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BMW plant sechs Modelle auf Elektroauto-Plattform „Neue Klasse“ bis 2027

bmw plant sechs modelle auf elektroauto-plattform „neue klasse“ bis 2027

Bild: BMW

Ab Mitte des Jahrzehnts verwendet BMW für Elektroautos die Architektur „Neue Klasse“. Davor setzen die Bayern weiter auf flexible Plattformen, die mehrere Antriebsarten erlauben. Der Konzern gab nun einen aktuellen Ausblick auf die E-Pläne für die Kernmarke und die Töchter MINI und Rolls-Royce.

Mit ihrem Angebot von rund einem Dutzend vollelektrischer Modelle erwartet die BMW Group in den kommenden Jahren „einen steilen Wachstumspfad“. So soll 2024 mindestens jeder fünfte Neuwagen des Unternehmens über einen vollelektrischen Antrieb verfügen. 2025 soll jedes vierte neu ausgelieferte Fahrzeug ein Elektroauto sein und 2026 bereits rund jedes dritte. Die dann im Hochlauf befindliche Neue Klasse soll die Elektrifizierung des Konzerns weiter beschleunigen.

„Abhängig von den in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts vorherrschenden Marktbedingungen, der Entwicklung der Rohstoffpreise und -verfügbarkeit sowie dem Tempo beim Aufbau einer umfassenden Ladeinfrastruktur könnten bereits deutlich vor 2030 mehr als 50 Prozent aller weltweit ausgelieferten Fahrzeuge der BMW Group über einen vollelektrischen Antrieb verfügen“, heißt es.

Neue Plattform nur für E-Autos

Die neue Klasse wird anders als ursprünglich geplant keine Verbrennertechnik mehr unterstützen und damit eine reine Elektroauto-Basis. Mit der Architektur führt BMW auch eine neue Designsprache ein. Die Neue Klasse wird sich laut dem Konzern durch drei zentrale Aspekte auszeichnen: „ein vollständig neu entwickeltes Bordnetz mit einem grundlegend neuen UX/UI-Konzept, eine neu entwickelte und hoch performante elektrische Antriebs- und Batteriegeneration mit einer signifikanten Weiterentwicklung bei der Effizienz sowie ein neues Niveau von Nachhaltigkeit über den gesamten Lebenszyklus“. Die zugrundeliegenden Technologien stellten dabei die Grundlagen für das gesamte folgende Modell-Programm von BMW.

„Die Neue Klasse soll erneut Maßstäbe setzen bei Digitalisierung und Elektrifizierung, dabei die Charakteristik eines typischen BMW in die Zukunft übertragen – und somit die schnell wachsende Nachfrage nach vollelektrischen Fahrzeugen der BMW Group zusätzlich beschleunigen“, so der Premiumhersteller. Auf der IAA Mobility 2023 in München will BMW weitere Schritte und neue Details vorstellen.

Einen konkreteren Rahmen präsentiert die BMW Group bereits jetzt für den Serienstart in der zweiten Jahreshälfte 2025. Der Startschuss für die Neue Klasse erfolgt demnach im neuen Werk Debrecen im Ungarn, das ausschließlich Fahrzeuge auf dieser Plattform produzieren soll.

Von 2026 an sollen Modelle der Neuen Klasse zudem im Stammwerk München gefertigt werden, das für diesen Serienstart aktuell umfassend modernisiert wird. 2027 soll die Serienproduktion der Plattform im mexikanischen Werk San Luis Potosí beginnen. Weitere Produktionsstandorte der Neuen Klasse sollen in Kürze bekannt gegeben werden. Starten soll die Plattform im volumenstarken Kern der Marke BMW mit einem SUV und einer Limousine im heutigen 3er-Segment. Insgesamt soll in den ersten 24 Monaten die Produktion von mindestens sechs Modellen der Neuen Klasse anlaufen.

Mit dem Start der neuen 5er-Baureihe und des vollelektrischen i5 in diesem Jahr verfüge man über ein Elektroauto-Angebot in praktisch jedem der wesentlichen Segmente, unterstrich BMW. Ergänzt werde das Angebot Ende des Jahres durch den vollelektrischen iX2 und im nächsten Jahr durch das allererste vollelektrische 5er-Touring-Modell.

MINI & Rolls-Royce werden E-Auto-Marken

Die Tochter MINI soll ab Anfang der 2030er-Jahre eine reine E-Auto-Marke sein. Bis dahin werden mehrere neue Vollstromer eingeführt.

2030 soll die Marke Rolls-Royce ebenfalls über ein ausschließlich vollelektrisches Angebot verfügen. Den Auftakt dazu macht das erste Elektroauto des britischen Luxusherstellers Spectre, das ab diesem Jahr an Kunden ausgeliefert werden soll.

BMW bleibt flexibel

BMW betont, weiter auf mehrere Antriebsarten zu setzen. „Unverändert geht die BMW Group davon aus, dass auch im kommenden Jahrzehnt nicht in allen Märkten weltweit die erforderlichen Rahmenbedingungen für einen Umstieg aller Kunden auf reine Elektromobilität gegeben sein werden. Entsprechend wird auch ein Angebot hocheffizienter konventioneller Antriebstechnologie erforderlich sein, um die Bedürfnisse der Menschen nach individueller Mobilität zu erfüllen und gleichzeitig einen Beitrag zur CO₂-Reduzierung im Transportsektor zu leisten.“

Ein zunehmender Anteil im Antriebsmix dürfte ab der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts zudem durch die Wasserstoff-Brennstoffzelle abgedeckt werden.

„Bewährte Stärken, zukunftsgerichtete Technologien und die Neue Klasse – das ist unser Erfolgsrezept für die kommenden Jahre“, sagte Konzernchef Oliver Zipse. „Mit dieser Kombination sind wir richtig aufgestellt, um auf die unterschiedlichen Entwicklungen der verschiedenen Weltregionen passgenau reagieren zu können.“

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