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Das sind die Reichweitenchampions: Die E-Autos mit der größten Reichweite

“Und wie weit kommt der?”, lautet eine oftmals gestellte und berechtigte Frage in der Diskussion um Elektroautos. Die Reichweite spielt für viele Elektro-Interessierte eine herausragende Rolle. Wirklich hohe Reichweite brauchen vor allem diejenigen, die oft lange Strecken ohne zeitraubende Ladepausen zurücklegen. Elektroautos mit Reichweiten von bis zu knapp 900 Kilometern gibt es schon heute. E-Autos mit sagenhaften Reichweiten von bis zu 1.000 Kilometern sind angekündigt. EFAHRER.com zeigt die Elektroautos mit der höchsten Reichweite, die schon heute auf dem deutschen Markt verfügbar sind.

Lange hatten E-Autos den Ruf, reine Stadt-Autos ohne Langstrecken-Qualitäten zu sein. Reichweiten bis knapp 300 Kilometer und ein dürftiges Ladenetz schreckten viele Käufer hierzulande ab. Das dürfte sich nun ändern, denn die neue E-Auto-Generation überbietet bei Weitem die 300 Kilometer Reichweite. Der erste Platz im Ranking wird von einem US-amerikanischen Autobauer belegt. EFAHRER verrät, um wen es sich dabei handelt. Übrigens: Regelmäßig misst EFAHRER die Reichweite aktueller E-Autos, auch auf der Autobahn. Wer sich hier besonders gut schlägt, das lesen Sie hier.

Platz 1: Lucid Air Dual Motor Dream Edition Range AWD: 883 Kilometer

Während Tesla lange nahezu alle vorderen Plätze der reichweitenstärksten E-Autos einnahm, stehen nun die zweiten Kalifornier im Bunde an der Spitze. Die Lucid Dream Edition ist komfortabel, bietet massig Stauraum und verweist mit seiner Reichweite Mercedes, Tesla & Co. auf niedrigere Plätze.

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Mit einem monströsen 118-kWh-Akku und 686 kW (933 PS) Leistung und Allradantrieb ist der Lucid das wahre Long-Range-Modell. Nach WLTP-Norm verspricht Lucid eine Reichweite von unglaublichen 883 Kilometern – das ist Rekord. Im Winter kommt die Dream Edition des Lucid auf etwa 450 Kilometer Reichweite bei konstant 130 km/h.

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Platz 2: Mercedes-Benz EQS 450+: 748 Kilometer

Der EQS ist komfortabel und stark wie eine S-Klasse, als 450+ ist er die deutsche Nummer 1 in diesem Ranking. Das Ziel, das Model S von Tesla zu entthronen, ist damit erreicht. Perfekt ist der EQS deshalb aber nicht, zumindest nach Meinung unserer Tester: Mit einer effizienten Wärmepumpe könnte er im Winter noch größere Reichweiten erzielen, das verspielte Digital-Licht muss entweder noch viel intelligenter oder aber zurückhaltender werden.

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Mit dem großen 108-kWh-Akku und 245 kW (333 PS) Leistung und Hinterradantrieb ist der 450+ das echte Long-Range-Modell. Nach WLTP-Norm verspricht Mercedes-Benz eine Reichweite von 770 Kilometern – im Sommer erreicht der EQS ohne Probleme 680 Kilometer. Aufgrund der fehlenden Wärmepumpe kommt EFAHRER.com im Praxistest mitten im Winter auf eine Autobahn-Reichweite von 480 Kilometern bei konstant 130 km/h.

Platz 3: Fisker Ocean Hyper Range Extreme AWD: 707 Kilometer

Die Mission des österreichischen Autobauers Fisker lässt sich definitiv als mutig bezeichnen: Er versucht, sich als Konkurrenz zum Polestar 2 und zum Tesla Model Y zu etablieren. Daran sind bereits andere Hersteller wie Faraday Future und Byton gescheitert.

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Die getestete Version hat einen Allradantrieb mit 415 kW / 564 PS und eine postulierte Reichweite von sagenhaften 707 Kilometern. In der Praxis sind es etwa 500 Kilometer Reichweite, die durch einen 113 kWh starken Akku (davon 106 kWh nutzbar) möglich gemacht wird. Den endgültigen Reichweiten-Wert wird EFAHRER erst noch im Volltest ermitteln. Insgesamt offenbart der Fisker Ocean im ersten Test kaum Schwächen, einzig das hohe Gewicht stellt ein Problem dar. Zudem gibt es Meldungen über massive Software-Probleme, die der Hersteller mit einem Update beheben möchte. Das hilft aktuellen Fisker-FahrerInnen jedoch nicht aus der Patsche.

Platz 4: Peugeot e-3008 Long Range (98 kWh): 700 Kilometer

Der Peugeot e-3008 Long Range mit einer satten Batteriekapazität von 98 kWh erreicht eine von Peugeot ausgegebene Reichweite von bis zu 700 Kilometern. Der Einstiegspreis liegt bei ungefähr 55.000 Euro – also der Preisklasse eines Tesla Model Y oder eines VW ID.4.

