis Mitte 2025 an die DVG liefern.
Die zwölf Meter langen Solaris-Busse werden einer Mitteilung der DVG zufolge je ein Brennstoffzellenmodul mit einer Leistung von 70 kW und einen elektrischen Motorantrieb mit 160 kW an Bord haben. Im Gelenkbus leistet das BZ-Modul 100 kW und der Motorantrieb 240 kW. Mit einer Tankfüllung sollen die Busse nach DVG-Angaben eine Reichweite von bis zu 400 Kilometern erzielen. Zu den weiteren Merkmalen der Solaris-Busse für Duisburg zählen eine CO2-Wärmepumpe, Monitoring und ein modernes Fahrgastinformationssystem. Außerdem sollen die Exemplare „umfangreiche Assistenzsysteme“ an Bord haben und der Betrieb der H2-Busse über Solaris Flottenmanagementsystem eSConnect erfolgen.
Die Ausschreibung zur Errichtung der erforderlichen Wasserstoff-Infrastruktur erfolgt voraussichtlich im dritten Quartal 2023. „Ich freue mich, dass wir mit der Bestellung der ersten 25 Wasserstoffbusse einen weiteren wichtigen Schritt unternehmen, den ÖPNV in Duisburg komplett emissionsfrei und nachhaltig aufzustellen. Mit dieser Transformation werden wir einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz und zur Steigerung der Lebensqualität in Duisburg leisten“, äußert DVG-Vorstandsvorsitzender Marcus Wittig.
Die DVG wird mit der Grundsatzentscheidung pro Brennstoffzelle künftig nicht nur Dieselbusse ausrangieren, sondern auch die sieben Batterie-elektrischen Gelenkbusse, die seit März 2022 auf der Linie 934 unterwegs sind. Als Entscheidungsgrundlage für den geplanten Umstieg auf H2-Busse nennt die Stadt Duisburg eine Studie, in der Vor- und Nachteile von Batterie- und Brennstoffzellenbussen unter verschiedenen Aspekten gegenübergestellt wurden. Als Ergebnis habe sich gezeigt, dass die Brennstoffzellentechnologe im Betrieb nicht nur einen Kostenvorteil aufzeigt, sondern beim Einsatz von grünem Wasserstoff auch geringere CO2-Emissionen erzielt als beim Einsatz von Grünstrom bei Batteriebussen, heißt es in einer begleitenden Mitteilung.
„100 neue Busse mit Wasserstoff-Antrieb: Das ist zukunftsweisend, weil wir damit nicht nur das Klima schützen, sondern auch das Leben für alle in unserer Stadt sauberer und leiser machen. Mit Hilfe der Brennstoffzellentechnologie können wir die Weichen für eine grüne Zukunft in Duisburg stellen“, bekräftigte Sören Link, Oberbürgermeister der Stadt Duisburg, in einem früheren Statement. In diesem Kontext soll auch der Aufbau lokaler Wertschöpfungsketten, wie beispielsweise die Nutzung von Strom beziehungsweise Wasserstoff aus der Region, und die Einbindung von weiteren städtischen Akteure erfolgen.
Interessant vor diesem Hintergrund: Der US-amerikanische Wasserstoff-Brennstoffzellen-Spezialist Plug Power hat dieses Jahr im Duisburger Freihafen sein europäisches Service- und Logistikzentrum eröffnet. Bis Ende 2025 sollen dort jährlich 500 Tonnen an grünem Wasserstoff produziert werden. Plug Power betreibt zusammen mit Renault das Wasserstoff-Brennstoffzellen-Joint-Venture Hyvia. Die Unternehmung wurde im Juli des vergangenen Jahres gegründet, nachdem das Vorhaben bereits im Januar zuvor angekündigt wurde. Seitdem stellte Hyvia mehrere Prototypen mit H2-Antrieb vor.
dvg-duisburg.de, solarisbus.com