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Kia Sorento

Das 2024 KIA Sorento 2,2 CRDi Facelift im Test!

Man könnte sich fragen: „Ist das noch ein Facelift oder schon ein neues Modell?“, so umfangreich haben die Ingenieure bei KIA ihr großes SUV nachgeschärft. Aber ist neu immer besser? Wir haben uns die Änderungen genauer angesehen.

KIA Sorento 2,2 CRDi: Aufgefrischtes Design und weiterhin viel Platz

Zugegeben, von schräg hinten sieht der KIA Sorento immer noch so aus wie das Vorfacelift. Das wars dann aber auch schon. Überall sonst wurde ordentlich nachgebessert. Die Front ist neu und wirkt jetzt breiter, betont vom in waag- und senkrechten Strichen verlaufenden LED-Tagfahrlicht. Dazu gibt es neue Kotflügel, neue Felgen und drei zusätzliche Farben.
Weiter geht es im Innenraum: Wo vorher zwei einzelne Displays und etwas brutalistisch anmutende Lüftungsdüsen verbaut waren, findet man nunmehr – ganz im Trend – ein Panoramadisplay, also eigentlich zwei nebeneinander verbaute 12,3 Zoll Displays, eines davon mit Touchscreen. Darunter die elegante, wenn auch manchmal unpraktische Kombisteuerung für Klimaanlage und Navi und dann schön schlichte, horizontal verlaufende Luftauslässe, wie wir es bereits aus dem KIA Niro oder EV6 kennen. Wer gerne alles direkt ansteuert, wird vielleicht dem alten Cockpit nachtrauern. Wer schlichtes Design bevorzugt, darf sich dafür freuen.

das 2024 kia sorento 2,2 crdi facelift im test!

Hochwertiger Innenraum & neue Technik

Aber es trauert sich viel besser in den Premium-Relaxation-Sitzen der ersten Reihe, die sich in eine Liegeposition bringen lassen und Pausen so noch erholsamer machen. Für mehr Überblick bei einem vollen Kofferraum sorgt der digitale Innenspiegel, der Bilder der Heckkamera anzeigen kann, und beim Blick nach vorne informiert das auf 10 Zoll angewachsene Head-up-Display.

Die Klimaanlage arbeitet schnell, an heißen Tagen kann man auch die belüftbaren Sitze zur Hilfe nehmen. Und die BOSE® Soundanlage mit Subwoofer und Surround Sound hat genug Power, um den Sorento zur fahrenden Disco zu machen. (An dieser Stelle sei erwähnt, dass bei geschwindigkeitsabhängiger Lautstärke „GAL“ auf der Autobahn keine „leise“ Musik möglich ist. Die Musik ist entweder komplett aus oder deutlich hörbar und etwas zu Laut für ein gleichzeitiges Gespräch, die unteren Lautstärkestufen sind nicht vorhanden. Einfach GAL deaktivieren und alles passt wieder.)
Beim Koppeln des Handys per Bluetooth gibt es sogar eine eigene KIA-Verbindungsseite, die am Handy angezeigt wird. Das kenne ich sonst nur von BMW. Das zeigt wie ernst es den Koreanern mit dem (verspielten) Premium-Anspruch ist.

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Auch bei den Assistenten wurde einiges weiterentwickelt. Es gibt eine navigationsbasierte, adaptive Geschwindigkeitsregelanlage, einen Totwinkelassistenten mit Lenk- und Bremseingriff, einen Querverkehrs-Warner mit Notbremsfunktion, einen Ausstiegsassistenten, einen Remote-Parkassistenten für ferngesteuertes Parken und einen Kollisionsvermeidungs-Assistenten. Es gibt weiterhin die Kameraansicht im Instrumentendisplay, sobald man blinkt und natürlich schickt das System ein Piepsen, wenn man die Geschwindigkeit überschreitet. Diese Funktion kann in den Einstellungen am Mitteldisplay leicht deaktiviert werden. Das muss allerdings bei jeder Fahrt aufs Neue getan werden, so will es die EU.