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Im Test überzeugt der elektrische Franzose mit einer Schnellladefunktion (etwa 30 Minuten), seiner guten Ausstattung und seiner hohen Reichweite. Den endgültigen Reichweiten-Wert muss EFAHRER jedoch erst noch ermitteln.

Platz 5: Mercedes-Benz EQS 580 4MATIC: 681 Kilometer

Der Mercedes-Benz EQS 580 4MATIC spielt in derselben Gewichtsklasse wie sein großer Bruder, der EQS 450+. Mit einer Reichweite von knapp 700 Kilometern, einer Batteriekapazität von 107,8 kWh und einer ähnlich starken Fahrleistung mit 385 kW / 523 PS muss er sich aber nicht vor diesem verstecken.

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Im Test überzeugt der E-Luxusschlitten des Stuttgarter Autobauers rundum, einzig das Infotainment ist mit seinem “digitalen” Licht zu verspielt.

Platz 6: Polestar 2 Long Range Single Motor (2023): 654 Kilometer

Der schwedische Konzern bietet den 4,69 Meter langen Polestar 2 in der 2023er-Version mit einer Batteriekapazität von 78 kWh an. Die überarbeitete Version mit Allradantrieb hat 350 kW / 476 PS (und ist damit deutlich leistungsstärker als das Ursprungsmodell), ein Drehmoment von maximal 740 Newtonmetern und knackt die 100-km/h-Marke aus dem Stand in schlappen 4,2 Sekunden.

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Im Test überzeugt die überarbeitete Version des Polestar 2 sowohl mit starker Leistung und hohem Fahrkomfort als auch einem guten Infotainment-System, das trotzdem einige Schwächen offenbart, zumindest in dieser Preisklasse. Als größte Schwäche kann man dem E-Schweden seine im Vergleich zur Konkurrenz eher geringe Reichweite bei höherer Batteriekapazität auslegen.

Platz 7: Tesla Model S Maximale Reichweite (2019): 652 Kilometer

Mit dem Tesla Model S Maximale Reichweite (2019) verbessert der amerikanische Autobauer noch einmal die Reichweite seines beliebten Modells. Mit 643 Kilometer Reichweite spielen die Kalifornier auch hier in der Champions League. Auch eine Batteriekapazität von exakt 100 kWh und eine Motorleistung von 493 kW / 670 PS spricht Bände.

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Im ersten Test glänzt das überarbeitete Modell mit ausgezeichneten Fahrleistungen und einer guten Reichweite. Ein Manko – wie so oft bei Tesla – ist die teils schlechte Verarbeitung. Außerdem ist die volle Leistung nur für kurze Zeit abrufbar. Den amtlich gültigen EFAHRER-Reichweitenwert konnten die TesterInnen noch nicht ermitteln.

Platz 8: Porsche Taycan 4 Cross Turismo: 634 Kilometer

Der Porsche Taycan 4 Cross Turismo ist ein E-Kombi mit Allradantrieb des deutschen Autokonzerns mit hervorragender Motorleistung von 320 kW / 435 PS und einem Drehmoment von 610 Newtonmetern. Auch die Batteriekapazität von genau 105 kWh kann sich mehr als sehen lassen. Der Porsche erreicht eine Maximalgeschwindigkeit von 220 km/h und beschleunigt innerhalb von 4,7 Sekunden von 0 auf 100.

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Im Test zeichnet sich der Cross Turismo mit einer tollen Performance und einer hohen Fahrdynamik aus, so wie man es von Porsche gewohnt ist. Abzüge gibt es in den bisher nicht voll ausgereiften Fahrmodi Sport und Sport plus.

Platz 9: BMW iX xDrive50: 626 Kilometer

So polarisierend die Hülle des Elektro-SUV ist, so angenehm hat man es im Innern des fast fünf Meter langen und fast zwei Meter breiten SUV. War der BMW i3 noch ein reiner Zweitwagen mit sehr schwach ausgeprägter Langstrecken-Tauglichkeit, bildet der iX das andere Ende der Fahnenstange: Er soll ein echter Langstrecken-Familiencruiser sein.

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In der Topversion, dem xDrive 50 werden zwei Elektromotoren mit insgesamt 523 PS und ein Drehmoment von 765 Newtonmetern zum Allradler kombiniert. In unter fünf Sekunden kommt der Wagen von 0 auf 100 km/h – begrenzt ist er reichweitenschonend bei 200 km/h. Die Energie kommt von einer 111,5 Kilowattstunden großen Lithium-Ionen-Batterie im Unterboden, von denen 105,2 kWh netto nutzbar sind. Maximal 630 Kilometer Reichweite sind laut BMW drin.

Im Test bei spätwinterlichen Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt blieb der iX weit von den theoretischen Werten entfernt: Die 116,3 Kilowattstunden, die beim Laden von null bis 100 Prozent durch den Anschluss fließen, reichten bei Autobahnfahrt (130 km/h) für 360 Kilometer – immerhin genau der Wert, den wir für das Tesla Model X bei Frühlingstemperaturen ermittelt haben. Der BMW verbrauchte dabei glatte 32 Kilowattstunden pro 100 Kilometer. Bei sommerlichen Temperaturen sind runde 400 Kilometer auf der Autobahn drin.

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