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CDU und Grüne wollen Schwertransporte verlagern

cdu und grüne wollen schwertransporte verlagern

Oliver Krischer (Grüne), Minister für Umwelt des Landes Nordrhein-Westfalen, spricht im Landtag zum Thema Schwertransporte.

Die Regierungsfraktionen von CDU und Grünen im Landtag wollen Großraum- und Schwertransporte in Nordrhein-Westfalen von Straßen verstärkt auf Schienen und Wasserwege verlagern. Die Landesregierung solle prüfen, wie die Anreize dafür erhöht werden könnten und ein praxistaugliches Konzept als Blaupause für eine Verlagerung entwickeln, forderten CDU und Grüne am Mittwoch in einem Antrag im Plenum.

Viele Straßen und Brücken seien nicht für die Belastungen ausgelegt. Es würden allein bis zu 30 000 Großraum- und Schwertransporte pro Jahr erwartet, um Bauteile von Windkraftanlagen zu transportieren.

Seit Jahren nehme die Zahl und das Gewicht von Schwertransporten zu, sagte auch Verkehrs- und Umweltminister Oliver Krischer (Grüne). Die 23 Binnenhäfen in NRW böten ein riesiges Potenzial. Ein Transport auf einem Binnenschiff könne drei bis fünf Schwertransporte für Windanlagen ersetzen. In der praktischen Anbindung müsse aber noch viel verbessert werden, räumte Krischer ein. So müssten «Mikrokorridore» für die sogenannte letzte Meile vom Entlade- zum Zielort entwickelt werden.

Die SPD-Opposition warf Schwarz-Grün vor, gar keine Lösungen aufzuzeigen. So sei der Umschlag von Teilen für Windanlagen vom Binnenschiff auf Schwerlast-Lastwagen wegen mangelnder Schwerlastkräne in den Binnenhäfen oft unmöglich, sagte der SPD-Abgeordnete Frank Börner. Schwerlast- und vor allem Großraumtransporte auf dem Wasser und der Schiene stießen schnell an ihre Grenzen, wenn Brücken oder Tunnel zu niedrig oder zu eng dimensioniert seien.

Für die FDP-Opposition sagte der Abgeordnete Christof Rasche, auf der Schiene sei «schlichtweg kein Platz» für eine große Zahl an Schwertransporten. Aufgrund der tatsächlichen Verhältnisse werde eine Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene in den nächsten Jahrzehnten gar nicht möglich sein, hieß es in einem Antrag der FDP. Auch der AfD-Abgeordnete Klaus Esser fand den Vorstoß von Schwarz-Grün unrealistisch. «Die Welt bei den Praktikern sieht völlig anders aus.»

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