Weiterhin viel Platz

Ein starkes Argument des KIA Sorento war und ist der viele Platz. Die Außenmaße sind mit 4,82 Meter Länge, 1,9 Meter Breite und 1,7 Meter Höhe unverändert geblieben und man kann sich weiterhin zwischen 5 und 7 Sitzen (+1.000 €) entscheiden. Die zweite Reihe lässt sich nicht nur einfach umlegen, um den Zustieg in die 3. Reihe zu erleichtern, sie lässt sich auch längs verschieben, um den Kofferraum zu vergrößern. Bei 7 aufrechten Sitzen passen nur 187 Liter rein, bei 5 Sitzen bis zu 821 Litern und, wenn alle Sitze umgelegt sind, 2.011 Liter. Wem das zu wenig ist, der kann auch noch bis zu 2,5 Tonnen Anhängelast ziehen.

Antrieb und Fahrwerk

Den KIA Sorento gibt es in Österreich als Diesel oder Plug-in-Hybrid, immer mit 4-Zylinder-Motor. Der hier getestete Diesel leistet 192 PS (und damit 8 PS weniger als im Vorfacelift) und verteilt über ein 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe maximal 440 Nm Drehmoment an alle vier Räder. Ein ordentlicher Antrieb, aber auch nicht überbordend viel Kraft für ein 1.991 kg schweres Fahrzeug. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h gelingt damit in 9,2 Sekunden, bei 201 km/h ist Schluss. Obwohl das volle Drehmoment von 1.750–2.750 Umdrehungen anliegt, fehlt es dem Sorento beim Losfahren manchmal ein bisschen an Druck. Ist er aber einmal in Bewegung, fällt das nicht mehr auf. Das Fahrwerk ist eher straff ausgelegt und lässt die Passagiere auch mal Unebenheiten spüren. Ich vermute aber, dass der Komfort bei höherer Beladung (max. 609 kg Zuladung) steigt. Schließlich könnte noch die Lenkung etwas mehr Feedback an den Fahrer weitergeben.Nach 900 im Test zurückgelegten Kilometern lag der durchschnittliche Verbrauch bei 7,4 Litern. Auf einer längeren Autobahnetappe waren es mit 6,9 Litern etwas weniger.
Für mich sind das alles keine schlechten Werte und doch werden sie dem restlichen Fahrzeug nicht ganz gerecht. Etwas mehr Komfort, etwas mehr Power und etwas weniger Verbrauch und der Sorento wäre großartig. Ein kleines Detail am Rande: Beim Wechsel in den Rückwärtsgang vibriert das Drehrad für die Gangwahl leicht, damit man weiß, dass der Gang eingelegt wurde – schlau!

So viel kostet der KIA Sorento

Wer einen KIA Sorento will, muss mit mindestens 61.990 Euro für den Diesel in der Gold-Ausstattung rechnen. Als Platin mit einigen Extras wie 360-Grad-Kamera, Glasdach, Head-up-Display, Relax-Sitze aus Nappaleder kostet er mindestens 68.490 Euro. Dazu kommen dann nur noch 1.000 € für den 7-Sitzer und 250–950 Euro für die Lackierung. In unserem Fall 850 Euro für Volcanic Sand Brown. Macht insgesamt 70.340 Euro.

Und die Konkurrenz? Den Hyundai Santa Fe gibt es mit weniger Ausstattung und als PHEV bereits ab 51.990 Euro, den Mazda CX-60 als 200 PS Diesel um 53.900 Euro, den elektrischen Ford Explorer AWD ab 52.490 Euro und – nur, um auch einen Vergleich nach oben zu haben – den BMW X5 mit 298 PS Dieselmotor ab 103.322 Euro.

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Fazit

Der KIA Sorento sieht gut aus, bietet viel Platz und viel Komfort. Design und Materialien sind auf hohem Niveau und einige schlaue Lösungen (wie das Vibrieren beim Gangwechsel) sind mit an Bord. Motor und Federung sind ebenfalls gut, können aber nicht ganz mit dem sonstigen Premiumanspruch mithalten. Hier wäre ein Vergleich mit der Plug-in-Variante spannend. Der Preis ist nicht günstig, beinhaltet aber bereits viel Ausstattung, die anderswo ein Extra ist. Wer ein großes SUV sucht, sollte sich den Sorento jedenfalls ansehen.

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