Der Deutsche Oldtimer-Index des Verbands der Automobilindustrie, VDA, ist im vergangenen Jahr um ein Prozent angestiegen. In den 24 Jahren seines Bestehens hat sich der fiktive Wert beinah verdreifacht.
Die Oldtimer-Preise in Deutschland sind im Jahr 2023 geringfügig gestiegen. Der Deutsche Oldtimer-Index (DOX), den der Verband der Automobilindustrie (VDA) jährlich veröffentlicht, erreichte zum Stichtag 1. Januar 2024 einen Punktestand von 2.931. Das entspricht einem Zuwachs von 1,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Er lag damit erneut unter der Inflationsrate. Der DOX dient dazu, eine Trendaussage über die Wertentwicklung von Oldtimern in Deutschland zu geben. Die Fahrzeugwerte ermittelt der Bewertungsspezialist Classic-Analytics. Dafür werden 88 repräsentative Fahrzeuge ausgewählt und in Abhängigkeit von ihren Zulassungszahlen gewichtet. Fahrzeuge, die wegen ihrer Seltenheit oder ihrer Geschichte besonders teuer gehandelt werden, werden nicht berücksichtigt.
Der DOX wird seit 1999 berechnet. Ausgehend von einem Basiswert von 1.000 Punkten ist seither eine Wertsteigerung in Deutschland von 193 Prozent zu verzeichnen. Der deutsche Oldtimer-Index zeige eine verlangsamte Entwicklung, so deren Macher. Die ungünstigen Rahmenbedingungen – vor allem die hohe Inflationsrate im Jahr 2023 und das ausgebliebene Wirtschaftswachstum haben sich zum Stichtag 1. Januar 2024 unterdurchschnittlich auf den Oldtimermarkt ausgewirkt. Ein Anstieg der Pkw-Neuzulassungen im Jahr 2023 um sieben Prozent gegenüber dem Jahr 2022 hat das Preisniveau im Segment der Gebrauchtwagen etwas entspannt. Eine Abstrahlung auf die Wahrnehmung des Oldtimerwertes sei denkbar. Dennoch stelle sich der DOX, so der VDA, unverändert stabil auf hohem Niveau dar.
Acht Fahrzeuge deutscher Hersteller in der Top 10
In den Top 10 der Wertzuwächse finden sich acht Fahrzeuge deutscher Hersteller (zum Vergrößern anklicken). (Bild: VDA)
Leichter „Preisabrieb“ ist nicht automatisch ein Trend
Eine Vielzahl der betrachteten Fahrzeuge des Index haben keine Preisänderung erfahren. Am anderen Ende der Skala (Last 10) stehen der Renault R4 (1972-74), der BMW 635 CSI, der Jaguar E-Type V12 S3 Cabrio und der Ferrari 328 GTS. Hier gibt es jeweils keine Veränderung gegenüber dem Vorjahr. Der Mercedes-Benz 220 (1951-1955) und der Alfa Romeo 2000GTV (1971-1977) fielen um 1 Prozent, der Fiat 124 Sport Spider fiel um 2 Prozent. Der Porsche 356 C 1600 Coupé fiel um 3 Prozent, der Jaguar XJ6 4,2 um 6 Prozent und das Buick Rivera Coupé um 8 Prozent.
Nach Angaben von Classic-Analytics stellt sich die aktuelle Marktsituation stabil dar. Zu bedenken ist: Die Bewertungsveränderungen können nur eine Orientierung sein. Der Einfluss der Menge gehandelter Fahrzeuge eines Modells und die Relation zur langfristigen Preisentwicklung sind prägende Faktoren. Ein leichter Preisabrieb nach überproportionaler Entwicklung ist nachvollziehbar und stellt nicht automatisch einen Trend dar. Entscheidend sind eine differenzierte Betrachtung und Bewertung des Fahrzeugzustandes durch einen Experten auf der einen Seite und den Käufer auf der anderen Seite, dem das Modell den entsprechenden Wert darstellt.